Schweden Teil 6 – von Stegeborg bis Stendörren Naturreservat

Norrköping

Da hat uns die Küstenregion schneller wieder, als wir vorhatten. Unser Plan hatte vorgesehen, im Landesinneren an den Seen und Naturschutzgebieten zu verweilen. Es kommt immer anders als man denkt. Was uns bei den bisherigen Übernachtungen aufgefallen ist, wir haben ganz oft einen Kuckuck in der Nähe. Es ist unglaublich, den zu hören. Manchmal antwortet ein zweiter, was sich fast wie ein Echo anhört. Entdeckt haben wir aber noch keinen.

Bei Stegeborg – Wendeplatz zur Reparatur des Auto´s

Einen Stellplatz rund um Norrköping zu finden war echt eine Herausforderung. Hier gibt es wenig zum frei stehen, was auch einigermaßen ansehnlich ist. Schlussendlich haben wir an einer Straße in einem Wendehammer in der Nähe von Stegeborg gestanden. Dieser war auch von der Straße nicht so einzusehen, was uns ein besseres Gefühl gab. Für Basti war der Platz optimal, da auch genug Licht vorhanden war und nicht durch Bäume schattig.

Als wir dort ankamen hat es erstmal ordentlich geregnet. Kaffeezeit, hatten wir doch einen kleinen Kuchen. Danach hat er die Regenpause genutzt, um das Bremslicht nochmal zu kontrollieren. Alles auseinander genommen, gesäubert und wieder zusammen gebaut. Basti lernt immer besser das Auto kennen, obwohl es auf diese Weise nicht sein muss. Zum Schluß funktionierte alles, Licht, Bremslicht und Blinker! Hoffentlich geht es morgen auch noch, sonst wird die Laune richtig schlecht.

Dann kam ein Gewitter und die nächste Regenwand. Also hat er an der Homepage weiter gemacht, mein nächster Bericht muss ja noch raus. Trockenphase kam und sofort stürzte er sich auf den Motorraum. Alles mögliche ausbauen, inklusive des Luftfilters, damit er an die Verkabelung des Turboladers zum messen kommt. Danach war klar, dass es die Magnetspule zum Turbolader ist. Also heißt es, am Montag in die Werkstatt in Norrköping fahren. Vielleicht ist uns das Glück hold und sie haben einen vorrätig. Ansonsten müssen wir die nächsten Tage warten, bis das Teil dann da ist. Einbauen will es mein Mann selbst.

Wie so oft sind die Regenwolken am Abend weg und wir haben strahlend blauen Himmel. Nur leider nicht den besten Platz für Foto´s. Finja genoss den Tag auch, indem sie viel geschlafen hat und nur zum pinkeln mal raus ist. Nach einer ruhigen Nacht sind wir mit dicken Regenwolken begrüßt worden. Mal gut, dass Basti am Vortag alles erledigt hat, es regnet richtig heftig. Bei dem Wetter hat man nicht groß Lust, etwas zu unternehmen. Aber auf dem Platz wollen wir natürlich auch nicht stehen bleiben.

Als die Regenwolken sich einigermaßen verzogen haben, sind wir zur Ruine in Stegeborg gefahren, die wir uns anschauen wollten. Angekommen hätten wir Park- sowie Eintrittsgebühren zahlen müssen. Da wir aber noch essen mussten und die nächsten Regenwolken im Anmarsch waren, sind wir dann doch weiter gefahren.

Gewitterzelle über dem Schloß

Badeplatz in Alberga

Auf ging es mit der kleinen Fähre rüber zur anderen Seite. Hier in Schweden gibt es viele kleine Fähren, die die Straße ersetzen. Es sind maximal 10 Minuten Fahrzeit und kosten nichts. Nach einigen Kilometern haben wir an einem Picknickplatz Pause zum essen gemacht. Finja konnte ein paar Meter laufen und wollte dann auch wieder zurück. Keine Minute zu früh, das nächste Gewitter kam. Da Basti noch einige Bilder bearbeiten wollte und ich noch schreiben, haben wir beschlossen, nicht mehr so viel zu unternehmen. Das Wetter spielte ja auch nicht wirklich mit.

Wir haben uns dann einen Parkplatz an einer Badestelle in Alberga an einem See ausgesucht. Um dorthin zu kommen, mussten wir noch mit einer 2. Fähre fahren. Hier waren die Wellen schon ein bisschen stärker und das Wasser etwas unruhiger. Aber toll ist es trotzdem, statt einer Brücke mit der Fähre zu fahren. Der Badeplatz liegt wieder sehr schön und ist gepflegt. Müll können wir glücklicher Weise auch entsorgen.

Badeplatz
Badeplatz Alberga

Norrköping – schöne Stadt mit einigen Parks

Ab in die Mercedes Werkstatt, um die Magnetspule zu besorgen. Basti ist rein gegangen und kam 10 Minuten später wieder raus. Die Spule ist bestellt und soll am nächsten Tag schon da sein! Wow, das geht schnell. Sie haben auch angeboten, diese einzubauen, Zeit dafür hätten sie. Basti lehnte dankend ab, er hat den Ehrgeiz, es selbst zu erledigen. Da wir noch Gas nachfüllen und Trinkwasser auffüllen mussten, sind wir noch durch halb Norrköping gefahren.

Als dies erledigt war, sind wir auf einen Stellplatz, Parkplatz für Wohnmobile, in die Stadt gefahren. Das Wetter war schön und wir wollten uns ein bisschen die Stadt ansehen. Die Stadt hat viele Parks und ist sehr schön. Wir sind an einem Fluss entlang gelaufen, wo auch eine Fischtreppe angebracht wurde. Eine Seite von Norrköping ist sehr industriell und hat auch alte Fabrikgebäude zu Wohnhäusern umfunktioniert.

Alte Fabrikgebäude neubelebt in Norrköping
Alte Fabrikgebäude neubelebt in Norrköping

Im Karl Johans Park waren sie gerade dabei, den Kakteengarten anzufertigen. Die Kakteen werden im September rein geholt und im Mai wieder eingesetzt. Er ist dann zum Mittsommer fertig.

Der berühmte Kaktusgarten von Norrköping im Aufbau
Der berühmte Kaktusgarten von Norrköping im Aufbau

Es gibt noch unglaublich viele alte Gebäude, auch der Hauptbahnhof sah beeindruckend aus. Allerdings sind diese aus Stein gebaut. Anfang des 19 Jh. wurde ein Verbot von Holzhäusern ausgesprochen, da bei 2 Bränden innerhalb von 4 Jahren ca. 5.500 Menschen obdachlos wurden. Am Fluss haben wir einen Kaffee getrunken und Eis gegessen. Es war 18°C warm und da wir die letzten Tage immer wieder nasskaltes Wetter hatten, saßen wir im T-Shirt in der Sonne, einfach nur angenehm. Durch die Stadt ging es zurück zum Bus. Was haben wir diesen Tag genossen, Sonne pur und eine schöne Stadt.

Einkaufspassage in Norrköping
Einkaufspassage in Norrköping

Obwohl wir direkt in der Stadt übernachtet haben, war von Straßenlärm nicht viel zu hören und wir konnten gut schlafen.

Am nächsten Tag sind wir wieder zur Werkstatt gefahren, um das Ersatzteil zu holen. Eigentlich wäre es ja nur holen, bezahlen und wieder weiter. Aber mein Mann kam nicht raus und ich hatte schon wieder Vorstellungen wie, es ist doch noch nicht da. Als er nach 20 Minuten wieder kam, mit Ersatzteil, erzählte er, er habe sich mit dem Mitarbeiter so lange unterhalten, da dieser jedes Jahr in Norddeutschland Urlaub machen würde. Jaja, so ist das bei uns, ich Horrorvorstellungen und er Vergnügen. Aber wir haben das Teil und es kann weiter gehen. Mal sehen, ob wir in den nächsten Tagen einen Platz finden, wo er es einbauen kann.

Hier bekommt ihr noch ein paar weiter Infos zu dem sehenswerten Norrköping: https://www.travellers-insight.com/europa/schweden/norrkoeping-sehenswuerdigkeiten/

Felsritzungen von Släbro und Stendörren Nationalpark

Auf dem Weg zum Stendörren Nationalpark haben wir uns noch die Felsritzungen in Släbro angesehen. Die Steine liegen in einem Park in direkter Nähe von der Schule und Wohnhäusern, welche sich auch um den Erhalt der Einritzungen kümmert. Es sind nicht mehr so viele davon erhalten, stammen aber alle aus der Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.). Der Besuch war dementsprechend kurz und die Erklärungen auf den Tafeln leider nur in schwedisch.

Felsmalerei
Felsmalerei 🙂
Fini muss sich erholen von der Besichtigung der Felsmalereien
Fini muss sich erholen von der Besichtigung der ganzen Felsen

Am Stendörrens Nationalpark angekommen fing es auch direkt wieder an zu regnen. Trotzdem haben wir uns auf den Weg gemacht und sind einen Rundweg, der auch über eine kleine Insel ging, gelaufen. Über 2 kleine Holzbrücken ging es dann zu einer Schwingbrücke auf die größere Insel rüber. Die wollte Finja dann nicht alleine laufen, da sie Angst durch die Schwingungen bekam.

Der Titan von Schweden
Der Titan von Schweden

Es war ein schöner Rundweg, wieder über Stock und Stein, der durch Wald am Meer entlang ging. Durch die vielen kleinen und größeren Inseln, Schären, bekam man gar nicht den Eindruck, dass man am Meer ist. Es ist einfach ein Naturtraum, den Blick über die Schären wandern zu lassen.

Melli und Fini ruhen sich aus auf der Schäreninsel im Nationalpark Stendörren
Melli und Fini genießen die Aussicht der Schäreninsel im Nationalpark Stendörren

Auch hier gibt es wieder Rastplätze mitten auf den Felsen mit Feuerstelle und bereitgelegtem Holz. Einfach toll, damit auch keiner Holz schlägt. An der Spitze der kleinen Insel kann man dann gegenüber das Naturum mit dem Aussichtsturm sehen.

Bucht vom Nationalparkcenter Stendörren

Bis zum Naturum sind wir dann nicht mehr gelaufen. Da es regnet und etwas windig ist, ist das Meer ein bisschen aufgewühlt und dadurch nicht so klar, wie wir es auf Foto´s gesehen haben. Es war eine schöne kleine Wanderung. Bei Sonnenschein hätte man gut am Wasser den Tag verbringen können.

Aussicht im Stendörren Nationalpark

Eigentlich hatten wir gehofft, hier auf dem Parkplatz stehen zu können. Doch Camping war verboten und so mussten wir uns auf die Suche nach einer anderen Möglichkeit machen. Die nächste, die wir uns ausgesucht hatten, konnten wir auch nicht nutzen und so sind wir dann zum Schloss Tullgarn gefahren.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Schweden.