Die Gletscher zu sehen war schon irgendwie beeindruckend. Man brauchte nicht weit zu laufen oder zu fahren. Die riesigen Eismassen, die den Berg fast bis zur Meereslinie runter reichen, unglaublich. Im Jostedalsbreen Nationalpark ist der Gletscher gigantisch und was wir zu sehen bekamen, sind nur Abläufe von dem großen. Der See sah einfach nur toll aus mit seinem türkisfarbenen Wasser. Auch vorher die Flüsse oder Seen waren immer schön anzusehen.
Doch dieser Eindruck wird durch die Geschichte dahinter schon ein bisschen getrübt. Wenn man weiß, je türkiser das Wasser, umso mehr Gesteinsmehl ist darin. Und das wiederum bedeutet, dass der Gletscher viel Schmelzwasser abgibt. Also wird er dann auch schneller kleiner. Das der Briksdalsgletscher in 16 Jahren auf ein fünftel zurück gegangen ist, stimmte uns traurig und zum nachdenken.
Inhaltsverzeichnis
Ausevika – historischer Übernachtungsplatz
Unser Weg führte uns zwischen den Bergen zurück Richtung Förde. Wir haben nach mehreren Stellplätzen Ausschau gehalten, aber es war nicht so einfach. Die Strecke war super schön, an Seen vorbei und Bergen. Allerdings gab es keine Möglichkeit, irgendwo für die Nacht zu stehen. Entweder war es Privatgelände, oder der Platz für uns nicht geeignet. Was waren wir schon wieder genervt, ständig nach einer neuen Möglichkeit zu suchen. Dann hat Basti etwas an dem Eikefjord gefunden. Ein Parkplatz an einer historischen Stelle.
Also noch eine dreiviertel Stunde fahren und dann waren wir in Ausevika, allerdings war es schon dunkel. Wir haben uns hingestellt, noch etwas gegessen und sind eine kleine Runde mit Finja gelaufen. Die Nacht haben wir ganz gut geschlafen, standen bis auf ein Auto auch alleine dort. Am nächsten Morgen war der Himmel zwar verhangen, aber trocken und so sind wir zu den Felszeichnungen gelaufen. Anders wie in Schweden waren sie hier noch richtig gut zu sehen. Ist schon beeindruckend, wenn man die Zeichnungen so genau noch sehen kann.
Hier ein paar Info`s: Die Zeichnungen stammen aus der Steinzeit und sind ca. 6.000 Jahre alt. Es gibt um die 350 Figuren: Menschen, Tiere, Spiralen, Labyrinthe. Auch sind Fruchtbarkeitssymbole und Landwirtschaftsmotive vorhanden, die sogenannte Weidemannskunst. Sie stammen von Jägern und Sammlern und sie waren davon überzeugt, dass alles auf der Welt eine Seele hat – Menschen, Tiere Pflanzen, Steine, Wasser und Wind.
Mit den Zeichnungen gab es für sie die Möglichkeit, mit anderen Mächten in Kontakt zu treten. Zudem durften nur wichtige Persönlichkeiten diese Zeichnungen vornehmen. Das Areal ist nur zum kleinen Teil freigelegt. Sie sind noch dabei, die anderen Felsen mit Konservierung zu bearbeiten.
Da das Wetter unbeständig ist und es immer mal wieder regnet, haben wir überlegt, wo wir nun lang fahren. Wir entschlossen uns dann, langsam die Küste runter bis Bergen zu fahren.
https://www.visitnorway.de/listings/ausevika-felszeichnungen/182965/
Bergen – hat uns als Stadt nicht so überzeugt
Wir haben uns dann auf dem Weg entlang der Küste Richtung Bergen gemacht. In Förde waren wir noch einkaufen und sind dann weiter gefahren. Da es immer mal wieder geregnet hat, war es auch nicht so besonders, an der Küste zu fahren. Kurz vor Bergen haben wir dann auf einem kleinen Waldparkplatz zum Übernachten Halt gemacht. Hier konnte man ganz gut mit Finja laufen.
Es gab einen kleinen Spielplatz und eine Grillhütte, wenn man den kleinen Weg Richtung Meer lief. Da es am nächsten Tag auch noch geregnet hat, sind wir noch eine zweite Nacht geblieben und haben ein bisschen für die Homepage gearbeitet. In den letzten Wochen haben wir nicht so viel gemacht und so ist auch viel zusammen gelaufen.
Der nächste Tag fing dann nicht so gut an. Wir hatten eine heftige Diskussion darüber, mal ein paar Tage irgendwo zu stehen, um die Berichte für die Homepage abzuarbeiten. Das war nicht so schön, aber auch mal normal, wenn man die ganze Zeit auf so engem Raum zusammen ist. Gegen Mittag riss der Himmel auf und die Sonne kam raus. So sind wir dann nach Bergen gefahren. Mir ist eine Hose kaputt gegangen und ich brauchte eine neue. Die Stadt selber hat uns nicht unbedingt gefallen. Um einen geeigneten Laden zu finden sind wir durch die halbe Stadt gelaufen.
Bis ich dann eine passende gefunden habe, hat auch nochmal 1 Stunde gedauert. Am Hafen haben wir noch einige Fotos gemacht und als wir am Bus zurück waren, war es schon ziemlich spät. Basti war schon vorher genervt, da ihn die Großstadt genervt hatte.
Durch seine Laune war ich natürlich auch nicht sonderlich gut drauf und dann noch die Suche nach einer Hose gab mir den Rest. So waren wir beide nicht gut drauf und wir haben gemerkt, dass wir die Großstädte nicht mögen. Es war nicht unser Tag. Es war schon 18:30 Uhr, als wir aus Bergen gefahren sind.
Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz haben wir noch an einem Supermarkt angehalten, da wir nicht mehr groß kochen wollten. Wasser haben wir auch noch aufgefüllt. Und ich musste noch Suppe für Finja kochen, die immer so lange dauert. Der Übernachtungsplatz war nicht gerade der beste, aber für eine Nacht machbar. Er lag direkt neben einer Straße und hinter einem Tunnel. Also laut.
Nachdem ich mit der Suppe fertig war, war ich wieder genervt, weil alles im Bus rum stand. Naja, solche Tage gibt es, sind aber selten bei uns. Entgegen unserer Erwartungen haben wir die Nacht ganz gut geschlafen, obwohl wir an einer Hauptstraße gestanden haben. Nachdem ich noch Fleisch für Finja gekocht habe, da es am Abend dafür noch zu spät war, sind wir gegen Mittag weiter gefahren.
Passstraße Björgavegen am Aurlandsfjord – Übernachtung mit weiter Sicht
Wir haben uns auf dem Weg Richtung Stegastein und Aurlandsfjord gemacht. Mittlerweile merkt man, dass der Herbst angekommen ist. Unser Weg führte an Fjorde vorbei und zwischen den Bergen und die Bäume haben ein richtig buntes Kleid erhalten. Da es einigermaßen windstill war, konnte man viele Spiegelungen im Wasser sehen, was einfach nur toll aussah. An einem Rastplatz haben wir dann Mittagspause gemacht und draußen gegessen. Der Weg zum Stegastein Aussichtspunkt oberhalb vom Aurlandsfjord führte uns durch viele Tunnel, die zum Teil bunt beleuchtet waren. Also das können sie wirklich, Tunnel.
Um zum Aussichtspunkt zu gelangen, mussten wir wieder Serpentinen fahren, die gar nicht mal so breit war. Manchmal hatte man Passagen als Singleroad ohne Ausweichmöglichkeit. Ich war nur froh, dass mir keiner entgegen kam. Oben angekommen hatten wir einen sehr schönen Blick über den Fjord. Der Parkplatz selber war für diesen Aussichtspunkt recht klein und schmal und ich will nicht wissen, wie es hier in der Hochsaison zu geht.
Wir hatten gerade mal einen Parkplatz bekommen. Da das Wetter mitgespielt hat, sind wir dann doch noch die Passstraße Björgavegen weiter hoch gefahren. Normalerweise wären wir zurück und dann Richtung Kreistunnel gefahren. Aber wie sooft in letztere Zeit ändern sich unsere Pläne spontan.
Ich liebe ja Berge, die Fahrt rauf und den Blick rundherum und runter. Dann noch Wasser zu sehen ist einfach gigantisch. Die Strecke nach oben war echt toll. Bei der Überlegung, wo wir übernachten, fanden wir einen Platz oben an der Passstraße. Und da das Wetter mitspielt, riskierten wir es, ein bisschen die Heizung anmachen zu müssen.
Als wir dann dort waren, war es echt ein Traum. Man konnte super weit sehen und das Spiel zwischen Sonne und Wolken war schön anzusehen. Uns überraschte, dass es hier oben so warm war und auch kein Wind ging. Wir hofften, dass das die Nacht so bleibt, weil wir nicht windgeschützt stehen konnten.
Am nächsten Tag wollten wir dann die Passstraße bis zum Ende durch fahren und dann unten wieder zurück Richtung längstem Tunnel. Die Nacht haben wir sehr gut geschlafen und es war schön, mit einem Blick über die Berge Kaffee zu trinken. Für eine 2. Nacht hier oben, die Basti mir dann anbot, war es mir allerdings zu kalt. Und das Wetter sollte auch wieder schlechter werden.
Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Norwegen.