Polen Teil 1 – von Misdroy bis Gardno See

Wellen am Stand von Mielno

Endlich, wir haben es geschafft!! Unser erstes Ausland, welches wir nach unserem Besuch in Usedom erreicht haben. Nun sind wir gespannt, was uns erwartet und freuen uns, Polen kennen zu lernen.

Misdroy

Eigentlich war geplant gewesen, nach Stettin zu fahren. Aber nachdem wir eine Ewigkeit nach einer bezahlbaren Übernachtungsmöglichkeit gesucht haben, haben wir uns anders entschieden und fahren nun an der Ostseeküste entlang Richtung Danzig. Die erste Sehenswürdigkeit, die wir uns an der polnischen Küste gesetzt haben, ist Misdroy mit seinem langen Pier.

Um von der polnischen Seite Usedoms auf das Festland Polens zu kommen, muss man eine Fähre benutzen. Leider hatten wir uns für die falsche Fähre entschieden, die nur für Einwohner gilt. Ein ganz aufmerksamer Einwohner hat uns dann gesagt, dass wir falsch wären und wir eine Fähre nehmen müssen, die ein Stückchen weiter weg ist. Er hat auch sehr gut Deutsch gesprochen. Wir haben dann die andere Fähre nach kurzem Suchen auch gefunden und auf das Festland rüber gefahren. Die Fähre über die Swine ist kostenlos. Bei längeren Wartezeiten gibt es auch nahe der Fähre eine Pommesbude. Ein Tunnel oder eine Brücke ist wohl in Planung.

Fähre Karsibor auf der Swine
Kostenlose Fähre Kasibor auf der Swine

Unser erster Halt war in Misdroy. Dort haben wir uns den 390 m langen Pier in die Ostsee angesehen. Unglaublich, wie viele Eisdielencafés und Souvenirshops nebeneinander sind. Es war einfach unfassbar. Man fühlt sich teilweise wie auf einem Markt. Der Pier von Misdroy selber ist sehr lang und man hat von hier eine sehr schöne Sicht auf die Küstenlandschaft. Im Ort gibt es einen Parkplatzeinweiser. Die Parkplätze in Misdroy sind in der Regel bewacht oder mit Kamerasystemen ausgerüstet.

Mielno

Von Misdroy aus sind wir dann weiter auf der Landstraße entlang der Küste gefahren. Auch hier gibt es ganz viele Baumalleen an der Landstraße. Was sie allerdings von deutschen Baumalleen an solchen Straßen unterscheidet, ist, dass sie sehr weit nach oben und zu den Seiten zurück geschnitten werden. Es können selbst Lkws ohne Probleme drunter herfahren. Durch den Zuschnitt der Baumallee sieht es so aus, als wenn man durch einen Tunnel fährt. Einfach nur klasse. Leider hatten wir keinen Parkplatz gefunden, wo Basti hätte aussteigen können, um diese Baumflucht zu fotografieren.

Für die Nacht haben wir einen Stellplatz in Mielno gefunden. Er liegt direkt am Jezioro Jamno See auf der einen Seite und auf der anderen Seite ist die Ostsee ca. 700m entfernt. Die Betreiber sprechen tadellos Deutsch und sind sehr nett.

Stellplatz Mielno
Stellplatz Mielno

Nachdem wir wirklich gut geschlafen haben, sind wir ca. 800m zu einem Wald gelaufen. Dort haben wir einen kleinen Rundgang gemacht, bei dem Sachen/Schnitzereien aus Holz ausgestellt sind wie zum Beispiel ein Tannenzapfen oder ein Boot. Die Runde durch den Wald war sehr schön und bot mal wieder eine Abwechslung. Von da sind wir dann zum Strand runter und ein bisschen am Strand entlang gelaufen. Später haben wir uns dann die Promenade angesehen.

Was uns auffällt, nach nur 2 Orten: in den Küstenorten oder in Strandnähe gibt es unglaublich viele Imbissstuben, Restaurants und Souvenirläden nebeneinander. Ebenfalls fällt auf, dass in Promenadennähe immer mehr Hotels aus dem Boden gestampft werden. Es gibt eine Baustelle nach der anderen. In Strandnähe oder in den Orten, die nah am Strand liegen, schießen auch immer mehr neue Häuser und Ferien Bungalows aus dem Boden.

Wer mehr über Mielno und seine Umgebung erfahren will wir hier fündig.

Darlowo – Zwischenstopp

Von Mielno aus sind wir weiter nach Darlowo ins Hafen Gebiet gefahren. Auch hier wieder Vergnügungspark mit Riesenrad und Autoscooter sowie ein Souvenirladen und Imbiss neben dem andern. Als wir dann weiter Richtung Hafen Mole gelaufen sind, haben wir zwei „alte“ Segelschiffe gesehen. Auf diesen kann man eine Fahrt aufs offene Meer machen, 1/2 Stunde etwa. Allerdings sind die Segel nur Attrappe und sie fahren Motor getrieben. Wir sind bis ans Ende der Hafenmole gelaufen. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf das Hafengebiet und auf die Küstenlandschaft. Auch konnten wir eines der Segelschiffe beim Einlaufen beobachten.

Auf dem Rückweg wollte Finja kurz vor dem Auto nicht weiter laufen. Sie hat wahrscheinlich geahnt, dass wir noch fahren wollen. Dann hat sie es sich doch überlegt und kam mit zum Bus. Für sie ist es wahrscheinlich etwas aufregend, öfter einen Zwischenstopp einzulegen und dann weiter zu fahren. Zumal die Straßen nicht immer so toll sind und es das ein oder andere Mal sehr schaukelt.

SurfCamp am Gardno See

Unser nächster Stellplatz war das SurfCamp am Gardno See. Da wir spät abends da waren, haben wir auch nicht mehr soviel gesehen. Geplant war, am nächsten Tag weiter zu ziehen. Allerdings hat dieses Camp eine Waschmaschine zur Verfügung und so haben wir uns kurzerhand entschieden, noch eine Nacht zu bleiben.

Am nächsten Tag hatten wir also etwas zu tun. Ich habe Wäsche gemacht, allerdings auch nur 2 Maschinen. Das waschen selber wäre ja kein Problem gewesen, aber die Wäsche trocken zu bekommen schon. Sebastian hatte mir ein bisschen Leine gezogen von einer Stange zum Bus und bevor wir auf Reisen gefahren sind, noch einen „Olli“ besorgt. Das ist ein Wäscheaufhänger aus Metall, den ich z.B. unter den Heckkoffer hängen kann. Da es an dem Tag auch richtig windig war, ist fast alles trocken geworden. Den Rest habe ich dann abends am Olli im Auto getrocknet. Dann habe ich auch ein bisschen im und am Auto sauber gemacht wie die Fenster mal geputzt.

Sebastian hatte am Vortag eine kleine Roststelle hinten am Heck bei der Trittstufe entdeckt und wollte diese dann machen. Tja, böse, denn er hat mehr als nur eine Roststelle gefunden. Er hatte den „Fehler“ gemacht, die Dichtung an der Türe unten abzumachen. Aber ein guter Handwerker auf Tour hat ja alles dabei. So auch die Sachen, um die Roststellen zu bearbeiten.

Da wir ja an einem See standen, haben wir gedacht, wir könnten mal ein bisschen um den See laufen. Allerdings gibt es dort keinen Rundweg. Man kann nur die Straße laufen und einen kleinen Waldweg. Finja war allerdings auch sehr faul. Sie hat den Tag genossen mit ausruhen und schlafen und ist somit auch nur die nötigsten Strecken gelaufen.

Der Platz selber war echt nett, es war bis auf Abwasser alles vorhanden. Der Betreiber war auch sehr nett und hat englisch mit uns gesprochen. Da es ein SurfCamp ist, waren natürlich total viele Leute da zum surfen. Morgens hat man die ganzen Kinder mit einem Surflehrer auf dem Wasser gesehen. Das gute an dem See war, dass dieser über seine gesamte Fläche nur knapp 2 Meter tief ist. Zum lernen gar nicht mal so schlecht.

Gardno See
Der Gardno See, ideal zum Surfen, Segeln und Schwimmen