Aufregung pur: Wir fahren auf die andere Seite der Ostsee! Finnland ist angesagt und danach weiter nach oben. Nachdem die Baltikumstaaten so schön waren, sind wir auf Skandinavien gespannt.
Helsinki – lebendige Hafenstadt
Gegen 14:30 Uhr Ortszeit sind wir in Helsinki von der Fähre gefahren. Die Fährfahrt selber war ruhig und die 2 Stunden waren schnell vorbei. In Helsinki angekommen haben wir auf einem Campingplatz erstmal Service gemacht; sprich Wasser, Abwasser und Toilette. Danach sind Sonja und wir zu einem Parkplatz etwas außerhalb von Helsinki gefahren, wo wir die 2 von Pietstraumreise, die wir schon in Lettland kennengelernt haben, treffen wollten. Von diesem Platz hat man einen schönen Blick auf die Stadt, vorallem abends bei Sonnenuntergang und Beleuchtung. Am Abend haben wir alle noch lange zusammen gesessen und gequatscht, auch, ob wir am nächsten Tag zusammen die Stadt besichtigen.
Basti und ich schlafen dann doch etwas länger als andere Camper. Als wir aufgestanden sind, sind Sabrina und Jan schon auf dem Weg in die Stadt und Sonja kurz danach. Manchmal glaube ich, dass wir doch zu gemütlich sind…. Mittags sind wir dann zu Fuß in die Stadt gelaufen, da es vom Wetter her auch sehr angenehm war. Über eine Fußgängerbrücke konnte man den Fluss überqueren. An der Brücke mussten wir lachen. Auf der linken Seite von uns waren zwei Steinschildkröten, die eine Aufschrift und Richtungsanzeige für den Zoo hatten. An der Brücke war ein Graffiti, welches die Richtung des Human Zoos anzeigte. Es war wirklich gut gemacht.
Der Weg bis zur Altstadt war echt sehr lang und hat uns am Wasser entlang geführt. Was uns aufgefallen ist, Helsinki hat eine Steinküste. Überall liegen große wie auch kleine Steine im und am Wasser. Viele davon so groß, dass sogar ein kleines Haus drauf passt. Mal was anderes, als man gewohnt ist.
In der Altstadt angekommen haben wir uns als erstes eine orthodoxe Kirche von außen angesehen. Die Uspenski Kathedrale ist eine der größten in Europa. Durch ihre erhöhte Lage auf einem kleinen Hügel hat man einen weiten Blick über die Stadt und kann auch von hier oben erkenn, wo man am besten als nächstes hingeht.
Als nächstes sind wir zum kleinen Hafen und Marktplatz gelaufen. Hier kann man mit Schiffen eine Rundfahrt machen oder auf dem Markt etwas essen und sitzen und frisches Gemüse und Obst einkaufen. Rundherum gibt es auch kleine Cafés, wo man bei schönem Wetter draußen sitzen kann.
Weiter ging es zum Senatsplatz mit dem darüber liegenden Dom. Der Platz liegt zentral in Helsinki und ist ein guter Ausgangspunkt für eine Stadterkundung. Er ist riesig und an dem Tag gab es auch hier rundherum Buden mit Essen und Getränken. Der Platz selber war mit kleinen Tischen und Stühlen befüllt und auch gut besucht. Einige Stufen hoch gelaufen stand man direkt vor dem Dom. Dieser war schon sehr beeindruckend und sieht mit den Säulen rundherum etwas aus wie ein römischer Tempel. Von dort oben hat man einen weiten Blick über den Senatsplatz und die Dächer von Helsinki.
Langsam bekommen wir Hunger. Aber vorher brauchen wir erst einen Bankautomaten. Gar nicht so einfach. Bisher hatten wir keinen entdeckt und laut Google müssen wir noch durch die halbe Innenstadt laufen, um am Bahnhof endlich einen zu finden. Der Bahnhof ist auch wieder schön anzusehen. Vier riesige Figuren zieren den Eingang zum Bahnhof und halten weiße Kugeln in den Händen.
Da wir nun Geld hatten sind wir auf die Suche nach etwas bezahlbarem Essen durch die Stadt zurück gelaufen, um letztendlich im kleinen Hafen auf dem Markt einen herzhaften Crêpe zu essen. Finja hat auch hier wieder das Herz der Verkäuferin erobert und bekam eine Portion Schinken umsonst. Ja, das erleben wir öfter mit ihr…..
Nach der Stärkung konnten wir uns auf den Rückweg zum Bus machen. Auch hier in Helsinki wird in Wassernähe unglaublich viel gebaut. Mehrfamilienhäuser schießen nur so aus dem Boden. Und das, obwohl schon viele Neubauten hier stehen. Nach 5 Stunden und 11 km laufen sind wir endlich am Bus zurück. Wir sind alle total erschlagen und freuen uns auf einen gemütlichen Abend. Am Platz angekommen freuen wir uns riesig, dass Pietstraumreise unerwartet noch da ist und wir somit noch etwas Zeit miteinander haben.
Für mehr Information rund um Helsinki schaut mal bei den Entdeckern vorbei.
Saimaa See – sehr groß mit schönen Stellplätzen rundherum
Auf dem Weg zum Saimaa See haben wir erstmal an einem großen Prisma Einkaufscenter angehalten. Es musste eingekauft und Wäsche gewaschen werden. Waschen ist hier in Finnland echt teuer!! Für 2 Maschinen Wäsche und 1 mal Trockner legt man 28 Euro hin!!! Also oft werden wir hier nicht waschen. Obwohl, Norwegen könnte unter Umständen noch ein bisschen teurer sein.
Nachdem wir noch Service gemacht hatten, haben wir uns mit den 2 lieben Menschen von Pietstraumreise getroffen und die nächsten 5 Tage am Saimaa See mit ihnen verbracht. Die erste Nacht haben wir auf einer kleinen Insel in der Nähe von Lappeenranta verbracht.
Sabrina und Jan waren voraus gefahren und hatten einen super schönen Platz gefunden.
Wir 4 haben es uns gemütlich gemacht, zusammen gegessen und gequatscht und bei Lichterkettenlicht und Kerze den Abend verbracht. Später gab es einen tollen Sonnenuntergang, der einige Bildaufnahmen wert war. Am nächsten Tag haben wir alle etwas gearbeitet und Sabrina hat einen leckeren Apfelkuchen mit dem Omnia gebacken. Etwas später hielt dann ein älterer Mann an und meinte, wir dürften dort nicht stehen bzw. übernachten. Es war an diesem Platz aber kein Privat ausgeschildert. Um aber keinen Ärger mit dem Eigentümer zu bekommen, sind wir zu einem anderen Platz gefahren.
Was hatten wir doch für ein Glück, dass uns der Eigentümer verjagt hat. Der nächste Platz war auf der anderen Seite des Sees bei Taipalsaari und hatte Feuerstellen sowie einen schönen Strand. Hier haben wir die nächsten 2 Nächte direkt am Strand mit Blick aufs Wasser gestanden und schöne, gemütliche Tage verbracht. Ein bisschen gearbeitet, unglaublich viel geredet und waren im Wasser. Baden und Haare waschen waren angesagt. Die Wassertemperatur schafft es gefühlt nicht über 15 Grad und ich habe unglaublich lange gebraucht, um komplett nass zu sein. Aber wenn man dann einmal drin ist, kann man auch schwimmen und die Temperatur geht dann auszuhalten.
Es ging weiter rund um den See und die nächsten 2 Tage und Nächte haben wir 4 auf einem ehemaligen Campingplatz bei Puumala gestanden. Der Platz wurde zwar aufgegeben, ist aber immer noch gut besucht. Kein Wunder, liegt er doch auch wieder schön am Wasser mit tollem Blick. Das Wetter hatte nicht immer gut mitgespielt. Es war ziemlich windig und dadurch auch kalt. Aber wir haben alle das beste daraus gemacht. Abends sind die Männer dann los, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Wir Frauen hatten es uns im Bus gemütlich gemacht und einfach nur geredet.
Mit Sabrina und Jan hatten wir so einige „ersten Male“ mit Essen:
1. Unterwegs Wraps zu machen. Auf die Idee sind wir selber noch nicht gekommen und dabei ist es ein einfaches und schnelles Gericht. Kommt auf jeden Fall auf unsere Liste mit Gerichten.
2. Sandwichtoast. Endlich kam mein Geburtstagsgeschenk vom letzten Jahr zum Einsatz. Und die waren richtig lecker. Schade ist nur, dass man nicht „zusammen“ isst, da ja der nächste auf seinen Toast warten muss.
3. Selbstgemachte Pommes. Zum ersten Mal wurde der Grill ausgepackt und dann haben wir selbstgemachte Pommes gegessen. Wir waren alle gespannt, wie das ausbacken im Grill funktionieren wird. Aber es hat einwandfrei geklappt und sie waren richtig lecker!
Tja, dann kam der nächste Tag und unsere Wege trennten sich. Wir waren schon alle traurig, waren wir doch seit Tallinn insgesamt 8 Tage zusammen. Für uns war es eine unglaublich tolle Erfahrung, unterwegs liebe Menschen kennen zu lernen und mit ihnen dann weiter zu reisen. Da die 2 genauso wie wir auch ca. 2 Jahre durch Europa reisen, hatten wir natürlich auch super viele Gesprächsthemen. Man hat sich einfach auf Anhieb gut verstanden und es ist natürlich dann komisch, wenn sich die Wege trennen. Wir hoffen, dass wir uns irgendwann irgendwo wiedersehen, was nicht auszuschließen ist. Uns hat die Zeit einfach gut getan. Es war auch mal nötig, einfach ein bisschen in den Tag hinein zu leben und zu entspannen.
Mehr Bilder findet ihr in der Fotogalerie Finnland.
