Norwegen Teil 10 – von „die sieben Schwestern“ bis Overhalla

Sonnenuntergang bei Overhalla

Bei Kleivhalsen gab es noch ein Küstenfort, was man sich hätte anschauen können. Doch wir hatten diesbezüglich schon einiges gesehen und sind weiter gefahren. Die Küstenstraße an den Fjords entlang ist einfach ein Traum. Man schaut von der Straße in den Fjord hinein und hat auf beiden Seiten die Berge. Und auch diese verändern sich immer wieder.

Fjord bei Kleivhalsen

Hier war jetzt ein Abschnitt mit kalkig weißem Gestein ohne Bewuchs und es sah richtig toll aus. Wir merken immer wieder, wie Norwegen unser Herz aufgehen lässt. Es gibt für jeden was und wir lieben es, einfach nur zu fahren, Bilder zu machen und die Eindrücke „einzusaugen“.

Bergkette „die sieben Schwestern“ – keine leichte Wanderung

Die Küstenstraße war atemberaubend. Wie so oft haben wir immer mal wieder angehalten, um Bilder zu machen. Die Bergwelt hat sich geändert und ist jetzt überwiegend nackt und kalkig weiß. Es sieht einfach nur toll aus. Aber auch hier ist das Problem, wenn man einen super Blick hat, bekommt man keine Parkmöglichkeit zum fotografieren. Als wir dann einen kleinen Wanderparkplatz für unsere Mittagspause gefunden haben, war unsere Sicht durch Bäume verdeckt, leider. Aber zum Glück hat ja mein Mann eine Drohne und so hat er sie fliegen lassen, um von der Bergwelt ein paar Foto´s machen zu können.

Traumhaftes Bergpanorama auf dem Weg zu den 7 Schwestern
Traumhaftes Bergpanorama auf dem Weg zu den 7 Schwestern

Danach ging es weiter die Küste entlang, mit einer Fähre aufs Festland und über eine schöne Brücke auf die nächste kleine Insel. Dort hatten wir uns erst einen Übernachtungsplatz an einer Badestelle am Meer ausgesucht, aber als wir dort ankamen, sprach es uns nicht an. Man stand hinter Erhebungen auf Schotter und hatte keine Sicht auf das Meer. Und er war voll, da es zur Zeit auch recht warm ist. Also sind wir weiter gefahren und haben einen Wanderparkplatz bei der Gebirgskette „die sieben Schwestern“ gefunden.

Der Parkplatz war zwar auch gut besucht, aber die meisten waren normale Autos, die abends wieder fahren würden. Da es schon relativ spät war, haben wir alle nur noch was gegessen und sind später eine kleine Runde gelaufen. Gegenüber gab es einen Feldweg, den wir rein gelaufen sind und hatten einen schönen Sonnenuntergang und die Schwestern rot angeleuchtet. Sah echt toll aus. Auf einem Wanderschild wurden 3 Wanderwege auf die Schwestern angezeigt und uns war klar, dass wir nicht bis hoch kommen. Es war schon manches Stück als steil angezeigt.

Die sieben Schwestern
Sonnenuntergang bei den sieben Schwestern

Am nächsten Vormittag sind wir dann nach dem Kaffee los gelaufen. Das erste Stück ging durch Wald und war anfangs auch ein bisschen steil. Als wir dann auf die Felsen trafen, waren wir doch ein wenig irritiert. Es gibt keine Hinweisschilder als Wegweiser, was wir ja schon kannten in Skandinavien. Allerdings war ab dem Fels auch kein Baum mehr und so waren Pfeile auf dem Fels gemalt. Das hatten wir bisher noch nicht gesehen. Wie man zu diesem Pfeil läuft, ist jedem selbst überlassen. Da wir Finja dabei hatten, mussten wir einen einfachen Weg suchen. Zwangsläufig bekamen wir wieder nasse Füße, hatten wir nicht unsere Wanderschuhe an.

Puh mal Pause machen bei der Wanderung auf den 7 Schwestern
Puh mal Pause machen bei der Wanderung auf den 7 Schwestern

Wir sind nicht ganz so hoch gewandert, da es auch etwas anstrengend war, sich den Weg über dem Fels und den Felsspalten zu suchen. Vor allem aber für Finja, die oft dann springen musste. Aber von dem Punkt aus, zu dem wir gewandert sind, konnten wir das Meer rückblickend sehen und das war unser Ziel. Nach 1 ½ h waren wir wieder am Bus zurück und zufrieden. Die Sonne hatte geschienen und da kein Lüftchen ging, haben wir auch ordentlich geschwitzt. Es war noch früh, als wir am Bus waren und nach kurzer Überlegung, wohin, sind wir weiter gefahren.

Trofors – zufällig schönen Wasserfall entdeckt

Um die Küstenstrecke weiter zu fahren, hätten wir 2 Fähren nutzen müssen. Basti hatte im Internet geschaut und gesagt, dass wir ziemlich viel dafür bezahlt hätten. So haben wir uns überlegt, über die Brücke zurück und durch die Berge zur E6 zu fahren. Das wäre kein zu großer Umweg und wir wären mal wieder im Inland, um uns dort noch etwas anzusehen. An der Brücke gab es einen schönen Rastplatz, wo wir für Bilder und Müll kurz angehalten haben.

Die Brücke der 7 Schwestern
Ein tolle Kulisse am Rastplatz der sieben Schwestern

Der Weg führte uns durch unseren bisher längsten Tunnel mit 10,5 km, der schnurgerade durch den Berg führte. Einfach unglaublich, kennt man ja so gar nicht. Bei Trofors sind wir dann auf die andere Seite des Flusses und eine Schotternebenstraße in den Wald gefahren. Vorher hatte der Kühlschrank noch Füllungsbedarf. An dem Übernachtungsplatz angekommen haben wir mal wieder diskutiert, ob der für uns geeignet ist. Während wir sprachen, wurde er uns von 2 anderen Bussen weg geschnappt. Ich war hungrig und müde und dadurch auch geladen. Bin dann mal kurz explodiert und ein paar Meter für mich alleine gelaufen. Danach ging es dann wieder und wir sind die Straße zum nächsten Punkt gefahren.

Der war allerdings auch nicht so der Hit, also weiter. Wir sind dann über eine Holzbrücke gefahren, die einen Fluss überquerte und einen super tollen Wasserfall. Den hatten wir gar nicht auf dem Schirm gehabt. Ein paar hundert Meter weiter haben wir dann einen super Platz gefunden, der auch richtig groß war. Als erstes sind wir mit Finja, Fotoausrüstung und Drohne zum Wasserfall gelaufen, um einige Fotos zu machen.

Wasserfall bei Trofors
Wasserfall bei Trofors

Es war doch schon ein ordentlicher Weg bis dahin. Aber es hat sich gelohnt. Der Wasserfall war echt toll, und laut! Das Wasser war glasklar und leicht bläulich, wie wenn es von einem Gletscher kommt.

Wasserfall bei Trofors

Zurück am Bus gab es schnelle Kost, da es schon spät war. Den Abend haben wir gemütlich ausklingen lassen und da ganz wenige Autos vorbei kamen, würden wir bestimmt gut schlafen. Die Nacht war super ruhig und selbst am Vormittag kam nur alle Stunde mal ein Auto vorbei. Da es noch recht schön war und relativ warm, haben wir noch geduscht, bevor es weiter ging.

Es windet sehr beim Duschen in Trofors
Es windet sehr beim Duschen in Trofors

Danach haben wir uns richtig gut gefühlt. Gegen Mittag zogen Wolken auf, aber es blieb noch trocken. Da wir Trinkwasser brauchen, werden wir an der E6 weiter fahren und mal sehen, wo wir wieder Richtung Küste abbiegen.

Overhalla – kleiner Platz am Fluss

An diesem Tag haben wir ordentlich Strecke gemacht. Bei einem Campingplatz haben wir Trinkwasser bekommen und sind dann weiter gefahren. Wir wollen doch wieder an die Küste und so sind wir irgendwann in die Richtung abgebogen. Auf der Suche nach einem Stellplatz haben wir einen kleinen Platz in Overhalla am Fluss gefunden. Die Strecke dort hin war wieder super schön. Es ging rauf und runter und Singleroads entlang. Der kleine Rasenplatz lag schön am Fluss, der auch ins Nordmeer fließt. Da es einen kleinen Steg gab und ein Boot dort im Wasser lag, hofften wir, dass wir keinem im Weg stehen und es ruhig bleibt.

Der Fluß bei Overhalla
Der Fluß bei Overhalla

Die Sonne hatte geschienen und wir haben viel draußen gesessen. Zu unserer großen Freude haben wir dann auch einen Weißkopf Seeadler an unserem Stellplatz fliegen gesehen. Er hat immer wieder sein Revier abgeflogen und ein paar Fotos konnten wir dann doch mit unserem Teleobjektiv schießen.

Ein Weißkopf Seeadler bei Overhalla
Ein Weißkopf Seeadler bei Overhalla

Abends hatten wir noch einen schönen Sonnenuntergang mit ein paar Wolken dabei und konnten gute Bilder machen. Durch Bäume und Büsche standen wir sichtgeschützt, sodass wir auch keine Anwohner störten. Unsere Überlegung war, noch 2-3 Tage an der Küste entlang zu fahren und dann nach Trondheim. Die Nacht war super ruhig und wir haben gut geschlafen.

Sonnenuntergang bei Overhalla

Unterwegs zur Küste bekam dann Finja wieder Magen- Darm- Probleme, also haben wir mit Freunden aus Norwegen telefoniert und gefragt, ob sie uns einen Tierarzt empfehlen können, da wir langsam ratlos sind. Basti hat dann nach den Öffnungszeiten der Tierklinik geschaut und somit geht die Reise direkt nach Trondheim. Da wir zu spät für die Öffnungszeiten ankommen würden, suchten wir einen Übernachtungsplatz in der Nähe von Trondheim, wo wir nur noch 20 Minuten bis zur Klinik brauchten.

Der Platz war ein Parkplatz an einem Museum, welches nur Sonntags geöffnet hat. Die Straße selber war auch sehr wenig befahren, so dass es ruhig war und wir gut geschlafen hatten. Weiter ging es dann Richtung Trondheim.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Norwegen.