Norwegen Teil 3 – von Alta bis zu dem Polarlicht auf Senja

Polarlicht über den Bergen

Von der Fähre runter hatten wir die ersten Kilometer noch einen wunderschönen Blick auf Seiland. Aber wir freuen uns jetzt auf die Weiterreise und die 2 von @pietstraumreise, mit denen wir die nächste Zeit zusammen fahren werden.

Alta – eine anstrengende Wanderung zum Canyon

Der Weg nach Alta belief sich auf ungefähr zweieinhalb Stunden und führte mehr oder weniger durch eine Tundralandschaft. Da waren rechts und links nur Mooswiesen und Matsch soweit das Auge reichte mit kleinen Hügeln. Landschaftlich fand ich es nicht so ansprechend, gehört aber genauso zu Norwegen wie alles andere auch. In Alta angekommen standen wir auf einer Höhe von 470 m und die Umgebung war richtig kahl. Ich hab die Nacht nicht so gut verbracht, es war ja auch wieder die erste Nacht im Bus und musste am frühen Morgen dann die Gasheizung anmachen, weil ich so gefroren habe. Das war das erste Mal, dass wir zum Schlafen die Heizung anmachen mussten.

Panorama zum Alta Canoyon
Die Umgebung am Alta Canyon

Nachdem wir gefrühstückt haben, ging es los auf die Wanderung zum Wasserfall und Canyon. Insgesamt wären es 11km zu laufen. Das Wetter war kühl, aber die Sonne kam immer mal wieder durch. Der Wasserfall war echt klasse. Er hat auch ordentlich Wasser geführt. Es gab dann viele Fotos von Basti. Der weitere Weg Richtung Canyon war dann mal wieder ein steiniger und matschiger Pfad. Teilweise war er mit Holzplanken ausgelegt, damit man über den Matsch kam. Bei den Bächen musste man dann über Steine auf die andere Seite kommen, was mit Finja nicht ganz so einfach war.

Zulauf zum Alta Canyon
Flussüberquerung zum Alta Canyon

Etwa zweieinhalb Kilometer, bevor wir dann zum Canyon kamen, bin ich mit Finja wieder zurückgelaufen, da ich Probleme mit meiner Hüfte bekam. Wir sind es halt nicht mehr gewohnt, mit Wanderschuhen zu laufen und dann auch noch so steinige Wege, wo wir den Halt und das Gefühl wegen der festen Sohle verlieren. Ich hätte es auf jeden Fall nicht bis zum Canyon geschafft. Die anderen drei sind dann noch bis zum Canyon durchgelaufen und es muss ein sehr schöner Blick gewesen sein. Der Weg zurück zum Bus war echt schwierig, da Finja Probleme damit hatte, dass sich ihre „Herde“ getrennt hat. Sie ist immer wieder stehen geblieben und wollte zurück. Erst ab dem Wasserfall hat sie es dann verstanden und ist normal weiter gelaufen. Allerdings habe ich dadurch mehr Zeit gebraucht als beim Hinweg.

Panorama vom Alta Canyon
Panorama vom Alta Canyon

Am Bus angekommen flogen erstmal die Schuhe von den Füssen und es war eine Wohltat, meine Barfußschuhe anzuziehen. Danach hab ich Blogartikel geschrieben und auf die anderen gewartet.

Alta Canyon
Alta Canyon von der anderen Seite

Gegen 16:30 Uhr waren sie wieder da und nach einer kleinen Pause sind wir zum nächsten Nachtplatz weiter gefahren. Etwa 60 km entfernt haben wir einen schönen Stellplatz an einem See bekommen, der eingerahmt von Bergen lag. Den nächsten Tag haben wir alle gemütlich angefangen. Das Wetter sollte nicht so schön werden und wir haben ausgemacht, dass wir einen Fahrtag Richtung Tromso machen und auf halber Strecke einen Nachtplatz suchen. Vorher mussten wir noch einkaufen und Services machen.

Eisbär in Talvik
Unser Eisbär am romantischen See in Talvik

Olderdalen – interessanter Schlafplatz

Die Landschaft ändert sich nun immer mehr. Jetzt kommen schon größere Berge mit Schnee oben und man sieht auch, dass auf den Spitzen frischer Schnee liegt, wie Puderzucker. Man merkt deutlich an den Temperaturen, dass der Herbst kommt. Am Schlafplatz angekommen haben wir einen super tollen Blick über den Fjord und über die umliegenden Berge, einfach traumhaft. Das Wetter war dann später nicht mehr so toll, es hat geregnet und zunehmend gewindet. Wir haben dann zu 4t einen gemütlichen Abend in unserem Bus verbracht, gegessen und gequatscht. Bei der letzten Runde mit Finja haben Basti und ich festgestellt, dass es hier eine alte Bunkeranlage gibt, was man allerdings nur mit Taschenlampe nicht gut erkennen konnte.

Aussicht am Bunker in Olderdalen
Aussicht am Bunker in Olderdalen

Der nächste Tag war erstmal etwas regnerisch, dann kam die Sonne raus und mein Mann hat von der Umgebung Fotos gemacht. Der Platz hat wirklich gut gelegen für ein tolles Bergpanorama. Rund um den Platz gab es auch verschiedene Wanderwege, die auch die alte Bunkeranlage beinhaltet. Zu jedem Bunkerteil gab es Erklärungsschilder, was die Funktion war. Sie sind eine aufgegebene NATO-Basis aus dem kalten Krieg.

Bunker am Fjord in Olderdahlen
Kommandobunker am Fjord am Stellplatz

Senja – die Insel mit unseren ersten Nordlichtern

Der Weg nach Senja war sehr verregnet. Also haben wir mal wieder Strecke gemacht. Unser Zwischenstopp war dann der Malselvfossen, ein breiter Wasserfall, der super laut war. Nach einem kleinen Mittagssnack sind wir gerüstet zum Wasserfall gelaufen und haben ihn fotografiert. Die Männer brauchten natürlich ihre Zeit, um schöne Bilder machen zu können. Da für uns der Tag schon kaputt war wegen der Fahrerei, entschieden wir nach kurzer Überlegung, unseren Weg nach Senja fortzusetzen, wo wir die nächsten Tage verbringen wollen. Da es eine Insel ist und die Lebensmittel dort teurer sind, ging es noch zum Supermarkt.

Der Malselvfossen
Der Malselvfossen

Wir Mädels waren nach dem Einkauf ziemlich müde und waren uns einig, dass wir bestimmt nicht lange machen werden. Tja, wir wussten nicht, was kommt. Der Schlafplatz war im Yacht- und Angelhafen direkt nach der Brücke und wir hatten einen weiten Blick über den Fjord und die Umgebung. Beim Essen waren die 2 Männer schon immer am schauen, wann und ob die Möglichkeit besteht, Nordlichter zu sehen. Und diese Möglichkeit stieg von Stunde zu Stunde. Es kam schon eine Aufregung in uns allen hoch und dann verzogen sich die Wolken langsam. Nachdem Sebastian und Jan eine halbe Stunde mit den Kameras draußen waren, kamen die ersten Nordlichter.

Erste Polarlichtaktivitäten auf Senja
Erste Polarlichtaktivitäten auf Senja

Einfach unfassbar, was sich da am Himmel abspielt. Da wir im Hafen standen und auf beiden Seiten Lichter von Häusern zu sehen waren, konnte man sie mit bloßem Auge nicht als grüne Wolke erkennen. Aber man hat einen dünnen hellen Schleier gesehen, der sich schneller als die Wolken bewegt hat und etwas farblich anders aussah. Nach etwa einer Stunde zeigte sich ein richtiges Schauspiel am Himmel und die Schleier tanzten. Das konnte man richtig gut mit den Augen sehen, sowie auch an den Rändern kleine Prismabildungen. Was für ein Erlebnis. Die erste Nacht auf Senja, der 1. September und für uns alle das 1. Mal Nordlichter. Wir waren hin und weg. Zumal jetzt erst die Zeit für Nordlichter anfängt und wir noch so viel Zeit in Norwegen verbringen werden.

Nordlicht auf Senja
Nordlicht auf Senja

Wenn ihr mehr über die märchenhafte Insel Senja erfahren wollt und wie ihr dort hinkommt, können wir euch die tolle Seite von visitnorway.de empfehlen.

Um die nächsten 2 Nächte weniger Licht für Fotos zu haben, da das Wetter besser werden soll, sind wir zu einem anderen Platz gefahren. Unterwegs haben wir noch in einem Hafen angehalten, wo wir mal duschen konnten gegen kleines Geld. Basti hatte zuvor noch Probleme mit seinem Laptop bekommen und seine Laune war nicht gut. Wenn er das Problem nicht gelöst bekäme, müsste er den PC neu installieren, was natürlich wegen unseren ganzen Daten nicht so toll wäre. Als ich von der Dusche zurück kam, hatte er zum Glück den Fehler behoben und seine Laune wurde auch besser. Nachdem er dann geduscht war, konnten wir entspannt weiter fahren.

Mehr unserer Bilder findet ihr in der Fotogalerie Norwegen.