Schweden Teil 2 – von Listerby bis Kalmar

Eisbär im kleinen Hafen

Die Landschaft Schwedens, auf dem Weg Richtung Kalmar, ist sehr abwechslungsreich. Man hat alles, von Flachland mit Ackern zu hügelig und dann mit viel Wald. Ein bisschen erinnert es uns an Finnland, auch die steinige Küstenlandschaft und die vielen Naturschutzgebiete.

Listerby – Kleines Naturreservat auf der Halbinsel Lindö

Nach drei Nächten am Vogelschutzgebiet bei Kristianstad haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Für diesen Tag hatten wir uns einiges vorgenommen, was wir uns ansehen wollten, da das Wetter wenigstens Trockenheit versprach. Als erstes ging es nach Knislinge, um uns das Wanas Castle und den dazugehörigen Künstlerpark anzusehen. Bei der Ankunft schaute mein Mann bei der Information nach und kam mit dem Ergebnis zurück, dass uns selbst der Park 20,00 € pro Person gekostet hätte. Das war uns dann doch zu teuer.

Weiter ging es nach Asarum. Dort haben wir uns eine kleine Ruine einer alten Papiermühle angesehen. Die Ruine selber, zumindest der stehende Teil, ist noch sehr gut erhalten. Diese Mühle wurde um 1760 in Betrieb genommen. Die Mauern, die noch stehen, sind von einem Wiederaufbau aus dem Jahr 1855, da sie von Feuer zerstört war. Die Mühle war bis 1919 in Betrieb, dann wurde die Produktion in eine größere Stadt weiter gegeben. Den Rückweg sind wir durch das angrenzende Naturschutzgebiet gelaufen.

Papiermühle
Papiermühle am einem Bach der in einem großen See mündet

In Bräkne-hoby soll es einen kleinen, verwunschenen Wald mit riesigen Granitblöcken geben. Tja, wir haben ihn gesucht aber nicht gefunden. Es gab keine Ausschilderung oder anderen Hinweis und die Straße, die uns das Navi angegeben hat, sah für unseren Bus nicht zu bewerkstelligen aus. Also haben wir diesen Punkt hinter uns gelassen und haben uns auf den Weg zum Übernachtungsplatz gemacht.

Eisbär in den Schären
Eisbär in den Schären

Auf der Halbinsel Lindö bei Listerby gibt es ein kleines Naturreservat. Hier kann man für 2 Nächte stehen. Als wir ankamen war es nur leicht am nieseln und so haben wir uns mit Kamera direkt auf den Weg gemacht. Es gibt einen Rundweg, der insgesamt 1h dauert. Da es schon später war und wir alle noch essen mussten, sind wir nur die Hälfte gelaufen.

Goldene Stunde in den Schären
Goldene Stunde in den Schären

Der Rundweg verläuft direkt in Küstennähe und es schien auf See ordentlich windig zu sein. Die Wellen waren für uns für die Ostsee doch hoch. Bei der Hälfte geht dann eine Schotterstraße zurück zur Hauptstraße, die wir dann gelaufen sind. Mitten im Wald sahen wir dann noch einen alten Wehrturm, den die Natur sich langsam zurück holt.

Es stürmt in den Schären Schwedens
Es stürmt in den Schären Schwedens

Die Nacht war sehr ruhig und mal wieder sehr einsam. Keiner hat sich dazu gestellt. Am Morgen haben wir uns überlegt, noch 1 Nacht hier zu verbringen. Das Wetter war auch nicht das beste, es regnete mal wieder. Als es dann am Mittag besser wurde, sind wir die andere Hälfte des Rundweges gelaufen. Am Horizont sahen wir sogar ein großes Segelschiff und am Strand gab es einige große Findlinge.

Ein Dreimaster vor Karlskrona
Ein Dreimaster

Fast am Ende des Weges, in Nähe des Bootsanlegers, fanden wir alte Verteidigungsanlagen. Vieles ist zusammen gebrochen, aber direkt an der Küste befand sich noch ein gut erhaltener Überwachungsbunker. Leider gibt es keine Hinweisschilder zu der Anlage. Am nächsten Tag soll es dann weiter gehen.

Karlskrona – eine kleine Kriegsstadt

Wir haben uns auf den Weg nach Karlskrona gemacht. Die Stadt selbst steht auf mehreren kleinen Inseln und ist durch Brücken verbunden. Sie ist eine alte Kriegsstadt, die 1679 von Karl XI bzw. Hans Wachtmeister gegründet wurde. Danach wurde sie Hauptstützpunkt der schwedischen Flotte. Da fast alle Marinegebäude und Wehranlagen noch sehr gut erhalten sind, ist Karlskrona seit 1998 Weltkulturerbe. Auf einer der Inseln gibt es auch ein großes Marinemuseum, was aber mit Hund nicht zu besichtigen war.

Karlskrona
Blick auf das Marineviertel mit dem Museum. Hinter uns liegt die verbotene Zone mit Militärgelände und U-Boot

Um Foto´s machen zu wollen mußte man wirklich gut hinschauen, da die ganzen Militärgebäude ein Verbotsschild hatten. Im Hafen lag sogar ein U-Boot, welches man natürlich auch nicht fotografieren durfte. Die Innenstadt ist recht klein und an dem Tag auch überwiegend leer, es waren nur vereinzelte Fußgänger und Einkäufer unterwegs.

Da wir Hunger bekamen, haben wir uns bei einem kleinen Imbiss etwas zu essen geholt und auf eine Bank in der Nähe gesetzt. Uns wurde dann bewusst, was bei uns in Deutschland die Tauben sind, sind hier die Krähen und Raben. Wir waren umzingelt und sie zeigen weniger Angst als unsere Tauben. Das sie Sebastian nicht das Essen aus der Hand geklaut haben, war echt ein Wunder. Zwischendurch flog dann eine Krähe ganz knapp vorbei, sodass Finja sie mit Gebell vertrieben hat.

Marktplatz Karlskrona
Marktplatz Karlskrona

Auf dem Weg zurück zum Auto fing es dann zu regnen an. Wir hofften, dass es nicht lange anhält, da wir noch einen Aussichtspunkt anfahren wollten. Dieser führte uns dann auf eine Insel und sollte so eine Art Schiffsfriedhof sein. Die Küste soll mehrere Wracks beherbergen. Allerdings fanden wir keinen richtigen Zugang dorthin. Die Wege gingen ein kleines Stück über Privatgelände und führten dann zu einer Schafswiese. Schade, hatten wir uns doch darauf gefreut. Allerdings hatte man von einer Stelle einen schönen Blick über das Meer nach Karlskrona.

Karlskrona im Regen
Ausblick auf Karlskrona

Weitere Tipps zu Karlskrona findet ihr hier bei Schwedentipps.de

Auf ging es zu unserem Übernachtungsplatz nach Svanhala, wo man bei einem kleinen Bootshafen stehen konnte. Da wir hier alleine standen und weit genug von der Siedlung waren, hat Sebastian mal die Drohne fliegen lassen und schöne Bilder gemacht. Am nächsten Morgen verstanden wir dann auch, warum die Straße zum Hafen so viele Schlaglöcher hatte. Da kamen dann zwei große Feuerwehrautos, um hier Kaffepause zu machen. Nach einer halben Stunde waren sie wieder weg.

Küste in Schweden
Küste in Schweden
Küste der Schären
Ein Blick auf die andere Seite der Küste

Kalmar – schönes Schloß mit guter Verteidigung

An unserem Übernachtungsplatz war es morgens noch sehr stürmisch und regnerisch sowie kalt. Da das Wetter bis jetzt nicht so gut mitgespielt hat und es vorallem abends und nachts sehr kalt war, haben wir auch entsprechend viel geheizt. Also müssen wir unsere Gasflasche auffüllen lassen. Kurz vor Kalmar gibt es einen Gasflaschenhandel, wo man auch nachfüllen lassen kann. Gesagt, getan und ab nach Kalmar.

Auf unserer Fahrt dahin riss der Himmel immer mehr auf und es gab dann puren Sonnenschein. „Lechz“, endlich! Bevor wir loslaufen erstmal was gefuttert und gestärkt. Auf dem Weg zur Burg sind wir am Friedhof entlang gelaufen. Dort an der Außenmauer gibt es eine 222 Meter lange Holzbank, wo man den Ausblick auf das Meer genießen kann. Das Kalmarer Schloss liegt direkt dahinter auf einer kleinen Insel und man kann sie von außen richtig gut sehen. Rundherum ist ein tiefer Graben bzw. der Kalmarsund.

220 Meter Bank in Kalmar
220 Meter Bank in Kalmar am Friedhof

Die Innenräume sind zur Zeit noch für Besichtigungen geschlossen, aber man kann in den Innenhof und auf den Wehrgängen laufen. Das jetzige Aussehen des Schlosses erhielt es im 16. Jh von den Wasa Königen. Ursprünglich war es zur Verteidigung gegen Piraten gebaut worden, wurde aber später zu einer der stärksten Verteidigungsanlagen Schwedens.

Schloß Kalmar
Schloß Kalmar mit vier stark gesicherten Bastionen

Es hat an allen 4 Eckpunkten runde Wehrtürme, welche in unterschiedlichen Höhen Schießfenster und Kanonenfenster hat. Also konnte aus allen Richtungen verteidigt werden. Das Schloss wurde im Mittelalter 22 mal belagert, aber nie konnte es erobert werden. Von dem begrünten Wehrgang aus, der sehr breit ist, kann man sogar die Insel Öland sehen.

Kanone auf dem Schloß Kalmar
Kanone auf dem Schloß Kalmar

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Schweden.