Der Grenzübergang war diesmal wieder etwas größer, allerdings auch hier niemand zu sehen. Auffällig in Estland sind die Straßen. So gute und fast ohne Schlaglöcher, bis auf natürlich die Schotterpisten. Aber davon gibt es ganz wenige. Unglaublich, die Straßen sind besser als in Deutschland. Auf geht es zu den Inseln Muhu und Saaremaa.
Inhaltsverzeichnis
Reiu
In Estland angekommen wollten wir an einem Platz direkt am Meer mit Feuerstelle stehen. Da sind war dann aber direkt wieder abgehauen, weil sofort Mücken auf uns zu kamen. Die ganze Seeseite war mit Schilf versehen und das haben wir ja schon erlebt, dass dann eben da auch ganz viele Mücken sind. Ein bisschen weiter, in Reiu, sind wir dann auf einen Parkplatz gefahren, der auch direkt am Meer und in der Nähe eines Freizeitparks lag. Aus der Frontscheibe raus haben wir direkt auf das Meer schauen können.
An dem Tag war es ziemlich warm gewesen und wir waren total verschwitzt. Also bin ich zum ersten Mal im Meer gewesen. Das Wasser war nach ganz kurzer Eingewöhnung auch ziemlich warm. Allerdings, wer richtig gut schwimmen will, muss schon sehr weit raus laufen. Seit Polen ist uns aufgefallen, dass das Wasser sehr flach ist und die Leute sehr weit raus laufen. Ich bin soweit raus, dass ich im knien bis zum Hals im Wasser war. So konnte ich wenigstens ein bisschen schwimmen.
Der Platz wird auch gut von Einwohnern genutzt, die zum schwimmen kommen und danach an der Feuerstelle grillen. Hier haben wir mit sechs oder sieben Wohnmobilen gestanden und eine gute Nacht verbracht. Der Parkplatz hat sogar mehrere Toiletten, Frischwasser und eine Umkleide.
Insel Muhu 1.0 – hat nichts mit Kühen zu tun
Auf dem Weg zur Insel Muhu, wo man dann die Fähre nach Saaremaa nimmt, haben wir die Küstenstraße genommen und uns noch einiges angesehen. Als erstes wollten wir uns Pärnu anschauen, aber leider haben wir nach etwas Kurverei keinen ordentlichen Parkplatz gefunden. Also sind wir weiter Richtung Töstamaa gefahren.
Unser nächster Halt war der Hafen von Munalaiu. Hier steht man am Pier und schaut direkt auf die Inseln Manilaid und Kihnu. Man kann sogar mit einer Fähre zu diesen Inseln übersetzen. Es ist richtig windig und stürmisch am Hafen. Unser Auto wird ordentlich durchgeschüttelt und das Meer hat viele weiße Schaumkronen.
In einem Vorort von der Hafenstadt Virtsu haben wir nochmal angehalten und uns eine alte Scheune sowie ein altes Stadttor mit Stadtmauer angesehen. Am Hafen von Virtsu angekommen müssen wir noch etwa 40 Minuten warten müssen, bis wir auf die Fähre kamen. 20 Minuten hat dann die Fahrt nach Muhu gedauert.
Auf dem Hinweg nach Saaremaa haben wir erstmal eine Nacht auf Muhu verbracht. Bei dem Muhu Museum, Freilichtmuseum, haben wir auf dem Parkplatz gestanden. Später kam noch unsere liebe Bekannte dazu und wir sind dann gemeinsam zum kleinen Hafen runter gelaufen. Dort haben wir noch ein paar Bilder gemacht und anschließend eine gute Nacht verbracht.
Die größte Insel Estlands – Saaremaa
Am nächsten Tag sind wir dann nach Saaremaa weiter gefahren. Das Wetter war ein bisschen durchwachsen, mal kamen ein paar Tropfen runter, dann schien die Sonne wieder. Aber es war auch etwas windig und frisch, was sehr angenehm war. Auf unserem Weg zu unserem ersten Halt haben wir noch eine Kirche mitten im Wald gesehen. Dort haben wir dann mal angehalten und ein paar Fotos gemacht.
Ein paar Hundert Meter weiter war dann unser erster Halt, ein riesiger Stein, der Hammer. Fast doppelt so hoch wie Sebastian. Unser nächster Halt war ein weiterer Stein, der bemalt ist und als Gedenkstein der Ureinwohner von Saaremaa dient. Er liegt direkt an einer Frisbee Golfbahn. Witzig, haben wir erst das 2. Mal gesehen. Da sind dann Fangkörbe aus Metall in einem gewissen Abstand aufgestellt und man muss diese mit der Frisbee treffen. Nach einer kurzen Mittagspause für uns alle sind wir weiter zum nächsten Aussichtspunkt gefahren.
In Kali angekommen haben wir uns den Meteoritenkrater angeschaut. Hier gibt es wohl insgesamt acht Krater. Mehrere kleinere und einen großen. Wir haben uns den Großen angesehen und sind ein einmal um ihn rumgelaufen. Das Wasser im Krater ist um die hundert Meter tief, aber man sieht in der Mitte einen Stein oder ein Stück Holz liegen. Der Krater war schon sehr beeindruckend, welchen Umfang der hat!
Weiter ging es nach Kuressaare, wo wir dann auch übernachten wollten. Wir haben uns auf einen öffentlichen Parkplatz direkt an der Burg gestellt. Das Meer und der kleine Strand sind auch nicht weit entfernt. Also sind wir erstmal laufen gegangen, haben uns den Strand angesehen und sind außen an der Burg zu einem Café gelaufen. Nach einer Tasse Kaffee für uns beide, die wir wegen Mücken super schnell getrunken haben, sind wir weiter zur Burg gelaufen. Heute ist es wirklich stürmisch, der Wind fegt unglaublich. Die Wolken fliegen am Himmel nur so vorbei.
Die Burg mit ihrem Wassergraben rundherum ist sehr beeindruckend und kann auch besichtigt werden, allerdings mal wieder ohne Hund. Aber den Burghof sowie die Wiesen etwas oberhalb können frei besichtigt werden, da man auch von der Stadtseite zur Strandseite durchlaufen kann. An der Westseite oben steht sogar eine Mühle. Die Fläche der Burganlage ist echt groß, super toll angelegt und super gepflegt.
Abends kam dann noch unsere Bekannte und dann sind wir in die Stadt gelaufen, um etwas zu essen. Die Häuser sahen echt toll aus, wie sie komplett aus Holz gebaut dort stehen. Die „Innenstadt“ besteht fast nur aus Restaurants und kleinen Souvenirläden. Auf dem Platz ist ein in Boden eingelassener Brunnen, der Fontänen nach oben spritzt und verschiedenfarbig angeleuchtet wird.
Nach dem Essen sind wir dann noch zum Hafen runter gelaufen, wo es eine große Bronzefigur “Suur Toell ja Piret” gab. Die stellt einen Riesen mit seiner Frau dar, die in ihrer Mitte ein Boot voll mit Fischen tragen. Die „Sage“ besagt, dass sie sehr freundliche Riesen waren und den Einwohnern vor dem Verhungern geholfen haben.
Auf dem Rückweg war dann gerade Sonnenuntergang und die Stimmung am Himmel atemberaubend. Wir Frauen sind zum Auto gelaufen und Basti nochmal zur Burg. Er hat dann von oben super tolle Fotos gemacht, bis dann Gewitterwolken kamen und er nur trocken in den Bus kam, weil er gerannt ist.
Nachdem die Nacht in Kuressaare mit Gewittern und Starkregen befüllt war, haben wir heute Vormittag einen schönen Tag gehabt. Bis Mittags 14:00 Uhr haben wir gearbeitet und uns dann auf den Weg zum Leuchtturm in Sorve gemacht. Es ist super stürmisch und die Haare fliegen einem nur so um die Ohren. Wir sind bis zur Landspitze nach vorne gelaufen und haben gesehen, wie sich das Wasser gegeneinander aufpeitscht. Sebastian ist dann noch auf den Leuchtturm hochgegangen, 250 Stufen hoch, und hat von oben noch Bilder gemacht.
Ungefähr 8 km weiter haben wir an einem Steinstrand Halt gemacht, wo die Leute verschiedene Steintürmchen aufgebaut haben. Wahnsinn, wieviele Türmchen aufgebaut waren. Danach sind wir zu einem alten kleinen Leuchtturm weiter gefahren. Es ist stürmisch, aber wir warten erstmal ab, ob wir hier die Nacht verbringen werden. Aus unserem Auto raus schaut man direkt auf das Meer. Hier an dem Leuchtturm ist es unglaublich, das Wetter zu beobachten. Links und rechts zogen an uns dicke fette Regenwolken und sogar heftige Gewitter vorbei und wir wurden verschont. Es war unfassbar beeindruckend, dieses Wetterschauspiel zu beobachten.
Der Sonnenuntergang mit den Wolken war einfach nur ein Traum. Den Mond in dem leicht orangen Himmel zu sehen ist genauso super schön. Vor allem war der Mond kaum aufgegangen, ging die Sonne unter und 15 Minuten später ging der Mond wieder unter. Sebastian hat noch versucht, Fotos vom vorbeiziehenden Gewitter zu machen. Leider war es so stürmisch, dass das nicht so gut geklappt hat. Mal sehen, wie wir die Nacht überstehen, da es bei den Gewittern rundherum den Wagen ordentlich durchgeschüttelt hat.
Nachdem wir unsere Toilette noch leer gemacht haben, sind wir an der Küste entlang zum Nationalpark Vilsandi gefahren. Dort wollten wir ein bisschen laufen und mal schauen, wie das Wetter mitspielt. 1 Stunde entfernt gibt es wohl einen Leuchtturm, zu dem wir wollten. Der Spaziergang währte nicht lange, da es dann anfing zu regnen. Unsere Rucksäcke waren auch schon komplett nass.
Weiter ging es nach Panga zum Panga Kliff, wo wir eigentlich die Nacht verbringen wollten. Von oben hatte man einen wunderschönen Blick über das Meer und schräg runter auf das Kliff. In einem Halbkreis vor dem Kliff müssen Steine oder Erhebungen sein, da das Wasser sich gebrochen und Wellen geschlagen hat. Man kam leider nicht von oben nach unten, um sich das Kliff und die Felsstruktur richtig anzuschauen. Der Parkplatz selber war auch nicht so super, sodass wir weiter gefahren sind.
Ein besonderes Highlight der Insel sind die Bushaltestellen. Diese sind nicht nur überdacht, sondern in der Regel als kleines Häuschen vorzufinden. Einige auf unserem Weg hatten einen Briefkasten, einige waren mit Blumen geschmückt und waren sogar mit gefüllten Bücherregalen gegen die Langeweile ausgestattet.
Es stand noch der Windmühlenpark auf unserer Liste. Auf dem Weg dorthin haben wir in Leisi noch ein bisschen eingekauft. Am Windmühlenpark angekommen waren wir nicht sonderlich beeindruckt und sind nicht hinein gegangen da es auch nach Anfing zu schütten wie aus Kübeln. Unterwegs dachten wir, wir könnten hier übernachten, aber es war nur ein Tagesparkplatz. Nach kurzer Überlegung sind wir wieder zurück auf die Insel Muhu gefahren und haben dort erneut bei dem Freilichtmuseum übernachtet.
Mehr Bilder könnt ihr euch in der Fotogalerie Estland anschauen.