Dänemark Teil 2 – von Rubjerg Knude bis Nationalpark Thy

Versunkene Bunkeranlage am Strand

Da wir durch Skandinavien Wälder und riesige Berglandschaften gewohnt waren, war es für uns eine Umstellung, in Dänemark flaches Land zu sehen. Mal hier und da kleine Hügel oder Dünen, aber im allgemeinen konnte man doch weit über das Land blicken. Trotzdem ist es ein schönes Land, mit viel Sandstrand und Meer. Das ist etwas, was wir wirklich genießen, das Meeresrauschen und den Strandspaziergang. Wir hoffen, Kegelrobben und vielleicht auch Delphine zu sehen, da es hier einige Stellen geben soll. Wir sind auf dieses Land gespannt.

Rubjerg Knude – Wanderdüne und versandeter Leuchtturm

Nach dem Einkauf in Hjorring sind wir Richtung Rubjerg Knude gefahren und haben auf einem Parkplatz ein Stück hinter dem Leuchtturm Mittagspause gemacht. Die Überlegung, wo wir übernachten sollen, führte uns noch ein Stück weiter zu einem ganz kleinen Parkplatz weit hinter einer Wanderdüne. Zwischen der Düne und dem Parkplatz liegen Wiesen und ein historischer Friedhof sowie Kirchenruine. Alles ist eingezäunt und dort laufen Ziegen und Kühe herum.

Verfallener Friedhof mitten in den Dünen
Verfallener Friedhof mitten in den Dünen

Es war immer noch windig und hin und wieder fielen ein paar Tropfen Regen. Doch wir sind dann zu der Düne gelaufen. Der Weg geht über den alten Friedhof, wo auch noch vereinzelte Kreuze standen. Die Ziegen und Kühe waren weit genug weg und Finja konnte laufen. Von der Kirchenruine war nicht mehr viel vorhanden, nur noch ein paar Steine.

Bis 1904 war diese noch in Betrieb, aber durch die massive Abholzung der Wälder trugen die Stürme den Sand herbei und so wurde das Land für Hofbetrieb unbrauchbar. Die Kirche und der Großteil des Friedhofs sowie die Höfe wurden dann in einen anderen Ort verlegt, da es keinen Schutz mehr gab, und es wurden auch die Steine der Kirche zum Neuaufbau benutzt.

Wir sind tatsächlich nicht weit gekommen. Wir hatten die halbe Wiese zur Düne geschafft und mussten dann umdrehen. Der Wind war teilweise so heftig, dass Finja sich nur noch die Augen rieb und wir den Mund voll Sand hatten. Am Bus zurück haben wir uns dann noch die Haare gewaschen. Es haben einige Autos angehalten, da die Leute sich die historische Stätte angesehen haben und zur Düne gelaufen sind. Den restlichen Nachmittag haben wir noch ein bisschen gearbeitet, Basti hat Bilder bearbeitet und ich fast den nächsten Bericht fertig geschrieben.

Es windet arg an unserem Standplatz
Es windet arg an unserem Standplatz

Der Wind hat unseren Eisbären etwas geschaukelt, da wir nicht richtig im Wind stehen konnten. Aber wir haben trotzdem gut geschlafen, ist es doch kein Vergleich zu dem, was wir in Norwegen erlebt haben. Am nächsten Vormittag war dann echt viel los, war ja auch Wochenende. Am Vortag ist schon ein Bauer mit seinem Traktor auf der Wiese gefahren und nun kamen Autos mit riesigen Anhängern auf die Wiese. Zuerst wollten wir nochmal einen Versuch starten, zur Düne zu laufen, da es an diesem Tag relativ warm war und nicht ganz so windig.

Doch während wir unseren Kaffee tranken, sahen wir, warum so große Anhänger auf die Wiese fuhren. Es wurden auf der Wiese Segelflieger von dem Traktor in die Luft gezogen und sie drehten ihre Runden über die Dünen. Also sind wir nicht mehr zur Düne gelaufen, um auch nicht im Weg zu sein. So sind wir den Weg zum Leuchtturmparkplatz zurück gefahren und zum versandeten Leuchtturm,Rubjerg Knude Lighthouse, gelaufen. Er wird so genannt, da er ziemlich nah an der Küste in der Düne steht und er musste auch vor Jahren versetzt werden, da er sonst ins Meer gerutscht wäre.

Rudbjerge
Rubjerge Knude

Der Weg bis zu den Wanderdünen war schön zu laufen. Finja hatte ihren Spaß und wollte immer wieder toben. Doch Leinenpflicht hat sie daran gehindert. Bei den Anfängen der Dünen merkten wir, dass doch ein ordentlicher Wind ging und wir bekamen wieder viel Sand ab. Finja tat uns leid, die sich mit ihren versandeten Pfoten ständig die Augen rieb. Irgendwann haben wir sie auf den Arm genommen und sind rückwärts die Düne zum Leuchtturm hoch gelaufen. Dieser war zugänglich und Basti ist nach oben gelaufen, um Bilder zu machen. Danach hat er sich noch getraut, Richtung Meer zu gehen. Aber es war wohl zu windig, er kam schnell wieder.

Wanderdüne am Leuchtturm Rudbjerge
Wanderdüne am Leuchtturm Rubjerge

Zurück am Bus sind wir auf den Parkplatz vom Vortag gefahren und haben nochmal dort Mittag gegessen. Da es hier nicht mehr gewindet hat, saßen wir draußen und haben die Sonne genossen. Wir brauchen Frischwasser und so sind wir dann Richtung Lokken gefahren.

https://www.visitnordvestkysten.de/nordvestkysten/inspiration/der-leuchtturm-rubjerg-knude

Nationalpark Thy – Übernachtung in Vorupor und schöne Wanderung

Nach Wassertanken sind wir Richtung Nationalpark Thy gefahren. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz haben wir uns auf einen Parkplatz in Vorupor gestellt. Es stand zwar auf einem Schild, dass von 24:00 – 6:00 Uhr dort keiner stehen darf, aber nach ein paar Gesprächen mit Wohnmobilisten riskierten wir es, dort zu bleiben. Außer uns waren noch viele andere Wohnmobile dort. Als erstes sind wir dann durch die Dünen Richtung Strand gelaufen und es war einfach nur herrlich. Das Meer rauschte und die Wellen waren auch nicht sehr klein. Einige Surfer waren auch auf dem Wasser. Alleine deswegen kommen wohl auch viele Wohnmobile her.

Versunkene Bunkeranlage am Strand

Vorupor ist ein kleines Fischerdörfchen. Wir sind am Strand zum Ort gelaufen und dort gab es Restaurants und eine Eisdiele. Auf dem Strand davor lagen einige Fischerboote. Nach einigen Fotos und einem Eis für Basti sind wir die Straße zum Parkplatz zurück gelaufen. Für die Nacht hoffen wir einfach, dass keiner den Parkplatz kontrollieren kommt und wir ruhig schlafen können. Selbst auf dem Parkplatz hörten wir das Meer.

Fischerboot auf dem Strand
Fischerboote auf dem Strand

Der nächste Tag begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Die Temperatur ging über Tag bis auf 20 Grad hoch und wir genossen es so richtig, mal warmes Wetter zu haben. Nach dem Kaffee fuhren wir ein kleines Stück zurück nach Bogsted Rende. Das ist ein Ort, wo nur die Meeresdüne den Waldbewuchs vom Strand trennt. Der Name Bogsted Rende bedeutet Baustelle an der Rinne und soll früher bewohnt gewesen sein und eine Wassermühle betrieben haben.

Dünenwege

Man hatte hier versucht, Bäume wieder anzusiedeln, nachdem so massiv an den Küsten abgeholzt wurde. So ganz hat es nicht funktioniert, aber der älteste Baum wurde Ende des 19. Jh. gepflanzt. Weit zu sehen ist die Seebarke, die hoch über allem auf einem kleinen Hügel steht. An der Küste entlang gibt es mehrere, die alle verschieden aufgebaut sind. Für die Seefahrer waren sie wie eine Landkarte. Wir sind zwischen den Dünen ans Meer gelaufen und dann am Bachlauf zur Barke. Viele Fotos wurden gemacht. Der Rückweg führte uns dann durch das kleine Wäldchen zurück zu unserem Auto. Die Wanderung war toll und hat uns auch gut getan bei dem schönen Wetter.

Barke in den Dünen
Barke in den Dünen

Agger – Robbensichtung und Campingplatz

Danach sind wir nach Agger gefahren und die Landzunge bis zum Fähranleger. Basti hatte sich informiert, dass man dort große Chancen hat, Kegelrobben zu sehen. Entlang der Landzunge gibt es auf beiden Seiten immer wieder die Möglichkeit anzuhalten, um Vögel zu beobachten. Aber wir sind bis zum Ende auf den Parkplatz gefahren und hatten Glück, das kurz zuvor die Fähre weg gefahren ist. Mit der Kamera unterm Arm sind wir vor gelaufen und Basti hat dann doch Robben durch das Objektiv auf den Sandbänken weiter raus sehen können. Er hat versucht, Fotos von ihnen zu machen und stand auch ziemlich nah am Wasser.

Robben auf den Sandbänken in Anger
Robben auf den Sandbänken in Anger

Als ich mich dann mal zu ihm umgedreht habe, rief ich nur noch: „Basti, vor dir!“ Da schaute eine einzelne Kegelrobbe aus dem Wasser und Basti an. Mit dem Blick zu ihm, was er da macht, schwamm sie seitlich weiter. Aber Basti hatte sofort reagiert und mit der Kamera drauf gehalten. Hoffentlich sind die Bilder etwas geworden. Aber es war ein einmaliges Erlebnis und nun können wir auch Robben in freier Natur abhaken.

Robbenalarm am Anger
Robbenalarm am Anger

Danach sind wir noch in Agger an den Strand gefahren und dort ein bisschen gelaufen. Hier konnte Finja sich austoben und hatte auch richtig Spaß dabei. Da wir mal wieder duschen mussten, hieß es für uns auf einen Campingplatz zu fahren. Dieser hatte für die Allgemeinheit schon geschlossen und nur noch an der Straße für Wohnmobile geöffnet.

Es kamen auch noch weitere WoMo´s. Da das Wetter am nächsten Tag schlechter werden soll, bleiben wir auch für 2 Nächte dort stehen. Trotz der direkten Straße vor uns haben wir ganz gut geschlafen. Frisch geduscht sind wir am nächsten Tag nur kleine Runden gelaufen, da es immer wieder geregnet hatte. Dafür ging es dann an die Homepage.

Bei der Überlegung, wo wir weiter hin wollen, hatte Basti im Internet viel über die kleine Insel Fur gelesen und somit stand unser Ziel für die nächsten Tage fest.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Dänemark.