Norwegen Teil 13 – von Trollstigen bis Sognefjellsvegen

Panorama vom Geiranger Skywalk-4

Solche Ausblicke wie beim Molde Panorama kann man einfach nur genießen. Es ist traumhaft schön, wenn dann noch das Wetter stimmt und man dadurch einen grandiosen Weitblick hat. Und dann noch dort übernachten zu können, ist eher selten. Von daher sind wir auch schweren Herzens dort weg gefahren. Wir wollten das gute Wetter für unsere nächsten Punkte nutzen, da es nicht so lange anhalten sollte. Vielleicht hat man wieder so ein Glück.

Melli beim Frühstück am Fjord
Ein leckeres Frühstück am Fjord auf dem Weg zum Trollstigen

Trollstigen – Serpentinen und schöner Weitblick

Nachdem wir beim Kaffee den tollen Ausblick am Molde Panorama genossen haben, ging es für uns weiter. Zuerst haben wir noch ein paar Lebensmittel eingekauft und sind dann Richtung Andalsnes gefahren. Die Strecke dort hin war wieder ein Traum, entlang des Romsdalsfjord. In Andalsnes gibt es eine Gondel, die hoch auf den Nesaksla fährt. Von dort wären wir dann Richtung Rampestreken gelaufen, welche eine Aussichtsplattform mit Blick über Andalsnes hat. Allerdings haben wir auf der Fahrt dort hin keine einzige Gondel fahren sehen.

Natürlich könnte man auch hoch wandern, allerdings war uns das zu steil und Basti hatte etwas Probleme mit seinem Knie. Also sind wir weiter gefahren und als man einen Blick zurück werfen konnte, fuhr doch tatsächlich die Gondel. Ärgerlich, da es nun zu spät für eine Fahrt war. Ich hab mich auch über uns geärgert, dass wir nicht mal nachgeschaut haben, wie die Gondeln fahren. Nun war der Moment vorbei und wir sind weiter zu den Trollstigen gefahren.

Der erste Troll
Der erste Troll auf unserem Weg

Bevor man die Serpentinen rauf fährt gibt es einen kleinen Parkplatz, wo wir angehalten haben. Man konnte von dort den Wasserfall auf der Hälfte gut sehen und die Aussichtsplattform ganz oben. Nach ein paar Bildern sind wir weiter und ich durfte fahren. An der Brücke mit dem Wasserfall angekommen ist Basti ausgestiegen und hat Fotos gemacht. Der Wasserfall selber führte wenig Wasser. Bei Schneeschmelze oder Starkregen kann es gut sein, dass das Auto richtig nass wird durch den Sprühregen.

Wasserfall am Trollstigen-3
Der Wasserfall am Trollstigen von unten

Auf den Serpentinen war viel los. Ich war nur froh, dass mir kein Reisebus entgegen kam, da die Kurven doch manchmal eng waren. Und da wir rauf gefahren sind und immer ein Stück Mauer im Blick war, konnte man nicht immer gut erkennen, ob jemand runter kommt. Also ging mein Herz manchmal ganz schön schnell.

Melli ist konzetriert beim Serpentinenfahren
Volle Konzentration beim Serpentinenkurven! Der Fotograf hat mal wieder Ärger bekommen… 😉

Oben angekommen haben wir auf dem vollen Parkplatz noch einen Platz für uns ergattern können. Es gibt 3 Aussichtspunkte, von wo man verschiedene Blickwinkel auf die Trollstigen und das Tal dahinter hat. Wir haben viele Fotos gemacht und sind dann weiter gefahren.

Kurz hinter den Trollstigen haben wir einen großen Parkplatz gefunden, wo wir auch übernachten wollten. Er liegt zwischen den Bergen direkt an einem Bach. Bis auf eine kleine Wagenburg und einem Auto war noch alles frei, was sich aber zu späterer Stunde ändern sollte. Der Himmel ist noch relativ klar und die Sonne wirft langsam ihre Schatten. Es geht ein Wind, der auch richtig frisch ist, aber kalt ist es noch nicht.

Eisbär im Valldal Nationalpark
Eisbär im Valldal Nationalpark

Da es uns allen dreien am nächsten Tag nicht ganz so toll ging, sind wir noch eine zweite Nacht geblieben. Ich hatte wegen Nackenschmerzen mit dem Kreislauf zu tun, Basti mit seinem Knie und Finja hatte uns in der Nacht schon ein paar mal geweckt wegen Durchfall. Also haben wir uns ein bisschen erholt, ganz in Ruhe alles gemacht und das schöne Wetter genossen. Nach 2 ruhigen Nächten sind wir dann weiter gefahren.

Geirangerfjord – Ausblick mit Horn vom Kreuzfahrtschiff

Es ging zum Geirangerfjord. Er ist einer der bekanntesten Fjorde Norwegens und zählt seit 2005 zum UNESCO Kulturerbe. Die Strecke ist mal wieder atemberaubend. Da Basti meistens Bilder aus dem Auto raus macht, fahre ich also und sehe natürlich nicht so viel von der Umgebung. Zuerst ging es die Serpentinen zum Fjord runter, mit Aussichtspunkten zum Anhalten und fotografieren. Der letzte Punkt war etwas schwierig zum parken, da es auf der Seite des Gegenverkehrs war und nicht viel Platz vorhanden war. Um zum Aussichtspunkt zu gelangen, ging es an der Straße entlang und so bin ich dann mit Finja im Bus geblieben, damit Basti Fotos machen konnte.

Geiranger
Geiranger von der Aussichtsplattform

Der Blick von hier oben über den Fjord war einmalig. Unten fuhren auch 2 Kreuzfahrtschiffe, ein großes und ein kleines. Das große hat dann mehrfach gehupt, was wohl immer so ist, wenn sie an einen Ort kommen. Basti hatte dann noch, als er an der Plattform ankam, 2 Adler gesehen, aber nicht fotografieren können.

Der Geirangerfjord
Ein Blick in den atemberaubenden Geirangerfjord

Danach ging es die Serpentinen runter in den Ort. Dort wollten wir eigentlich anhalten, um noch einen Wasserfall anzusehen. Doch der Ort war echt überlaufen und Parkplätze waren oft nur zugewiesen wie z.B. für ein Hotel. Nachdem wir bei einem Campingplatz Trinkwasser aufgefüllt haben, sind wir auf der anderen Seite die Serpentinen hoch gefahren.

Der Blick auf Geiranger
Der Blick auf Geiranger von der anderen Seite

Um einen tollen Blick auf Geiranger und den Fjord dahinter zu haben, sind wir zum Dalsnibba Aussichtspunkt gefahren, auch Geiranger Skywalk genannt, der 1500 üNN liegt. Der Weg dorthin ist eine Mautstraße und kostete uns 25,00 €. Aber ehrlich, die haben sich gelohnt und so was macht man auch nicht alle Tage!!! Oben angekommen war der Rundblick unglaublich! Man hatte einen weiten Blick auf Geiranger und sein Fjord, sowie auf die Berge mit ihren Gletschern rundherum. Zauberhaft und auf jeden Fall das Geld wert. Wir sind dann noch ein Stück mit Finja gelaufen und auf eine kleine Erhöhung hoch.

Dahinter lag ein kleiner See, der noch zum größten Teil zugefroren und mit Schnee bedeckt war und das Ende August!! Es war einfach nur toll hier oben und das Wetter hatte auch mitgespielt. Blauer Himmel und Sonnenschein, besser geht nicht!

Panorama vom Geiranger Skywalk-7
Ein zugefrorener See mitten im Sommer 😀

Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz haben wir einen ganz tollen an einem Fluss gefunden. Hier stand außer uns nur noch ein WoMo ein paar Meter von uns entfernt. Und hier unten am Fluss war es auch richtig warm, sodass wir mal wieder die Heizung auslassen konnten. Die Nacht haben wir gut geschlafen und uns morgens auch Zeit gelassen.

Stellplatz am Langvatnet
Stellplatz am Langvatnet

Als die anderen weg waren, haben wir noch unsere Außendusche benutzt, obwohl ich mich bei der Kälte überreden lassen musste. Doch nach dem Duschen war auch mir warm. Danach haben wir uns wieder auf dem Weg gemacht. Wir müssen unsere Gasflasche auffüllen lassen und so sind wir erstmal nach Lom gefahren.

Was ihr noch alles in Geiranger unternehmen könnt gibt es bei VisitNorway: https://www.visitnorway.de/reiseziele/fjord-norwegen/der-geirangerfjord/

Sognefjellsvegen – spielende Kühe rund ums Auto

In Lom haben wir uns dann die Stabkirche angesehen. Eine schöne Kirche, aber Basti konnte nicht rein. Zusätzlich wäre noch ein Eintritt von ca. 9 Euro zu bezahlen… In Vagamo sollte es eine Gasfüllstation geben, also sind wir die halbe Stunde bis dorthin gefahren. Als wir dort ankamen, war die Station geschlossen bzw. kaputt und in der näheren Umgebung gab es keine mehr. Da wir noch die kleine Flasche haben, riskieren wir es, weiter zu fahren. Also die halbe Stunde wieder zurück und somit 1 Stunde umsonst gefahren. Nun müssen wir etwas vorsichtig mit dem Gas umgehen, damit wir bis zur nächsten Füllstation auskommen. Wird allerdings nicht so einfach, da die Nächte schon recht kalt sind und wir die Heizung brauchen, zumindest hier in den Bergen.

Stabholzkirche in Lom
Stabholzkirche in Lom

Bei Lom sind wir dann auf den Sognefjellsvegen gefahren und weiter ins Gebirge rein. Dort haben wir uns dann einen Stellplatz für die Nacht gesucht. Der war zwar nicht unbedingt schön, aber kostenlos. Hier war ein großer Platz, wo Stein und Kiesel abgelegt wurde. Aber an den Außenseiten gab es genug Platz zum stehen und es war noch ein Paar mit Wohnwagen da. Abends beim Laufen haben wir noch freilaufende Schafe gesehen. Das sind wir ja mittlerweile gewohnt. Die Nacht war ruhig und wir haben gut geschlafen.

Panorama vom Anfang des Sognefjelletvegen
Panorama vom Anfang des Sognefjelletvegen

Beim Kaffee morgens wurde es dann aufregend. Ich sah schon von weitem eine freilaufende Kuhherde und fand das erstmal spannend. Die hatten wir bisher noch nicht gehabt und es war lustig zu sehen, wie sie auf diesen Platz kamen und sich verteilten. Ein paar Minuten später fand ich es dann nicht mehr lustig. Die Herde kam unserem Eisbär immer näher und es waren einige Jungtiere darunter. Sie tobten umeinander und auf einmal rannten die Kühe an beiden Seiten vom Bus an uns vorbei. Vor dem Bus übten 2 Jungtiere zu kämpfen. Ich bekam Panik, da es sehr nah an der Motorhaube war.

Besuch von einer Kuhherde
Besuch von einer Kuhherde

Basti hatte Spaß und schaute belustigt den Kühen zu. Sie standen auf beiden Seiten neben dem Bus, schubbelten sich hinten an dem Koffer und schauten rein. Eigentlich musste ich noch Möhrensuppe für Finja kochen, aber ich hatte keine Ruhe dafür. Basti ist zweimal raus gegangen und hat die Kühe, die sehr nah am Auto waren, verjagt. Auch hier bekam ich wieder Panik. Wir sahen dann, dass einige Kühe zum Wohnwagen gelaufen sind und dort ihr Spiel fortgesetzt haben. Die Schweitzer gingen damit locker um und ließen den Wohnwagen stehen, um mit dem Auto weg zu fahren.

Na wer bist du den?
Na, wer bist du denn?

Wir sind dann die Straße hoch gefahren, um beim Aussichtspunkt für die Zeit vom Kochen der Suppe dort zu stehen. War das aufregend. Scheint hier aber die Regel zu sein, da wir mehrere Schilder sahen, die auf Kuhherden hinwiesen. Naja, so ein Erlebnis braucht man kein zweites Mal. Nachdem die Suppe fertig war, sind wir dann weiter gefahren.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Norwegen.