Nun haben wir auch die Lofoten gesehen. 5 Tage haben wir gebraucht, um sie abzufahren und uns vieles anzuschauen. Es ist etwas anstrengend gewesen, da man oft anhält für Aussichtspunkte und Bilder und dann wieder weiter fährt. Wir sind dann auch mal die kleinen Straßen um die Inseln herum gefahren und nicht nur die Hauptstraße über die Inseln. Der größte Stressfaktor für uns war allabendlich die Suche nach einem freien Übernachtungsplatz. Die Lofoten waren so überlaufen, dass es mit den Plätzen nicht so einfach war und wir uns auch deswegen öfter in die Haare bekamen. Aber trotz allem war es eine schöne Zeit und nun geht es wieder Richtung Süden.
Inhaltsverzeichnis
Fauske – wieder Trocknerkatastrophe
Von den Lofoten sind wir nach Fauske auf den Campingplatz gefahren. Die Wäsche ist mal wieder dran und duschen wollen wir auch. Der Campingplatz liegt oberhalb von Fauske und bietet einen super Blick über die Stadt. Da es noch etwas verregnet ist und dicke Wolken am Himmel hingen, war es eine besondere Aussicht. Die Wäsche hab ich dann gewaschen und es funktionierte auch soweit ganz gut. Allerdings hatten wir erneut das Problem mit dem Trockner.
Die Wäsche wurde selbst nach 2 mal trocknen einfach nicht trocken und ich musste über Nacht die Wäsche im Bus verteilen. Echt übel, da durch den Regen es auch kalt war und die Wäsche auch zum größten Teil am nächsten Tag nicht trocken war. Ich hätte heulen können. Wir sind dann erstmal weiter gefahren, um sie später draußen aufzuhängen. Da die Tage auf den Vesteralen verregnet und kalt sowie auf den Lofoten nachts kalt waren, hatten wir meistens die Heizung an. Das ging natürlich aufs Gas, also sind wir zum nachfüllen gefahren.
Danach waren wir noch einen Großeinkauf erledigen, da wir vorhatten, irgendwo nochmal mindestens 2 Nächte zu stehen. Da unser Weg an den Saltstraumen vorbei führte, haben wir dort natürlich angehalten. Er stand sowieso auf unserer Liste und so waren wir mittags dort. Der Saltstraumen ist der weltgrößte Mahlstrom, der durch die 3 km lange und 150 m breite Meeresenge führt. Er kann eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten (ca. 32 km/h) erreichen, was allerdings von den Mondphasen, Tag- und Nachtgleiche abhängt. Alle 6 Stunden, wenn Flut und Ebbe wechseln, steht er für einen kurzen Moment still, um dann in die andere Richtung zu fließen. Die Strudel können einen Durchmesser bis zu 10m erreichen.
Alles in allem war es sehr interessant, so etwas zu sehen. Es ist einfach beeindruckend, was für eine Wasserkraft dahinter steckt und zu beobachten, wie die Strudel arbeiten. Nach ein paar Bildern und Videos haben wir, nach einem kleinen Mittagessen, uns wieder auf den Weg gemacht.
Einen kleinen Zwischenstopp haben wir noch an einem Rastplatz gemacht, der zwischen den Bergen am Meer gelegen hat. Man konnte über eine kleine Brücke zum Strand runter laufen, der auch wieder sehr weiß war und das Wasser leicht türkis. Finja hatte erstmal Spaß im Sand und ist rum gerannt. Solche kleinen Momente genießen wir richtig! Und weiter ging es Richtung Süden.
Vedberget – ein bisschen gammeln
In Vedberget haben wir dann einen schönen Platz etwas abseits der Hauptstraße gefunden. Von hier kann man über Marschlandschaft das Meer sehen und gegenüber ist eine kleine Halbinsel. Als erstes wird die Markise ausgefahren und die Wäsche daran aufgehängt, damit wir sie trocken bekommen. Da ein leichter Wind geht, sollte das schnell erledigt sein. Meine Laune war ja schon am Vortag deswegen nicht die beste und von daher war ich noch etwas gereizt wegen der Wäsche. Aber sie war bis abends trocken!
Nachdem wir am nächsten Tag ausgeschlafen haben, haben wir den Bus mal wieder von vorne bis hinten sauber gemacht. Damit wurde der Nachmittag ausgefüllt. Zwischendurch waren wir noch mit Finja laufen, aber da das Wetter nicht das beste war und es hin und wieder geregnet hat, hatte sie nicht großartig Lust und die Runden waren recht klein. Mit unserem Stellplatz hatten wir richtig Glück. Wenn man auf diese Fläche kommt, ist direkt vorne ein großer Platz, wo auch mehrere Vans stehen können. Dann gab es aber noch eine kleine Zufahrt zu einem kleinen Platz und da er frei war, haben wir uns dort hingestellt und waren auch die ganze Zeit für uns.
Erst hatten wir überlegt, am nächsten Tag weiter zu fahren. Aber da wir noch ziemlich kaputt und müde waren, haben wir uns für eine 3. Nacht entschieden. So konnten wir über den Tag noch ein bisschen für die Homepage arbeiten und faulenzen. Auch Finja genießt solche Tage, wo sie sich ausruhen und schlafen kann. Es war ja auch für sie sehr anstrengend auf den Lofoten. Am Mittag wurde eine größere Runde gelaufen, da das Wetter auch besser war.
Kleivhalsen – Parkplatz an der Hauptstraße mit atemberaubender Aussicht
Die Fahrt ging weiter. Einen festen Punkt hatten wir uns nicht gesetzt, wussten aber, das 2 Fähren vor uns lagen. Der Weg war wieder unglaublich schön! Es ging immer an der Küste entlang und da das Wetter gut war, hatte man auch einen schönen Blick auf die Fjörde einerseits und die Berge andererseits. Unsere Mittagspause haben wir auf einem Rastplatz am Holandsdfjorden gegenüber vom Svartisen Gletscher gemacht.
Man hatte über den Fjord einen super Blick auf den Gletscher und da die Sonne immer mal wieder raus kam, glitzerte er auch richtig. Er ist der größte Gletscher Nord Norwegens und man kann mit einer Passagierfähre sich zum wandern übersetzen lassen. Auch gibt es geführte Gletscherwanderungen. Der Gletscher reicht an einer Stelle fast bis zum Meeresspiegel. Er hat etwa eine Größe von 400 km² und eine Dicke bis zu 600 m. Die Gletschermasse ist ständig in Bewegung und kann bis zu 2 Meter in 24 Stunden rutschen.
Auf dem Weg zu diesem Rastplatz war das Fjordwasser schon richtig türkis und man hatte in den Bergen kleine Ausläufer des Gletschers gesehen. Das Problem ist oft, dass es genau dann keine Haltepunkte gibt, um ein paar Fotos zu machen. Für uns oft ärgerlich, da die „Magie“ der Landschaft ein paar Meter weiter dann verschwunden ist. An dem Rastplatz selber war das Wasser zwar auch noch leicht türkis, aber nicht mehr so schön wie weiter vorne. Basti hat dann noch die Drohne fliegen lassen und sehr schöne Bilder gemacht.
Die 1. Fähre war eine kleine und in 20 Minuten waren wir wieder auf der Straße weiter an der Küste entlang. Wir hatten dann schon mal nach Stellplätzen geschaut. Ich hatte gedacht, dass wir vor der nächsten Fähre irgendwo übernachten. Als wir dann aber an der Fähre standen und sie auch kurz danach los fahren sollte, haben wir aneinander vorbei geredet. So sind wir nach kurzer Diskussion auf die Fähre gefahren. Die Überfahrt dauerte 1h, aber wir konnten Finja mit aufs Deck nehmen. Sie hat es bis auf die letzte 15 Minuten ganz gut gemacht, aber dann wurde sie nölig und unruhig.
Mit der Fährfahrt haben wir dann auch den Polarkreis überquert. Für mich kam es sehr überraschend, da ich ja eigentlich noch vorher übernachten wollte. Basti hat sich gefreut, dass es nachts wieder etwas dunkler wird. Es gab sogar eine Weltkugel, die man vom Schiff aus sehen konnte. Die Stellplatzsuche nach der Fähre gestaltete sich als schwierig, da die Plätze entweder schon besetzt oder zu schräg waren. Wir haben dann auf einem Parkplatz, Kleivhalsen, direkt an der Hauptstraße, etwas geschützt durch einen kleinen Wall, übernachtet. Hier ist auch ein Aussichtspunkt angegeben und so war natürlich einiges an Durchgangsverkehr.
Aber wir waren nicht alleine, die hier übernachteten. Die Aussicht war echt atemberaubend! Man hat direkt auf das Meer geschaut und die vorgelagerten Inseln, davon nicht wenige. Manche kann man mit einer Fähre anfahren; einige nur als Fußgänger, andere mit Auto. Wir hatten gehofft, wenigstens einen schönen Sonnenuntergang zu sehen, aber es war bewölkt. Dafür wurden wir am nächsten Morgen mit einer super tollen Aussicht belohnt. Der Himmel war nahezu wolkenlos und die Sicht auf die Inseln ein Traum. Nach ein paar Bildern ging unsere Fahrt an der Küste weiter.
Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Norwegen.