Schweden Teil 10 – von Naturum Dalarna bis Langvind

Schären Langvind

Auf dem Campingplatz in Leksand, diesen Ortsnamen fand Basti sehr witzig und wird vielleicht in Gesprächen oder Flüchen nochmal zu hören sein, haben wir uns sehr wohl gefühlt. Das Wetter passte und die Arbeit konnte auch erledigt werden. Wir hatten uns vorgenommen, bei dem Wetter im Naturum Dalarna, welches nicht soweit entfernt war, zu wandern. Aber lest weiter, es war nicht wirklich witzig…..

Naturum Dalarna – falsche Jahreszeit für diesen Ort

Auf dem Weg zum Naturum Dalarna ging ein bisschen mein Herz auf. Es wurde fast bergig dort hinauf und oben angekommen, hatte man einen richtig tollen Rundblick über den See und dessen Umgebung. Nachdem wir alle zu Mittag gegessen haben, haben wir uns auf den Weg gemacht. Es gibt einen Rundweg von ca. 2Km, den wollten wir laufen. Die ersten Meter waren auch super, hatten 2 Aussichtspunkte, wo wir ein paar Foto´s gemacht haben. Aber am 2. Aussichtspunkt mussten wir uns schon mit Mückenspray versorgen.

Dalarna
Aussicht vom Naturum Dalarna

Danach sind wir die restliche Strecke fast nur noch gelaufen. Mal zum Trinken angehalten und dann weiter. Trotz dem Mückenspray haben uns die kleinen Biester in Beschlag genommen. Der Weg ging auch nur durch Wald und die weiteren Aussichtspunkte waren nicht so interessant, dass man anhalten wollte. Am meisten tat uns Finja leid, die man ja nicht einsprühen kann und sie hat teilweise nur um sich geschnappt. Also 2 km Run.

Mitten in der Mückehölle von Dalarna
Mitten in der Mückehölle von Dalarna

Wir wurden beide aggressiv, wenn einer anhalten wollte, weil keiner einen neuen Stich haben wollte. Beim Naturum Dalarna selber wird gerade ein Aussichtsturm gebaut. Der wäre bestimmt sehr interessant gewesen für den weiten Ausblick. Am Café zurück mussten wir alle erstmal trinken und verschnaufen. Der schnelle Lauf und die Wärme hat uns erschlagen. Gleichzeitig Bestandsaufnahme der freien Körperteile. Trotz Spray und schnellem Lauf haben uns die Viecher erwischt. Wir sind echt genervt von den Mücken. Sie sind zwar riesig und man erkennt sie auch sofort, aber bei der Menge, die einen befällt, hat man keine Chance. Und das Schlimme ist, dass es ja noch kein Hochsommer ist. Da wird uns wahrscheinlich noch einiges erwarten. Und der nächste Punkt wartet.

Ausblick Richtung Leksand
Ausblick Richtung Leksand

https://www.naturumdalarna.se/deutsch/

Styggforsen Wasserfall – Kamera versagt

Auf dem Weg zum Styggforsen Wasserfall kamen wir in Regenfronten und ein Gewitter. Aber beim Wasserfall angekommen, war es noch trocken. Der Parkplatz wird auch in der Übernachtungsapp angegeben und somit haben wir vorher schon beschlossen, hier auch zu übernachten. Neben uns stand noch einer aus Holland und kurz bevor wir los liefen, kam noch eine deutsche Familie mit Wohnwagen. Da wir nicht wussten, wie lange es noch trocken bleiben würde, sind wir auch sofort zum Wasserfall aufgebrochen.

Hier gab es auch wieder einen kleinen Rundweg mit Steigung, den wir rechts herum begonnen haben. Stufen hoch, ein paar Meter in den Wald und dann fing es auch schon an zu regnen. Zusätzlich kamen, mal wieder, die Mücken. Erst hat es leicht geregnet und wir dachten, wir warten halt ab. Als es aber mehr wurde, entschieden wir uns, umzukehren. Gute Entscheidung! Kaum im Bus hat uns das Gewitter von unterwegs eingeholt und es gab ordentlichen Platzregen. Na gut, es hieß abwarten und somit haben wir erstmal gekocht und gegessen.

Ausichtspunkt Styggforsen
Diese Aussichtskanzel ist nicht bei Gewitter zu empfehlen 🙂

Nach dem Essen hatte der Regen aufgehört und da wir nicht wussten, ob es am nächsten Morgen mit dem Wetter gut sein würde, entschieden wir uns, nochmal los zu laufen. Diesmal links herum, da wir dachten, wir würden den Wasserfall besser sehen. Naja, es gab zwar eine kleine Aussichtskanzel auf halbem Weg nach oben, aber gut konnte man ihn nicht sehen. Und es kamen wieder die vielen Mücken. Weiter nach oben, aber auch da konnten wir nur Ansätze des Wasserfalles sehen. Und dann sahen wir eine Aussichtskanzel nicht weit von der Stelle des 1. Besuches entfernt, von der wir den Wasserfall gut sehen können.

Wasserfall Styggforsen
Wasserfall Styggforsen

Angekommen hat Basti auch sofort das Stativ für Foto´s aufgebaut, da es wieder nur um uns herum so geschwirrt hat. Ich hab mit dem Handy ein paar Bilder gemacht. Als Basti dann los legen wollte, streikte seine Kamera und er war völlig entnervt. Da er jetzt nicht dort oben stehen und ausprobieren wollte, da er auch schon wieder die nächsten Stiche hatte, haben wir alles eingepackt und sind zum Bus zurück gelaufen. Auch Finja war froh, dass wir gegangen sind, denn sie war genauso genervt wie wir von den ganzen Belagerungen.

Am Bus hat Basti kurz recherchiert und den Fehler sofort gefunden, Kamera läuft wieder. Glück für uns alle, sonst wäre die Laune nicht auszuhalten gewesen….. Am Abend beschlossen wir dann, doch in Richtung Küste zu fahren. Wir würden uns gerne das Inland ansehen, aber mit den Mücken ist es nicht auszuhalten. An der Küste hat man wenigstens die Chance, dass es besser wird wegen dem regelmäßigem Wind und der Frische. Zum Wasserfall wollte er nicht mehr, auch nicht am nächsten Morgen. Die Bilder, die er gemacht hat, müssen reichen.

Morgens beim Kaffee sprachen wir darüber, vielleicht nochmal einen Local zu fragen, was sie hier gegen die Mücken machen. Kurz darauf hielt ein schwedisches Auto neben uns und da wir die Schiebetür aufhatten (mit Fliegengitter), konnten die Insassen uns auch sehen (so wie wir sie). Es war ein älteres Ehepaar mit ihrem behinderten Sohn. Der Sohn sprach mich auch sofort an, fragte auf schwedisch nach meinem Namen und die Mutter sprach englisch.

Danach sind sie zum Wasserfall gelaufen und als sie wieder kamen, fragte der Sohn, woher wir kommen. Die Mutter fragte noch, ob wir am Wasserfall waren und als ich bejahte, aber wegen Mücken nicht so lange, hat sie mir ein Roll on Stick gezeigt. Kurzum, wir wissen jetzt, was wir gegen Mücken machen können.

Schon witzig, wie sich Zufälle ereignen. Trotzdem hat es an unserer Entscheidung, an die Küste zu fahren, nicht gerüttelt. Haben wir doch eine kleine Finja, die kein Rollon Stick hat. Also wird nach dem Kaffee Strecke gemacht, damit wir am späten Nachmittag an der Küste sind.

Langvind – kleiner Bootshafen mit viel Wiese zum übernachten

Mittags haben wir uns also auf den Weg gemacht Richtung Küste. Wir hatten uns einen Stellplatz ausgesucht und hoffen, dass es dort besser wird mit den kleinen Biestern. Es waren ca. 180 km, die wir zu fahren hatten, aber mit dieser Entscheidung ging es uns richtig gut und die Laune wurde auch wesentlich besser. Auf dem Weg kamen wir wieder durch Regengebiete und hofften nur, dass wir dieses Wetter nicht an die Küste mitnehmen.

Zwischendurch haben wir an einem schönen Parkplatz (und Trocken) eine Brotzeitpause gemacht. Kurz vor unserem Ziel hielten wir noch bei einem Einkaufscenter an, um in der Apotheke Mückenabwehrmittel (Roll Ons) zu holen. Und zum ersten Mal haben wir auch einen Tierbedarfsshop gefunden, wo wir für unsere Maus einkaufen konnten.

4T Überfahrt in den Bootshafen Langvind
Auf dem Weg zum Bootshafen geht es über kleine Holzbrücken. Max 4 Tonnen! Das geht doch mit dem kleinen Eisbären 😀

In Langvind angekommen haben wir einen schönen Platz auf der Wiese mit Blick aufs Wasser ergattert. Das Wetter passte auch, die Regenwolken hatten wir hinter uns gelassen. Der Platz wird von der kleinen Dorfgemeinde zur Verfügung gestellt und man kann dort kostenlos stehen. Zudem hatten wir gelesen, dass es hier einen kleinen Kulturweg geben soll mit alten Gebäuden. Doch je später es wurde, umso mehr Mücken kamen und da wir nicht noch groß laufen wollten, haben wir ein bisschen gearbeitet. Mit uns standen noch 3 andere Wohnmobile hier und Einheimische kamen, um mit ihren Booten raus zu fahren.

Stellplatz Langvind
Stellplatz Langvind

Die Nacht wurde kurz. Wir hatten anscheinend, trotz Fliegennetz, einige Mücken mit ins Wohnmobil genommen und diese haben ausschließlich mich gestochen. Wir waren früh wach und haben beschlossen, heute weiter zu fahren. Da es vormittags windiger war, wagten wir, etwas zu laufen und uns ein wenig den Kulturweg anzuschauen, solange es nicht in den Wald ging.

Ruine am Kulturstig Langvind
Ruine am Kulturstig Langvind

Danach haben wir uns dann auf den Weg weiter die Küste rauf gemacht und einen wundervollen Platz direkt am Meer gefunden.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Schweden.