Schweden Teil 1 – von Flensburg bis Kristianstad

Fels in der Brandung

Unsere Reise geht weiter! Nach langem hin und her haben wir uns dazu entschlossen, unsere Tour fortzusetzen. Info`s eingeholt, wie es im Norden mit den Grenzen und den Coronabedingungen aussieht und uns erst mal für Schweden entschieden. Vorher noch ein paar Tage bei Familie in Celle gestanden und dann Richtung Flensburg. Das Gefühl, endlich wieder los zu fahren, war einfach unbeschreiblich!

Flensburg bis Böste Läge – Grenzerfahrungen und kleiner Strandparkplatz zur Übernachtung

In Flensburg haben wir bei einem Einkaufscenter auf dem Parkplatz übernachtet, welcher extra ausgewiesene Plätze für Wohnmobile hat sowie Ver- und Entsorgung möglich ist. Am nächsten Tag sollte ein Fahrtag werden. Wir hatten vor, abends unsere Nacht in Schweden zu verbringen. Also morgens einen COVID Test gemacht, der dann auch negativ war. Wir wussten, dass man für Dänemark einen maximal 24h alten negativen Test braucht und für Schweden max. 48h alt. Für uns war klar, wir fahren durch, damit wir nicht noch einen Test machen müssen.

Nachdem wir dann die Bescheinigung des Testes erhalten haben, fuhren wir zur dänischen Grenze. Hier lief alles super und der Zöllner war super nett; hat sich auch über die Haarlänge von Sebastian lustig gemacht, da sie auf dem Passfoto doch wesentlich kürzer sind. Wir hofften, wenn wir schon nach Dänemark rein kommen, kommen wir auch nach Schweden. Also weiter durch Dänemark und über die Brücken nach Schweden. Die Fahrt bis kurz vor dem Ende der 2. Brücke war stressfrei. Dann kam der Stau.

Bei Verlassen der Oresundbrücke fährt man durch die Mautstationen und der Stau fing schon weit vorher an. Allerdings nicht wegen dem Bezahlen. Hinter jedem Mautterminal war ein Zollterminal und hier wurde jedes Auto kontrolliert. Passkontrolle, Heimtierausweis und vor allem die negative Testbescheinigung wurden genau unter die Lupe genommen. Nach 10 Minuten konnten wir weiter fahren und wir waren endlich in Schweden.

Es ist wahr geworden, wir haben unser Reiseziel Schweden erreicht. Was für ein Gefühl, man kann es selbst nach ein paar Tagen noch nicht ganz glauben. Nun können wir uns Zeit lassen und ganz gemütlich das Land erkunden. Unser erster Übernachtungsplatz liegt kurz hinter Trelleborg in Böste läge. Dort ist ein großer Parkplatz direkt am Strand und wird viel von den Wohnmobilisten genutzt, die mit der Fähre kommen oder zurück fahren. Das erste Mal wieder Strand, einfach super. Da es schon später war und es geregnet hat, sind wir erst am nächsten Tag zum Strand gegangen. Was uns sofort auffiel, es gibt unglaublich viele Schwäne im Wasser in Küstennähe.

Schwäne beim gründeln

Vom Parkplatz aus kann man einige Wanderungen machen. Da wir mit Finja langsam anfangen müssen und noch nicht so viele Kilometer laufen können, sind wir nur am Strand etwas spazieren gewesen.

Kåseberga – eine bemerkenswerte historische Stätte

Auch hier in Schweden ist der 1. Mai ein Feiertag. Die Supermärkte haben zwar alle 7 Tage die Woche auf, aber alles andere war dann zu. Eigentlich hatten wir vor, auf dem Weg nach Kåseberga uns den südlichsten Festlandpunkt Schwedens anzuschauen. Es ist zwar nur eine Landmarke, aber nett wäre es trotzdem gewesen. Doch durch den Feiertag war der Parkplatz zum einen überfüllt, zum anderen hatten wir noch kein Bargeld für die Parkautomaten. Also führte uns der Weg nach Ystad, um dort Geld zu ziehen.

Weiter ging es zu unserem nächsten Aussichtspunkt. Wir hatten vorher geschaut, ob man da übernachten kann und haben direkt in der Nähe einen Stellplatz gefunden. Dies war ein ehemaliger Sportplatz mit Dusche und Toilette. Auf die Dusche freuten wir uns. Angekommen war der Platz doch recht voll. Wir hatten das Gefühl, halb Schweden war mit ihren Wohnmobilen unterwegs. Da das Wetter schön war und wir früh an dem Platz waren, sind wir noch zu dem Aussichtspunkt Ales Stenar gelaufen.

Ales stenars Schautafel
Die Schiffssetzung oder auch das schwedische Stonehenge genannt

Ein unglaublich beeindruckendes Bauwerk erwartete uns. Ales Stenar, welches eine 1.400 Jahre alte Schiffssetzung ist, wird auch das schwedische Stonehenge genannt. Es hat eine Länge von 67 und eine Breite von 19 Metern und besteht aus 59 großen Steinen. Zudem liegt es hoch auf einem Hügel direkt an der Küste und man hat einen weiten Blick über das Meer. Was es allerdings bedeuten soll, ist umstritten. Einerseits sagt man, es sei ein Sonnenkalender. Wenn man nun bedenkt, dass der Bug des Schiffes den Sonnenuntergang bei der Sommersonnenwende und das Heck den Sonnenaufgang der Wintersonnenwende aufzeigt, kann man das auch gut glauben. Auf einer Schautafel wird der Sonnenstand genau aufgezeigt, sodass die anderen Steine einige Monate darstellen.

Ales Stenars in Schweden
Ales Stenars in Schweden

Die wissenschaftliche Seite lehnt dies allerdings ab. Funde einer archäologischen Grabung deuten eher auf eine Grabstelle hin. Auf den Schautafeln wird auch noch von einer Landmarke für Seefahrer gesprochen. Egal was es letzten Endes sein soll, es ist einfach ein unglaubliches Werk.

Umgeben von 5 Tonnen Steinen der Schiffssetzung
Umgeben von 5 Tonnen Steinen der Schiffssetzung

Weitere Infos finde ihr auf der Seite von www.schwedentipps.se

Auf dem Rückweg zum Platz sind wir über den Hafen gelaufen. Ein richtig schnuckeliger Ort, der in der Hauptsaison ordentlich überlaufen ist. Zurück haben wir erstmal geduscht. Bei dem vollen Platz und nur einer Dusche war diese richtig schön sauber. Etwas arbeiten wollten wir eigentlich auch noch, aber unser WLAN hat nicht mitgespielt. Also hat nur Sebastian gearbeitet, um es wieder ans laufen zu bekommen.

Paragliding direkt über unseren Köpfen
Paragliding im Hafengebiet von Kåseberga

Nationalpark Stenshuvud und Übernachtung hinter den Dünen

Am nächsten Tag war laufen angesagt. Also los zum Nationalpark. Der Nationalpark Stenshuvud liegt direkt an der Küste und bietet verschiedene Rundwege von einfach bis schwierig an. Wir wollten einen Weg mit 40 bis 60 Min. Laufzeit nehmen, sahen aber dann beim Zugang das Hundeverbotsschild. Da nichts auf Englisch dabei stand, sind wir doch nur den kleinen Rundweg gelaufen. Dieser führte durch ein kleines Waldstück zum Strand runter und über eine kleine Moorfläche zurück. Neben den Wegen war der Boden voller kleiner weißen Blüten und überall Bärlauch. Aber Nationalpark, nichts mit pflücken. Am Strand genossen wir das Meeresrauschen und Finja die Sonne.

Kleiner Steinkreis für die Kids
Melli macht gerade Instagram
Melli macht gerade Instagram

Zurück an der Ausgangshütte fanden wir einen Flyer, sogar auf Deutsch. Hätten wir vorher mal nachgesehen. Da heißt es, dass Hunde an der Leine zu führen sind, aber es wird nicht von einem Verbot gesprochen. Schade, nun war es uns zu spät, nochmal los zu laufen.

Ein Stück weiter die Küste rauf haben wir dann auf einem Strandparkplatz hinter den kleinen Dünen gestanden und übernachtet. Vom Meeresrauschen in den Schlaf gesungen, herrlich. Mit uns standen noch 4 andere Wohnmobile hier. Am Morgen war schon wieder einer weg oder sie fuhren, während wir Kaffee tranken. Ich muß dazu sagen, dass wir länger schlafen und es uns fast immer so geht, wenn mehrere dabei stehen. Auf Camping- oder Stellplätzen mit Abfahrtzeit ist es für uns dann etwas schwierig, uns morgens zu koordinieren. Im Moment genießen wir es einfach, dass wir Zeit haben und es ganz ruhig angehen lassen können.

Kristianstad – Übernachtung am Vogelschutzgebiet

Wir müssen tanken, einkaufen und Frischwasser auffüllen. Da unser nächster Punkt Åhus sein soll, haben wir auch gleich alles dort vorgefunden. Also erstmal alles wichtige erledigt, bevor wir uns auf in die Stadt machen wollten. Als Basti vom Einkauf zurück kam, fing es ordentlich an zu regnen und zu hageln. Bei dem Wetter wollten wir natürlich nicht durch die Stadt bummeln. Nach kurzer Überlegung und mit Hilfe von einer Stellplatzapp haben wir einen schönen Übernachtungsplatz gefunden. An einem Vogelschutzgebiet, welches an einem See in der Nähe von Kristianstad liegt.

Sumpflandschaft ein Vogelparadies

Da das Wetter die nächsten Tage so bleiben soll, beschlossen wir, dort 3 Nächte zu verbringen, wenn uns keiner „verjagt“. Außer mal ein paar Vogelkundler war es die 3 Tage super ruhig. Zwischen den Regengüssen sind wir mit Finja laufen gegangen und waren erstaunt, wie „laut“ die Vögel sein können. Allerdings hat man sie oft nur gehört, konnte sie aber nicht auf den großen Wiesen ausmachen. Basti hat dann versucht, sie im Flug zu fotografieren.

Kiebitz im Abendhimmel
Kiebitz im Abendhimmel
Auf Vogelpirsch im Vogelschutzpark
Vogelbeobachter bei jedem Wetter 🙂

Wir nutzten die Tage, um auszuschlafen, zu arbeiten und im Bus was zu tun. An den Rhythmus und den Ablauf im Bus haben wir uns schnell wieder gewöhnt. Auch die nächsten Anlaufpunkte für Schweden haben wir uns raus gesucht. Da im letzten Jahr das Problem bestand, dass man nicht nach und aus Schweden in die Nachbarländer durfte, hatten wir uns auch keine Punkte gesetzt gehabt. Holen wir jetzt alles nach.

Sonnenglut in Schweden
Sonnenuntergang im Vogelschutzpark

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Schweden.