Finnland Teil 2 – von Savonlinna bis Oulanka Nationalpark

Koli

Finnland ist ein grünes, wasserreiches Land. Die Wälder bestehen aus Nadelbäumen und Birken. So viele Birken haben wir noch nicht gesehen. Finnland scheint auch ein Problem mit den Wäldern zu haben. Wir haben mehrere freie Flächen gesehen, wo man erkennen konnte, dass Bäume abgeholzt wurden oder Bäume abgestorben waren. Ob die Bäume krank waren oder ein anderer Umstand dazu führte, haben wir nicht in Erfahrung gebracht.

Savonlinna – kleines Städtchen mit Ordensburg

Auf dem Weg nach Savonlinna haben wir mal wieder kompletten Service gemacht. Wäre unsere Toilette nicht alle 2 Tage dran, könnten wir viel länger irgendwo stehen bleiben und nicht nur 2 Tage. Naja, vielleicht ändert sich das ja im November. Um die Ecke von der Servicestation war dann ein Lidl und wir brauchten noch ein paar Sachen. Sebastian ist dann einkaufen gegangen und kam mit leckeren Sachen wieder. Es gab glutenfreie Wraps und Brotbackmischung!! Total super, wie zu Hause.

Ein Stückchen weiter haben wir dann geparkt und uns auf den Weg zur Burg gemacht. Die Häuser, die am Wasser und in der Nähe der Burg standen, waren recht schnuckelig und aus Holz gebaut. Ein Haus hatte einen größeren Garten, in dem einige Figuren ausgestellt waren. Z.B. ein Elefant und ein Rentier aus Maschendraht. Die sahen schon sehr interessant aus. An der Burg angekommen wurden wir mal wieder dadurch ausgebremst, dass kein Hund mit aufs Gelände darf. So sind wir nur auf der kleinen Insel davor herum gelaufen und haben Bilder von außen gemacht.

Ordensburg Savonlinna
Die Ordensburg in Savonlinna

Am Parkplatz zurück haben wir nochmal kurz Pietstraumreise getroffen, die sich auch die Burg von außen ansehen wollten. Nach kurzer Überlegung, in welche Richtung wir weiter fahren, haben wir uns für Richtung russische Grenze entschieden. Wir wollen am nächsten Tag zum Berg Koli. Die Nacht verbringen wir in Reijola auf einem Parkplatz bei einem Hotel. In der Nähe ist ein Badesee, aber es ist zu kalt, um rein zu gehen.

Direkt an dem Parkplatz ist ein Abwurfpunkt für Discgolfer. Wir haben jetzt schon mehrere Discgolfanlagen gesehen, aber das erste Mal, dass eine aktiv genutzt wird. Gleich mehrere Gruppen liefen immer wieder an uns vorbei und spielten. Das sieht so interessant aus, dass wir uns bei nächster Gelegenheit auch mal eine Disc kaufen und so eine Anlage ausprobieren werden. Selbst im Dunkeln haben die gespielt, dann sind die Discs beleuchtet!

Nationalpark Koli – ein kleiner Berg mit großer Aussicht

Auf dem Weg zum Koli waren wir noch kurz bei einem Prisma, weil ich noch ein paar Sachen brauchte. Als erstes gab Basti den Wunsch an, dass ich doch mal nach so einer Frisbee schauen soll. Dann hatten wir uns schon überlegt, mal eine Hängematte zu zulegen, nachdem wir bei Pietstraumreise gesehen haben, wie gemütlich so etwas sein kann. Also meinte Basti, ich sollte doch auch danach mal sehen und mir mein Geburtstagsgeschenk selber aussuchen. Da ein Prisma aufgebaut ist wie ein Real in Deutschland, bin ich natürlich fündig geworden.

Beim Koli angekommen, sind wir auf den kleinen Berg mit dem Lift nach oben gefahren. Hier gibt es einen kleinen Rundweg, den wir dann auch gelaufen sind. Das Wetter war super, die Sonne hat geschienen mit ein paar kleinen Wolken. Es hat zwar etwas gewindet, aber man konnte im T-Shirt rumlaufen. Bei diesem Rundweg gibt es verschiedene Aussichtspunkte, wo man dann einen weiten Blick über den großen See mit seinen vielen kleinen Inseln hat.

Panorama im Koli Nationalpark
Panorama vom Berg Koli

Unglaublich war, dass es hier oben unwahrscheinlich viele fliegende Ameisen gibt. Fast so schlimm wie Mücken. Kaum sitzt man irgendwo, wird man schon angeflogen und ist voll von den kleinen Dingern. Der kleine Rundweg hat eine Länge von ca. 1,4 km und geht über Stock und Stein und Wurzeln. Auf der anderen Seite hat man einen Blick über die Umgebung, die überwiegend aus Wald besteht. Hier gibt es ein großes Holzkreuz mit einer Kniebank, wo Gläubige ein kleines Gebet sprechen können. Zum Bus sind wir dann über die Zufahrtsstraße zurück gelaufen.

Melli im Nationalpark Koli
Melli und Fini beim Ausruhen im Nationalpark Koli

Unser nächster Übernachtungsplatz lag direkt an einem See, welcher öffentliche und frei zugängliche Badeanlage war. Da das Wetter ja so gut war, war erst mal hier am frühen Abend noch einiges los und viele sind schwimmen gegangen. Lustig an unserem Platz war auch, dass wir hier doch tatsächlich eine Discgolfbahn hatten. Natürlich mussten wir unsere neuen Discscheiben ausprobieren. Wir haben drei Körbe zwei Runden gemacht und geschwitzt. Es ist ganz schön anstrengend, die Disc dahin zu bekommen, wo sie hin soll. Auch die Technik ist nicht so einfach und wir brauchten die doppelte Anzahl an Würfen, als angegeben war. Und dann läuft man auch ganz viel. Es war auf jeden Fall lustig und eine nette Erfahrung.

Melli beim Disc Golf

Hepoköngäs Wasserfall – der höchste in Finnland

Die Nacht haben wir gut geschlafen und Basti ist erstmal schwimmen gegangen, bevor der große Ansturm kommt. Leider hatte der arme auch noch Muskelkater vom Disc werfen. Hab ich nicht verstanden, da ich bis dahin nichts hatte. Mein Muskelkater kam dann noch einen Tag später und war richtig gemein.

Wir sind ein bisschen mehr als 2 Stunden gefahren, um uns den Wasserfall in Hepoköngäs anzuschauen. Unterwegs haben wir dann noch Services gemacht, damit wir die nächsten zwei Tage frei stehen können. Erst hatten wir überlegt, hier am Wasserfall auf dem Parkplatz zu übernachten. Aber kaum, dass wir die Türen öffnen, kommen wieder Mücken an. Erstmal gingen wir Richtung Wasserfall und wollten später überlegen, wo wir dann übernachten.

Wasserfall Hepoköngas
Der 24m hohe Wasserfall Hepoköngäs. Gigantisch!

Den Wasserfall hat man schon vom Parkplatz aus gehört und als wir dann dort waren, waren wir sehr beeindruckt. Der Wasserfall ist 24 Meter hoch und auch der höchste in Finnland. Es war unglaublich laut durch die Massen, die da herunter rauschen. Sebastian hat Bilder gemacht und wenn einer was vom anderen wollte, musste man richtig gegen die Wassermassen anschreien. Durch den Sturz des Wassers haben wir auf der anderen Seite viel Sprühnebel abbekommen, sodass Basti immer wieder sein Objektiv trocknen musste. Nach einer längeren Fotosession sind wir wieder Bus zurückgelaufen und haben uns überlegt, nicht hier zu schlafen. Nach kurzer Suche hat Basti einen Stellplatz an einem See in Suomussalmi gefunden.

Weiter Infos zu dem Wasserfall Hepoköngas findet ihr hier.

Suomussalmi – Entspannung am See

Auf dem Weg nach Suomussalmi sagte Basti schon, dass es wohl ein typisches Bild sei, den Van neben einem riesigen Holzstapel zu fotografieren. Wir haben dann mehrere solcher riesigen Holzstapel gesehen und einmal gewendet, um den Bus daneben zu parken. Bis dahin hatten wir auch noch keine Rentiere gesehen. Auf dem Parkplatz dann angekommen hatten wir gleich beides. Wir hatten einmal das Foto mit dem riesigen Holzstapel und unserem Eisbär und natürlich unsere ersten Rentiere. Die Rentiere hatten aber alle ein Halsband um, sprich, sie müssen auch irgend jemanden gehören.

Eisbär vor Holzstapel
Das hat was den Van vor einen “kleinen” Holzstapel zu stellen. 🙂

Am See haben wir dann einen wundervollen Platz gefunden mit direktem Zugang zum Wasser. Es war unglaublich schön, mitten im Wald und am See. Wir haben an den 2 Tagen einiges gearbeitet, haben ein bisschen gegammelt, haben unsere neue Hängematte ausprobiert und waren schwimmen. Das Wetter hatte auch gut mitgespielt, so dass es auch angenehm war. Die Ruhe hat uns ganz gut getan. Es waren zwar noch einige Camper auf dem Areal, aber wir standen alle soweit auseinander, dass man sich nur von weitem gesehen hat.

Melli mit Hund in Hängematte
Da wird kräftig relaxed…

Oulanka Nationalpark – Kiutaköngäs Wasserfall und der Canyon von Finnland

Auf dem Weg zum Kiutaköngäs Wasserfall, wo wir unsere Bekannte Sonja treffen wollten, haben wir ein paar Rentiere am Straßenrand gesehen. Das wir im Rentierland angekommen sind, zeigen uns vereinzelte Straßenschilder. Auf denen wird Finnland angezeigt, wobei die obere Hälfte schwarz ist, mit dem Zusatz, dass hier Rentierzuchtgebiet ist. Zusätzlich ist ein Vorsicht Rentiere Schild daneben.

Das Wetter heute ist nicht ganz so doll und von daher ist es ganz gut, dass wir einen kleinen Fahrtag haben, einkaufen gehen und uns dann heute Nachmittag mit Sonja, im Oulanka Nationalpark, treffen. Mit Sonja haben wir uns dann an dem Parkplatz vom Wasserfall Kiutaköngäs getroffen und sind dann Richtung Wasserfall gelaufen. Am Kiosk am Parkplatz standen 2 Rentiere, wobei eins ein Jungtier war. Finja war erst neugierig, als sie die zwei gerochen hat (war an der Leine und zog). Als das Muttertier dann aber den Kopf in unsere Richtung hob, hat Finja sich hinter unsere Beine versteckt. Schienen ihr dann doch zu groß zu sein.

Der Wasserfall selber war sehr enttäuschend. Er war zwar breit, fiel dafür aber sehr niedrig und führte auch wenig Wasser.

Wasserfall im Oulanka Nationalpark
Naja mehr Stromschnelle als Wasserfall

Auf dem Weg zu diesem Wasserfall haben wir noch eine kleine Bodenhütte gesehen, was mit Moos und Gras bedeckt war und vom Weg her einen Eingang hatte. Ein Schild daneben zeigt an, dass es wohl Kriegsüberwachungshäuschen waren. Auf der gegenüberliegenden Seite der Türe war ein Schlitz in der Holzwand, welcher als Beobachtungsposten diente. Von dort konnte man den Fluss und den See gut beobachten. Und die russische Grenze ist nicht weit.

Nachdem dann der Wasserfall so enttäuschend war, haben wir überlegt, wo wir übernachten. Da wir am nächsten Tag einen 6 km langen Rundweg entlang des Canyons im Oulanka Nationalpark von Finnland laufen wollen, haben wir ausgemacht, dass wir auf dem Parkplatz direkt dort übernachten. Auf dem Weg bis dahin haben wir dann doch mehr Rentiere auf der Straße gesehen. Es ist schon manches Mal etwas gefährlich, wenn die dann neben und auf der Straße auftauchen, weil man sie manchmal farblich von der Umgebung nicht unterscheiden kann.

Am nächsten Tag haben wir mit Sonja den Rundweg von 6 km gemacht. Die Runde war echt schön und ging durch den Wald. Wir kamen an einem See vorbei, überquerten einen kleinen Fluss und standen dann hoch oben über dem Canyon. Der Fluss war gut gefüllt und hatte einige Stromschnellen, sodass die Seiten richtig ausgewaschen wurden. Unterwegs haben wir auch Nationalparkmitarbeiter gesehen, die Treppenstufen aus Holz ausgebessert haben. Das Wetter war zwar nicht ganz so super, es war bewölkt und auch frisch, aber durch das Laufen hat man sich warm gehalten. Finja hatte auch ihren Spaß und hat sich im Wald ausgetobt.

Mehr Bilder findet ihr in der Fotogalerie Finnland.