Norwegen Teil 11 – Trondheim

Stelzenhäuser in Trondheim

Wenn man mit einem Haustier unterwegs ist, muss man immer mit irgendwelchen Schwierigkeiten oder Krankheiten rechnen. Letztes Jahr hatte sich Finja einen Kreuzbandriss zugezogen und wir mussten unsere Reise abbrechen. Dieses Jahr hat sie öfter mal Probleme mit Magen und Darm, aber dafür müssen wir nicht zurück fahren. Allerdings ist dann doch das eine oder andere Mal ein Tierarztbesuch angesagt. Bisher war es auch immer danach in Ordnung, doch zurück müssen wir es mal abchecken lassen. In Trondheim steht auch mal wieder ein Tierarztbesuch an.

Trondheim – Tierarzt und Altstadt mit Charme

Die Nacht haben wir gut geschlafen und sind dann früh aufgestanden, weil wir nicht so spät beim Tierarzt sein wollten. Finja ging es auch wieder besser. Nach einem schnellen Kaffee sind wir dann Richtung Trondheim zur Tierklinik gefahren. Dort haben wir nicht lange warten müssen, bis wir dran kamen. Das Gute war, dass wir einen Tierarzt bekamen, der deutsch sprechen konnte und auch alles verstand, da er in Deutschland studiert hatte. Für uns viel ein Stein vom Herzen, da es immer schwierig ist, die Probleme und Symptomatik in englisch zu erläutern. Auch, dass sie Schonkost bekommt und wir in Andenes beim Tierarzt waren.

Er hat dann Finja untersucht und war auch nicht zimperlich dabei. Da sie keinerlei Schmerzreaktion bei der ganzen Drückerei gezeigt hat, sagte er, dass es wohl nicht an der Bauchspeicheldrüse liegt sondern eher eine Darmentzündung sei. Um sicher zu gehen nahm er noch Blut ab und wollte sich dann melden, wenn die Ergebnisse vorliegen. Da es etwa 1 Woche dauern würde, ruft er dann an. Er empfahl uns noch ein Trockenfutter, welches man bei Darmerkrankungen gibt, aber das haben wir erstmal abgelehnt und warten die Ergebnisse ab. Finja bekam dann noch eine Vitaminspritze und dann konnten wir auch schon wieder gehen, mit Probiotika für den Darmaufbau im Gepäck.

Da unsere Freunde zur Zeit Großbaustelle am und im Haus haben, hatten sie keine Zeit, uns Trondheim zu zeigen. Also sind wir auf einen Stellplatz mitten in der Stadt gefahren, um dort eine Nacht zu stehen. Wir waren recht früh da und Finja ging es auch wieder gut, also wollten wir uns am Nachmittag die Stadt anschauen. Obwohl es noch früh war, war der Platz unglaublich voll. Aber für uns gab es noch einen und nachdem Finja gegessen hatte, sind wir in die Stadt gelaufen.

Auf geht es in die Innenstadt von Trondheim
Auf geht es in die Innenstadt von Trondheim

Erst ging es Richtung Hafenkanal, der mit vielen Brücken zu überqueren ist. Das Wetter war einfach super, blauer Himmel und Sonne. Am Hafenkanal gibt es viele Bootsanleger, wo auch große Segler standen. Hier ist natürlich einiges neu gebaut und hat seinen eigenen Charme. Altes ist integriert worden, wie zum Beispiel alte Lastkräne zum Schiffe beladen und daneben ein Spielplatz. Echt schön gemacht. Über eine Fußgängerbrücke sind wir dann in die Innenstadt gekommen. Hier gab es alte, gut erhaltene Häuser zwischen der Moderne. Passte nicht immer zusammen, aber toll ist es, dass sie die alten Häuser stehen lassen.

Schicke Schirmstraße

Basti und ich hatten Hunger und wir haben vorher schon gesagt, dass wir in der Stadt was essen wollen. Also haben wir an einem Burgerladen angehalten und uns ein paar Pommes gegönnt. Essen gehen in Norwegen ist fast unbezahlbar, aber da wir auf unserer Reise ganz selten mal unterwegs gegessen haben, gönnten wir es uns. Die Bestellung war auch komisch. Hier geht man über einen QR – Code auf die Internetseite und bestellt dann. Danach geht man rein und bekommt einen Pieper. So etwas war bisher einmalig für uns, kommt wohl aber öfter vor.

Es gibt Trondheimer Pommes im Burgerladen
Es gibt Trondheimer Pommes

Danach ging es dann weiter und wir haben die Regenschirmstraße entdeckt. So bunt und schön, wenn dann auch noch die Sonne scheint. Wir sind durch die vielen Gassen und Straßen gelaufen und die Stadt gefiel uns richtig gut. An einem großen Platz gab es einen kleinen Markt und ganz viele Cafés.

Zentraler Platz in der Trondheimer Innenstadt
Zentraler Platz in der Trondheimer Innenstadt

Durch einen Park sind wir dann zum Nidarosdom gelangt. An der Seite lag noch ein Friedhof und als wir uns die Grabsteine angesehen haben, stellten wir fest, dass es nur Gräber von hohen und wichtigen Personen waren, wie zum Beispiel ein Bürgermeister, ein Architekt (der den Bau am Dom beaufsichtigt hat) oder ein Bischof.

Dom von Trondheim

Die Kathedrale wurde über der Grabstelle des heiligen Olavs errichtet, der Gründer von Trondheim. Sie ist bis heute eine Pilgerstätte. Es gibt rund 5.000 Skulpturen rund um die Kathedrale und manche Figuren tragen bekannte Gesichter, wie von Bob Dylan oder König Haakon VII. Zudem war sie auch der Krönungsort 7 norwegischer Könige. Man kann sie auch besichtigen, muss dafür aber ein Ticket kaufen. Ich wollte eigentlich rein, allerdings fand ich es dann zu teuer, nur um eine Kirche zu besichtigen. Von außen war die Kathedrale schon sehr beeindruckend. Hinter der Kathedrale liegt der bischöfliche Palast. Hier sind die norwegischen Kronjuwelen ausgestellt und ist heute ein Museum.

Am Fluß von Trondheim

Weiter ging es Richtung Altstadt, Baklandet. Über die Gamle Bybru, die Altstadtbrücke, gelangt man in die Altstadt. Aber vorher muss man von der Brücke ein Foto machen und dann von der Brücke auf den Fluss Nidelva, wo zu beiden Seiten die schönen bunten Häuser der Altstadt stehen. Das ist übrigens ein bekanntes Postkartenmotiv von Trondheim. Ein Traum bei Sonnenschein. Die Häuser am Fluss stehen auf Stelzen im Wasser und manche sahen nicht mehr so vertrauensvoll aus, aber die Häuser waren fast alle bewohnt.

Alte Zugbrücke
Alte Zugbrücke

Die Altstadt Baklandet hat uns mit seinem Charme beeindruckt. Die vielen kleinen Pflastersteinstraßen, die bunten Häuser und die kleinen Cafés und Läden war einfach ein Traum. Außer für Anlieferung und Anwohner ist dies auch ein Autofreier Bereich.

Früh am Bus zurück haben wir den Spätnachmittag ausklingen lassen und sind früh ins Bett gegangen. Wir haben noch gesehen, dass der Platz mit seinen 150 Plätzen voll war und immer noch neue Mobile kamen, die nach einem freien Platz suchten. Finja war erschlagen und ist auch fast sofort eingeschlafen.

Besuch bei Freunden – 2 super schöne Wochen gehabt

Da am nächsten Tag mein Geburtstag war, wollten wir zu einem Wasserfall fahren und auch dort übernachten. Vorher haben wir noch den Bus in Trondheim gewaschen, da er total dreckig war und für Finja ein paar Sachen eingekauft. Als wir an dem Rastplatz ankamen, stellte sich der Ort als historische Stätte von Schmelzhütten heraus und man durfte dort auch nicht über Nacht stehen bleiben. Die Strecke dorthin war wieder ein Traum. Man kam sich zwischenzeitlich vor, als führe man durch einen Canyon mit dem großen Fluss daneben. Der Wasserfall war recht klein und oberhalb davon gab es mehrere kleine Becken, wo sich das Wasser gesammelt hat. Da es warm war, haben dort einige Jugendliche gebadet.

Panorama an den Schmelzhütten-2
Panorama an den Schmelzhütten

Nach einer Pause und mehreren Fotos sind wir weiter gefahren. Wir hatten uns einen Schlafplatz an einem See ausgesucht. Der Weg dorthin führte uns zwischen den Bergen in einer Art Schlucht entlang und war unglaublich toll. Unterwegs hatten wir geschaut, ob wir dort vielleicht stehen können, aber die Plätze waren entweder zu klein oder zu schräg. Oder man hatte kein Internet, was am heutigen Tag blöd wegen Anrufe gewesen wäre. Aber die Fahrt war super. An dem See angekommen haben wir uns noch einen schönen Abend gemacht und waren noch laufen.

Versorgungsbrücke am Fluß
Versorgungsbrücke am Fluß

Morgens hatten wir ausgeschlafen, in Ruhe einen Kaffee getrunken und uns die Haare gewaschen. Gegen Mittag sind wir dann los zu unseren Freunden gefahren. Wir mussten nicht so lange fahren und haben dann in dem nächsten Ort bei denen noch Trinkwasser aufgefüllt und eingekauft. Am frühen Nachmittag und Suche nach der Einfahrt waren wir dann da. Die Vorgeschichte: Wir haben Dani und Torsten vor einem Jahr kennen gelernt und eine halbe Stunde gequatscht. Es hat sofort gepasst und da sie erfuhren, dass wir nach Norwegen wollen, bekamen wir direkt eine Einladung. Die haben wir nun eingelöst und es waren echt zwei wundervolle Wochen!!

So grün ist es am Berg bei Dani und Tosten
So grün ist es am Berg bei Dani und Tosten

Wir haben die Zeit bei ihnen genossen, die Gespräche waren einzigartig und wir haben uns einfach nur wohlgefühlt! Während dieser Zeit stellte sich heraus, dass die Tochter nicht weit von dem See, wo wir übernachtet haben, wohnt. Bei ihr konnte ich auch die Wäsche waschen. Dani und Torsten hatten noch Besuch, den Ralf. Irgendwie war es kein Zufall, dass wir uns alle gesehen haben und es so gut zwischen uns gepasst hat. Danke für das Angebot, dass wir wiederkommen dürfen. Wir werden auf jeden Fall irgendwann vor Eurer Tür stehen.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Norwegen.