Dänemark Teil 3 – von der Insel Fur bis Nationalpark Mols Bjerge

Steilküste Fur

Die Robbensichtung war schon spektakulär. Wir hatten schon vorher überlegt und gehofft, irgendwo in Dänemark Robben zu sehen. Von anderen Reisenden hatten wir gehört, dass sie meistens bei Bootstouren Robben und Wale sehen. Doch das wollten wir nicht machen, da es mit Finja nicht möglich wäre und ohne sie wäre sie über mehrere Stunden alleine gewesen. So war unsere Sichtung wirklich eine Glückssache. Und wie der neugierige Kopf aus dem Wasser geschaut hat, eine unvergessliche Erinnerung. Natürlich hoffen wir, dass es nicht unsere letzte Begegnung mit Robben war.

Insel Fur – eine kleine aber schöne Insel

Auf dem Weg zur Insel Fur haben wir nochmal in Nykobing Mors zum einkaufen Halt gemacht. Basti hat einen Großeinkauf gemacht, damit wir auf der Insel unabhängig sind. Weiter ging es zur Fähre, die uns auf die Insel bringt. Die Insel selber ist nur einen Katzensprung entfernt und die Fähre fährt auch nur ein paar Minuten. Was uns überraschte, man brauchte nichts zu bezahlen. Im September und Oktober ist die Fährfahrt wohl für alle kostenlos. Als erstes haben wir Stendal Graven und Bette Jensens Hyw angesehen, die sich gegenüber lagen. Stendal Graven ist eine Rohstoffgrube, wo auch immer noch ein bisschen abgebaut wird. Oberhalb von der Grube steht eine Bronzefigur, der Molermanden, der über die Grube hin zum Meer schaut. Im Museum auf Fur sind die schönsten Fossilfunde aus der Grube ausgestellt.

Bei Bette Jensens Hyw sind auf dem Hügelkamm mehrere Grabhügel. Von dem Aussichtspunkt kann man bei gutem Wetter weit über die Insel schauen. In den Grabhügeln wurden Holzkisten mit Bronzeschwertern und – dolchen gefunden. Sogar die Trachtenkleidung der Beigesetzten war noch gut erhalten. Wir sind dann zum Parkplatz Langstedhuller gefahren und waren von dem sehr begeistert. Er war in der App als Übernachtungsplatz angegeben und wurde anscheinend auch für Wohnmobile angelegt. Es gab mehrere große Parzellen, die durch Hecken abgetrennt waren und jede hatte eine Sitzmöglichkeit mit Tisch sowie einen Mülleimer. Einfach nur toll. Wir hatten sogar einen Blick auf das Meer.

Eisbär am freien Stellplatz auf Fur

Nachdem wir uns eingerichtet und den Wagen ausgerichtet hatten, sind wir noch laufen gegangen. Hier bei Langstedhuller gibt es schöne Rundwege und man hat von der Küstenspitze einen schönen Blick über den Fjord zum Festland. Wir sind dann die Stufen runter zum Strand und am Strand entlang gelaufen. Die Nordküste Fur`s bietet viele Steilküsten und man kann die einzelnen Gesteinsschichten gut erkennen. Ein Stück weiter gibt es dann wieder eine Treppe nach oben und wir sind zurück zum Platz gelaufen. Das Wetter war auch schön, die Sonne war da und hat ein bisschen gewärmt. Da es die Nordseite ist, konnten wir keinen Sonnenuntergang sehen, aber die Sicht war trotzdem toll.

Die Küste von Fur
Die Küste von Fur

Am nächsten Morgen war an ausschlafen nicht zu denken. Um 8 Uhr wurde von der Gemeinde Rasen gemäht und Kanten geschnitten sowie die Hecken. Also waren wir früh wach. Gegen Mittag sind wir dann auf den Parkplatz in der Nähe des Campingplatzes gefahren und haben von dort eine Rundwanderung gemacht. Es ging oberhalb vom Strand an der Küste entlang und war auch gut ausgebaut. Bzw hier werden Wanderwege teilweise gemäht. Der Rundweg Knudeklinterne kann in verschiedenen Längen gelaufen werden und wir hatten am Schluss 4 km. Leider hatten wir nur teilweise Blick von oben auf die Steilküste, was uns ein bisschen geärgert hat. Aber es gab auch kein Weg runter an den Strand. Auch war es etwas wolkenverhangen, trotzdem konnten wir schöne Bilder machen.

Steilküste Fur
Steilküste Fur

Am Brauhaus Fur sind wir auch vorbei gekommen, welches auch immer gut besucht sein soll. Vor dem Brauhaus gibt es eine Steinskulptur, die die Geschichte von Fur darstellt. In den großen Garagen hat der Besitzer mehrere Oldtimer stehen, die man von außen gut erkennen kann. Weiter durch hat er noch eine kleine verrostete Lok stehen. Zurück am Bus haben wir Mittagszeit gemacht und uns vorgenommen, in den nächsten Tagen mal ins Brauhaus zu gehen. Da uns der Platz in Langstedhuller so gut gefallen hat, sind wir auch dort wieder hin gefahren. Den Nachmittag und Abend haben wir es uns dann gemütlich gemacht und ausklingen lassen.

Windgeplagte Bäume am Strand
Windgeplagte Bäume am Strand

Am nächsten Tag war bis zum frühen Nachmittag richtig schönes Wetter mit stahlblauem Himmel. Wir haben viel draußen gesessen und das Wetter genossen. Basti hatte sich am Vortag bei der Wanderung den Fuß etwas geprellt und da es nachmittags anfing zu regnen, sind wir noch geblieben. Ein bisschen Hausarbeit gemacht, Berichte geschrieben und Bilder bearbeitet. Auch gammeln war noch drin, also den Tag richtig genutzt. Am nächsten Tag hat man gesehen, wie es in der Nacht geschüttet hat und es sollte auch noch weiter regnen. So haben wir beschlossen, die kleine Insel wieder zu verlassen. Am Vormittag kamen auch immer mehr Wohnmobile, aber es kam ja auch das Wochenende. Die Nächte davor haben wir alleine gestanden. Das Brauhaus haben wir uns dann für den nächsten Besuch gelassen.

Der Fjord bei Fur
Der Fjord bei Fur

https://de.naturstyrelsen.dk/naturerlebnisse/natur-guide/fur/sehenswuerdigkeiten/

Nationalpark Mols Bjerge – „flaches“ Land, weite Sicht

Da es den Tag über regnerisch und etwas stürmisch war, sind wir Richtung Nationalpark Mols Bjerge gefahren, die Ostseeseite. Hier haben wir in einer Seitenstraße Strandparkplätze direkt unter den Bäumen gefunden. Es waren mehrere Buchten entlang der Straße. Es gab sogar eine kleine Übernachtungshütte mit Feuerstelle davor, die sogar genutzt wurde an diesem Abend. Der Strand ist auch nicht sehr weit und man kann hier ganz gut laufen. Da es aber zur Zeit regnet, waren die Runden nicht sehr groß. Wir wollten nur die Nacht hier verbringen und dann sehen, wo wir am nächsten Tag hin fahren.

Der Strand von Ebeltoft

Am nächsten Tag sind wir ein bisschen am Strand gelaufen. Aber da es windig war und die Wellen ordentlich schaumig, dauerte unser Lauf auch nicht sehr lange. Gegen Mittag klarte der Himmel etwas auf und wir sind weiter gefahren. Wir sind zum Hügel Trehoje gefahren, wo man schön wandern kann. Der Hügel liegt 127 üNN und da das restliche Land drumherum ziemlich flach ist, hat man eine super 360° Aussicht. Es war zwar noch gut bewölkt, aber die Sonne brach zwischendurch durch die Wolkendecke und wir hatten eine tolle Sicht auf das Meer und Aarhus.

Mols Bjerge
Mols Bjerge

Rund um die Hügel gab es Wanderwege in den Wiesen, die gemäht waren. Es war auch viel los hier, der Parkplatz war voll. Nachdem wir schöne Bilder gemacht haben und mit Finja laufen waren, sind wir wieder zum Bus zurück und weiter gefahren. Am Poskaer Stenhus haben wir dann Halt gemacht und auf dem Parkplatz unseren Wassertank aufgefüllt. Poskaer Stenhus ist Dänemarks größter Runddolmen mit seinen 23 Steinen, die bis zu 5 Tonnen schwer sind. Diese bis zu 5.000 Jahre alte Stätte diente als Grabkammer und Kultplatz für die Siedlungen in der Umgebung.

Poskar Stenhus
Poskar Stenhus

Einige Stellen am Boden weisen darauf hin, dass es noch mehr Steine gegeben haben muss. Da Dänemark relativ Steinarm ist, wurden viele Steine weggenommen, um anderes aufzubauen. Danach sind wir noch zur Kalo Slotsruin gefahren. Dies ist eine Burgruine, die auf einer kleinen Halbinsel im Meer liegt und um 1310 erbaut wurde. Bemerkenswert finden wir, dass sowohl in den nordischen Ländern sowie hier in Dänemark solche Stätten meistens kostenfrei zu besuchen sind. In Deutschland würde dafür Geld verlangt werden.

Kalo Schlossruine
Die Kalo Schlossruine in der Ferne

Vom Parkplatz aus ging es eine Landzunge zur Ruine hin. Die „Straße“ war ein alter Kopfsteinpflasterweg, der noch deutliche Spuren aus dem Mittelalter aufwies. Trotz Bewölkung war es angenehm zum laufen und da die Sonne immer mal raus kam, konnten wir schöne Bilder von der Ruine mit Sonne im Hintergrund machen. Viel war von der Ruine nicht mehr vorhanden. Der Grundriss sowie die Begrenzungsmauern und ein Wohnturm sind noch da.

Karlo Schlossruine
Der steinige Weg zur Schlossruine

Der Wohnturm wurde mit 3 Aussichtspunkten versehen. Da die Treppe nach oben eng war, ist nur Basti für Fotos nach oben gelaufen. Der berühmteste Gefangene von Kalo ist Gustav Vasa, der später König von Schweden war. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz haben wir überlegt, ob wir Richtung Aarhus fahren. Da das Wetter aber am nächsten Tag mit Regen und Sturm angekündigt war, beschlossen wir, nach Ebeltoft zu fahren und die nächsten 2 Nächte dort zu verbringen.

Kalo Schlossruine

Es war kein besonderer Übernachtungsplatz, nur ein großer runder Schotterparkplatz gegenüber eines Fußballplatzes mitten im Wald. Aber auch hier gingen mehrere Wege durch den Wald ans Meer. Eigentlich hatten wir auf dem Weg hierher überlegt, in Ebeltoft eine Pizza zu holen, da es fürs kochen schon sehr spät war. Doch die Pizzeria hatte so viel zu tun, dass es uns anderthalb Stunden Wartezeit gekostet hätte. Also sind wir weiter gefahren und haben nur eine Brotmahlzeit gemacht.

Der nächste Tag war windig und regnerisch und wir haben einen Arbeitstag eingelegt. Ich hab Futter für Finja gekocht und Basti hat Bilder bearbeitet. In den Regenpausen sind wir mit Finja am Strand laufen gewesen und wir haben den Tag genossen. Die Nächte sind trotz Wind gut gewesen und da wir alleine auf dem Platz standen, auch sehr ruhig.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Dänemark.