Wir sind froh, diese 145 km in den Nationalpark Stora Sjöfallet gefahren zu sein. Der Ausblick auf die Berge ist einfach der Wahnsinn! Obwohl wir nur auf 570 Hm waren, fühlte es sich doch so an, als wenn wir auf 1500 Hm wären. Die Gegend ist einfach toll und man kann einige Wanderungen machen. Viele kommen auch in den Nationalpark und lassen sich mit dem Boot über den See auf die andere Seite in den Sarek Nationalpark bringen. Dort gehen sie dann für einige Tage wandern, da es die letzte unberührte Natur Schwedens ist. Es muss wirklich toll sein, das zu sehen.
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Nationalpark Stora Sjöfallet – endlich Elch gesichtet
In Ritsem hatten wir eine super Aussicht auf den Sarek Nationalpark. Das Wetter war auch sehr gut, so dass man weit schauen konnte. Drüben waren mehrere große Berge und es gab auch Gletscher zu sehen. Schweden hat insgesamt 270 Gletscher und 150 davon gibt es im Sarek Nationalpark. Es lag auch noch ordentlich Schnee in den Bergen und die Sonne brachte ihn zum leuchten. Auf der anderen Seite des See´s sah man am Ufer beim Sonnenlicht mehrere Hütten. Im Sommer sind dort viel die Sami´s, Ureinwohner von Schweden, und kennzeichnen die Kälber ihrer Rentierherden.
Die Nacht haben wir gut geschlafen. Von den Mücken am Abend hatten wir Gott sei Dank keine mit in den Bus gebracht. Wir haben noch ein bisschen gearbeitet und den Bus sauber gemacht. Danach sind wir weiter gefahren und wollten bis zum Wasserfall Stora Sjöfallet. Die Straße geht rauf und runter. Basti ist gefahren und da die Straße ordentlich Schlaglöcher hat, hat er sich auf die Straße vor ihm konzentriert. Irgendwann hab ich dann „Da ist ein Elch“ gerufen. Weit vor uns auf einer Straßenerhöhung stand mitten drauf eine Elchkuh! Leider waren wir mit den Kameras nicht schnell genug, denn als sie das Auto bemerkte, ging sie direkt wieder in den lichten Wald hinein.
Wir dachten, dass war es jetzt und Basti fuhr ganz langsam an die Erhöhung ran. Und dann stand sie rechts von uns hinter einem Zaun etwas in den Wald hinein! An dem Stück der Straße gibt es einen Zaun entlang der Straße und zwischendrin ist ein Wilddurchlass. Den scheint sie genommen zu haben. Das schöne war, dass sie sich sicher genug fühlte, um stehen zu bleiben. So konnten wir in Ruhe ein paar Bilder machen, die zwar weit weg sind, aber die Elchkuh noch erkennen lassen. 8 Wochen sind wir nun in Schweden und endlich haben wir einen Elch gesehen. Der Aufkleber darf nun ans Auto.
Am Wasserfall angekommen haben wir uns für die Nacht auf den Wanderparkplatz gestellt. Hier gibt es wieder verschiedene Wanderwege, die zum Teil hoch in den Berg führen. Nun haben wir auch wieder Internet und so ging direkt ein Post mit der Elchsichtung raus. Am nächsten Tag sind wir noch zum Wasserfall gelaufen und haben noch ein paar Bilder von ihm gemacht. Sebastian hat noch die Drohne fliegen lassen.
Wir wollten noch eine Nacht am See entlang Richtung E45 verbringen. Doch das stellte sich schwieriger heraus als gedacht.
Der erste Platz sah erst mal gut aus, kaum Mücken und ordentlich Wind. Allerdings waren wir schon verwundert, dass ein älteres Ehepaar mit Kopfnetz da saß. Nach kurzer Zeit hatten wir unglaublich viele kleine Fliegen am und um den Bus. Es war schon ein bisschen nervig, da sie einen nicht in Ruhe ließen. Aber wir wollten Kaffee trinken und so hat Basti welchen gekocht.
Doch als ich dann in den Bus kam und wir uns eine Tasse fertig machten, entdeckte ich, dass Finja sich gezwickt und etwas gefressen hat. Erst dachten wir, es ist wieder eine Mücke gewesen. Doch dann sah ich an der Fensterscheibe eine kleine Fliege, die beim zerdrücken Blut hinterließ. Also Finja geschnappt und kontrolliert und ja, sie hatte 2 Bisswunden, die bluteten.
In Deutschland nennt man sie Hirschlausfliegen, die wirklich angriffslustig sind. Sobald sie auf dem Wirt sind, verlieren sie ihre Flügel und beißen zu. Das Problem ist, dass sich diese Bisswunden unter Umständen ordentlich entzünden können. Die Maus tat uns echt leid. Nachdem wir alle im Bus gefundenen Fliegen kaputt gemacht haben, sind wir weiter gefahren. Der nächste Platz war an einer Bahnstrecke, die nicht viel befahren ist, aber da lagen frisch gestrichene Holzbalken. Es stank nach Farbe und bevor wir Kopfschmerzen davon bekommen, sind wir auch hier weiter gefahren. Und so führte uns dann doch der Weg aus dem Nationalpark.
Der nächste Platz wäre an der E 45 gewesen und sah auch soweit gut aus. Als wir ankamen war er voll. Jetzt hatten wir die Schnauze voll. Ab nach Gällivare auf den Campingplatz.
Gällivare – Campingplatz mit Waschen inklusive
Unser Plan war ja eh, rauf nach Kiruna zu fahren und dann in den Abisko Nationalpark. Also hätten wir sowieso durch Gällivare fahren müssen. Da war es dann für uns klar, dass wir auf den Campingplatz fahren. Wir brauchen Trinkwasser, wollen mal wieder duschen und dann kann ich auch direkt nochmal waschen, da es im Preis enthalten ist.
Gesagt, getan und ab auf den Campingplatz. Leider konnte ich erst am nächsten Tag ab 17 Uhr waschen. Sie haben nur eine Maschine und machen dafür einen Zeitplan. Also mussten wir 2 Nächte bleiben, was eigentlich nicht wirklich schlimm war. So konnten wir ausschlafen und arbeiten.
Nachdem wir also ausgeschlafen und ausgiebig Kaffee getrunken haben, wurde noch ein bisschen gearbeitet. Ab 17 Uhr konnte ich dann waschen. Man kann immer für 3h die Maschinen buchen, Waschmaschine und Trockner in einem Raum. Basti hatte mir dann für 6h den Raum gebucht, da ich auf jeden Fall 2 Maschinen waschen musste. Aber ich musste schon schauen, welches Programm ich nehme. Denn es war eine normale Waschmaschine und wenn man das normale 40° Programm nimmt, dauert es schon 2h20. Also keine Zeit dann für Trockner. Um 22 Uhr war dann meine Wäsche soweit fertig, dass ich einen kleinen Teil noch über Nacht auf Leine hängen lassen konnte.
Die Nächte haben wir relativ ruhig verbracht. Es waren zwar ein paar Mücken da, aber es hielt sich in Grenzen. Beim nächsten Einkauf will Basti nach einem Verdampfer schauen, der uns empfohlen wurde, damit wir wenigstens in Ruhe schlafen können. Nachdem wir die Ver- und Entsorgung erledigt haben, sind wir noch in Gällivare einkaufen gewesen. Basti hat tatsächlich so einen Verdampfer erhalten. Den bekommt man hier in Schweden in fast jedem Supermarkt.
http://www.gallivarecamping.se
Esrange Space Center und Kiruna – Visitor Center und größte Erzgrube der Welt
Nach dem Einkauf sind wir zu dem Visitor Center des Esrange Space Center gefahren. Es war sehr klein, aber auch interessant. Sie haben dort einige Reste von Raketen ausgestellt, Informationen über die Arbeit von Esrange und auch Standorte abgebildet. Selbst in Deutschland ist Esrange 2 mal vertreten. Einen Informationsfilm kann man sich in englisch auch anschauen. Ansonsten sieht man leider nicht so viel von dem Gelände. Das war schade, wir dachten, man könne von einem Aussichtspunkt über das Gelände schauen.
Unser Übernachtungsplatz war dann kurz nach dem Space Center an einem Badeplatz. Wir haben gut geschlafen und da es dort einige Mücken gab, haben wir abends direkt den Verdampfer ausprobiert. Und es hat super funktioniert. Die Nacht hatten wir keine Mücken im Auto. Wir hatten ihn abends 2h vor dem schlafen an, natürlich mit guter Durchlüftung, und vor dem schlafen ausgemacht.
Nach dem Kaffee ging es dann weiter nach Kiruna. Als erstes wollten wir ins Rathaus, da dort die Art und Weise des Umzugs einiger Stadtteile ausgestellt ist. Die Stadt liegt an der Weltgrößten Erzgrube, welche 1898 eröffnet wurde und noch immer im Betrieb ist, und man hat beobachtet, dass die Stadtteile, die in direkter Nähe der Grube liegen, irgendwann einsturzgefährdet sind.
Nach langer Überlegung, was die Stadt machen soll, haben sie sich für eine Verlegung der besagten Stadtteile entschieden. So wird nun langsam nach und nach Haus für Haus entweder abgetragen und wieder aufgebaut oder abgerissen und neu hoch gezogen. Dies soll bis 2040 geschehen sein. Leider hatte das Rathaus für die Geschichtsinteressenten geschlossen, aber man kann die Geschichte im Internet verfolgen.
Also sind wir in die Innenstadt gefahren und ein bisschen bummeln gewesen. Geparkt haben wir auf einem Platz direkt in der Nähe der Grube und hatten so einen tollen Blick darauf. Als erstes sind wir zu einer der größten Holzkirchen Schwedens gelaufen. Sie war schon sehr beeindruckend. Auch der Glockenturm besteht nur aus Holz. Die Kirche selber soll innen auch sehr toll aussehen. Leider war da gerade Probe, sodass wir nicht rein gegangen sind, um Bilder zu machen.
Die Innenstadt war auch sehr schnuckelig. In ein paar Läden haben wir dann landestypische Sachen gekauft und natürlich auch einen Elchaufkleber. Was uns hier in Schweden auffällt, sie haben in den Städten überwiegend Einkaufscenter und weniger kleine Läden. Finden wir schade, da dadurch der Bummel recht kurz wird. In einem kleinen Café haben wir uns noch ein Getränk gegönnt und sind dann langsam wieder zum Auto zurück. Wir wollen noch Richtung Nikkaluokta in die Berge fahren.
Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Schweden.