An dem See Hammarsjön war es echt toll. Man hätte um den See herum fahren können und hätte viele Möglichkeiten zum Parken gehabt. Es gab natürlich auch Plätze, wo man etwas zahlen musste, aber es gab auch viele freie Plätze. Wir hoffen natürlich, dass noch viele solcher Plätze auf unserem weiteren Weg durch Schweden zu finden sind.
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Skurugata Naturreservat – die Schlucht hat es in sich
Als wir in Hjältevad los gefahren sind und wir das erste Mal nach rechts abbiegen und blinken mussten, bekamen wir fast einen Anfall. Ein Problem kommt ja selten allein, aber mit der Kochstelle ist es nun das 3. Problem. Unser rechter Blinker hinten geht nicht mehr!! Sind wir genervt… Auf dem Parkplatz vom Skurugata Naturreservat hat Basti sich das kurz angeschaut, aber beschlossen, es später auf dem Campingplatz zu kontrollieren.
Nachdem wir alle gegessen haben, haben wir uns auf den Weg durch die Skurugata Schlucht und zum Hügel hinauf gemacht. Die Wanderung hat eine Länge von ca. 2,5km. Als erstes wollen wir durch die Schlucht. Die Wege sind diesmal etwas breiter und nicht nur Trampelpfade, zumindest bis zur Schlucht, aber es geht hier auch über Stock und Stein. An der Schlucht angekommen staunen wir nicht schlecht. Man läuft wie in einem Canyon unten durch. Die ersten Meter kann Finja noch gut mitlaufen. Der Weg wird ein Pfad und sehr weich durch den Regen der letzten Tage. Und es gibt Mücken ohne Ende hier unten. Hätten wir uns doch vorher mal die Bilder ganz genau dazu angeschaut.
Die Skurugata Canyonschlucht selber ist nur 800 Meter lang. Allerdings wussten wir nicht, dass man rauf und runter über Geröll „klettern“ muss. Für Finja nicht machbar. Also haben wir sie abwechselnd getragen, hätten wir doch nur mal ihren Rucksack mitgenommen. Aber sie hat es ganz toll gemacht und sich in ihr Schicksal gefügt, ohne rum zu zappeln.
Als wir einen Geröllberg vor uns hatten, hatten wir uns schon auf das Ende der Schlucht gefreut. Zu früh, wie wir oben feststellen mussten. Hier gab es dann an einer Felswand ein Holzschild mit Gästbok Aufschrift. Ein Stein darunter war locker in der Felswand und ich dachte, da könnte man dann rein schreiben. Ich hab den Stein direkt wieder zurück gelegt, das Buch wollte ich nicht anfassen.
Beim nächsten Geröllberg sah es tatsächlich nach dem Ende aus und nach 1 1/4h haben wir die Schlucht geschafft. Finja konnte auch wieder selber laufen. Was sind wir durchgeschwitzt und geschafft von der Kletterei. Wir schworen uns, bei der nächsten Schlucht genauer hin zu schauen und zu überlegen, ob wir das nochmal machen. Bestimmt nicht ohne Rucksack für Finja! Nun ging es noch hoch zum Skuruhatt. Dort gibt es einen Aussichtspunkt über das Land. Also wir brauchen anscheinend noch ein bisschen Training. Oben angekommen sind wir ganz schön außer Atem. Aber der Ausblick entschädigt alles!
Wir machen hier Pause, essen und trinken etwas und kommen wieder runter von der Anstrengung. Man hat hier einen tollen Weitblick über das Land, den Wald und bis zu einem See. Natürlich hätte man vom Parkplatz direkt auf den Hügel laufen können und die Schlucht gelassen. Aber dann wäre es nur halb so schön gewesen. Auf und an dem Hügel gibt es auch mehrere Feuerstellen und Bänke und augenscheinlich wird es auch häufig genutzt. Der Weg zum Parkplatz zurück ist sogar Rollstuhlgerecht und für uns eine Erholung. Nach 2h Wanderung, für nur 2,5km, sind wir zurück am Auto und freuen uns, auf einen Campingplatz mit einer Dusche zu fahren.
Movänta Campingplatz – mit deutscher Betreiberin
Der nächste Campingplatz auf dem Weg war der Movänta Camping in Hult, direkt am See Försjön gelegen. Wir hatten gelesen, dass er von einer Deutschen betrieben wird, für uns erstmal Glück wegen den ganzen Autoproblemen. Der Platz ist sehr groß, aber toll gelegen. Wir konnten uns einen Platz am See ergattern, aber es waren auch noch nicht so viele Camper da. Schonmal auf einem Campingplatz habe ich das auch direkt ausgenutzt und gewaschen. Toll war, dass sogar ein Trockner vorhanden war und die Wäsche direkt wieder in den Schrank konnte.
Der Platz bietet viele Stellmöglichkeiten. Zudem gibt es verschiedene Häuser zu mieten von einfacher Schlafhütte bis hin zu einem Ferienhaus. In der Mitte des Platzes zum See gelegen gibt es eine große Wiese mit einem kleinen Spielplatz und Badestelle sowie Bootanlegestelle. Auch Kanus kann man mieten. Ein Restaurant ist auch vorhanden, welches in der Hauptsaison, Juli und August, täglich geöffnet hat und zusätzlich von Mai bis September an den Wochenenden. Eine Minigolfbahn ist auch noch da. Für Familien mit Kindern ist es ein optimaler Platz, da die Kinder viele Möglichkeiten zur Beschäftigung haben.
Wir sind 2 Nächte geblieben, so konnte ich genug waschen und Basti wollte sich am nächsten Tag mit dem Blinkerproblem auseinander setzen. Brigitte hat dann angeboten, mal die Werkstatt anzurufen, damit wir den Fehler bezüglich des Turboladers auslesen lassen können. Sie sagte uns aber direkt, dass „mal eben reparieren“ hier in Schweden nicht möglich ist, da muss man etwas Zeit mitbringen. Basti hat sich dann am nächsten Tag mit dem Blinker beschäftigt und am Abend funktionierte er dann auch. Die Laune meines Mannes wurde schlagartig besser.
Ein bisschen an der Homepage gearbeitet haben wir auch noch, jetzt kann man sogar unsere Seite auf englisch lesen. Nachdem wir auf Öland die 2 Frauen getroffen hatten, die unsere Seite toll fanden aber sie nicht lesen konnten, war uns dies ein Anliegen. So hatten wir einiges geschafft und wollten am nächsten Tag dann zu einer Werkstatt fahren. Auf dem Platz haben wir uns wohl und gut aufgehoben gefühlt. Man konnte Brigitte für alles ansprechen und sie hat einem immer geholfen, wenn es möglich war.
Hier findet ihr die Seite von Brigittes Campingplatz: https://www.movantacamping.se/
Linköping – Mercedes Händler und Werkstatt
Da wir schon beim Auftritt des Problems mit dem Turbolader nach Mercedes Werkstätten geschaut haben, war es Basti ein Anliegen, eine dieser aufzusuchen. So sind wir dann nach Linköping zum Mercedes Händler gefahren. Unterwegs fing dann der Blinker wieder zu spinnen an. Nun war mein Mann doch langsam ratlos, was es sein kann. Basti hat sich beim Händler mit englisch durchgeschlagen. Ein Mitarbeiter durfte dann die Fehlermeldung auslesen, aber Basti bekam direkt eine andere Adresse von einer Werkstatt in Norrköping. Dort sollte uns schneller geholfen werden können, als sie es könnten, da sie ausgelastet wären.
Der Mitarbeiter, Kristoffer, hat sich unglaublich viel Zeit genommen, um das Problem einzugrenzen. Er war wirklich sehr nett und hat mit Basti diskutiert, im Motorraum nachgeschaut und erklärt. Wir hoffen, er hat keinen Ärger von seinem Chef bekommen, da er uns mehr geholfen hat als er durfte. Aber er betonte ausdrücklich, dass es ihm selber ein Anliegen war, uns zu helfen. Wir hatten das Gefühl, dass es ihm Spaß gemacht hat, auch die ganze Zeit auf englisch zu reden und zu quatschen.
Das Problem liegt wohl entweder an der Verkabelung des Turboladers oder der Magnetdruckdose. Er hat dann auch Basti gesagt, was er machen kann, um den Fehler genau zu finden. Das Ausleseprotokoll hat er uns auch mitgegeben, damit wir es der anderen Werkstatt vorlegen können. Er war uns wirklich eine große Hilfe und wollte auch keine Entschädigung für seine Zeit haben. Für ihn war das alles Servicebehandlung. Unglaublich, solche Menschen findet man selten!! Nachdem wir noch einkaufen waren, haben wir uns einen Stellplatz in der Nähe gesucht, weil wir nicht noch 1 1/2h fahren wollten.
Dieser Platz war mal wieder direkt an einem Vogelschutzgebiet, Svartamynningen Naturreservat in Linköping. Erstmal haben wir was gegessen, da es schon später war. Danach sind wir dann zum Beobachtungsturm gelaufen. Auf dem Weg dorthin sind wir durch eine schwedische Gartenanlage gekommen. Es sind eher Wochenendhäuschen als Gartenanlage. Auch haben sie hier hohe Holzkästen mit Brutlöchern aufgestellt. Diese wurden auch fleißig genutzt. Basti hat ein paar schöne Vogelfotos gemacht.
Da wir Freitag haben und die Werkstatt erst am Montag wieder geöffnet hat, wollen wir die nächsten 2 Tage rund um Norrköping verbringen. Zumal Basti sich mit dem Blinker und dem Turbolader auseinander setzen wollte.
Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Schweden.
