Schweden Teil 8 – von Stockholm bis Västeras

Melli im Sonnenuntergang

So langsam wird das Wetter besser, die Sonne kommt raus und es wird wärmer. Die Heizung können wir nun auch aus lassen, selbst nachts. Schweden gefällt uns wirklich gut und es ist für jeden was dabei. Von Meer, zur Stadt, zum See, in den Wald – alles da. Was ich wirklich mal unbedingt erwähnen muss: die Einheimischen hier sind alle super nett! Egal wo wir waren und ob jung oder alt, wir wurden total oft angesprochen und in sehr nette Gespräche „verwickelt“. Auch wenn wir mal jemanden angesprochen haben, waren immer alle sehr freundlich und hilfsbereit. Wir haben ganz tolle Gespräche geführt und auch einige Informationen erhalten. Die Mentalität der Schweden gefällt uns richtig gut!!

Stockholm – schöne Stadt auf vielen Inseln verteilt

Nachdem wir unseren super ruhigen Schlafplatz Vesterberget verlassen haben, ging es Richtung Stockholm – Großstadthorror wegen dem Verkehr. Mal sehen, wie wir da durch kommen. Je näher wir der Stadt kamen, umso mehr wurde der Verkehr. Auf einmal waren auch wieder ständig Ampeln vorhanden, wo wir vorher nur Kreisverkehre hatten. Man merkte, dass wir der Großstadt näher kamen. Beim Autofahren fiel garnicht auf, daß Stockholm eigentlich auf mehreren Inseln gebaut ist. Da wir über die Autobahn kamen, war links und rechts sogut wie alles zugebaut und man sah die Inseln nicht.

Unser Stellplatz liegt auf einer kleinen Insel, von der aus man ca. 2,5 km zu Fuß die Altstadt erreicht. Es war nur ein kleiner Stellplatz, aber er hatte alles zu bieten und das Wichtigste, er war durch ein Tor mit Code gesichert. Zudem war immer jemand auf dem Platz, sodass man beruhigt auch mal in die Stadt konnte. Ich hatte schon am Vortag eine HNO Ärztin im Internet gefunden, die nicht weit entfernt von dem Platz war. Als wir an dem Stellplatz ankamen, haben wir noch schnell was gegessen und uns zu Fuß auf den Weg gemacht. Damit ich weiß, wo die Ärztin ist, sind wir da vorbei gelaufen. Es ist Sonntag und wir wollten am nächsten Tag früh dort anrufen.

Stockholm Altstadt
Auf dem Weg zur Altstadt

Der Weg zur Altstadt war dann doch etwas komplizierter, da sie eine Brücke wegen Bauarbeiten komplett gesperrt haben und nicht wirklich eine Umleitung eingerichtet haben. Aber dank Maps findet man auch zu Fuß den richtigen Weg. Auf der Brücke zur Altstadtinsel fiel uns auf, dass auch Stockholm eine einzige große Baustelle ist. Das hatten wir ja schon im letzten Jahr auf unserer Reise bemerkt, überall wird gebaut. Die Altstadt ist überwiegend Autofrei.

Einkaufspassage in der Altstadt Stockholms
Einkaufspassage in der Altstadt Stockholms

Sie hat viele, kleine, enge, kopfsteingepflasterte Gassen mit vielen kleinen Läden. Angekommen haben wir erstmal einen Kaffee getrunken, da es auch warm war und wir ein bisschen abkühlen mussten durch die Pause.

Die engste Gasse in Stockholm
Die engste Gasse in Stockholm

Wir sind dann durch die Gassen Richtung Palast, der auch in der Altstadt liegt, gelaufen und haben dabei die engste Gasse Stockholms gesehen. Sie ist nur ein Weg mit Treppe am Ende und sehr eng. Sah toll aus. Die deutsche Kirche, Tyska kyrkan, war ebenfalls in Bautüchern eingehüllt, sodass man auch hier keine Fotos machen brauchte. Sie gehört der deutschsprachigen St. Gertruds Gemeinde der schwedischen Kirche an und ist mit seinem Turm das höchste Gebäude der Altstadt. Die Altstadt ist auch geprägt mit ihren bunten, Jahrhunderte alten Gebäuden. Viele davon haben kleine Cafés oder Shops im Erdgeschoss.

Altertümliche Häuserzeile in der Stockholmer Altstadt

Weiter ging es Richtung königlicher Palast und auch hier wurden wir enttäuscht. ¾ des Gebäudes wegen Bauarbeiten eingehüllt. Also nichts mit Foto´s machen. Man kam ohne Termin oder wichtigen Grund noch nicht einmal auf den Vorplatz. Schade, aber man kann nichts dagegen tun. Also sind wir runter zum Ritterhaus gelaufen. Dies wurde Mitte des 17. Jh. für den schwedischen Adel gebaut und wird heute noch von den Adelsgeschlechtern für Treffen und Veranstaltungen genutzt. Nach einer kleinen Pause haben wir uns auf den Rückweg gemacht.

Ritterhaus in Stockholm
Ritterhaus in Stockholm

Wieder einmal haben wir den Rucksack von Finja nicht dabei und so haben wir sie abwechselnd auf dem Rückweg getragen, da sie bei der Wärme und dem Weg doch etwas erschlagen war. Wir sind dann durch die Gassen von Södermalm zurück an den kleinen Shops und Cafés vorbei gelaufen und haben uns kurz vor dem Stellplatz noch ein bisschen FastFood geholt, da es schon später war und wir nicht mehr kochen wollten.

Am nächsten Morgen sind wir etwas früher aufgestanden, da wir nicht wussten, ob ich direkt zum Arzt gehen kann. Basti hat dann mehrfach versucht, dort anzurufen und als er jemanden erreichte, sagte die Arzthelferin, dass die Ärztin im Urlaub sei. Glück für sie, Pech für uns. Die Arzthelferin wollte einen anderen Doctor für uns anrufen und sich dann zurück melden. Wir haben gewartet und nach 2h rief Basti dort nochmal an. Sie gab ihm eine Nummer, wo wir uns melden können, der Doctor wüsste Bescheid. Mehrfache Versuche und keinen erreicht.

Basti hat mittags das Auto repariert und erstmal hört es sich gut an. Beim fahren werden wir merken, ob es das Problem war.

Magnetventil entfernt
Da ist der Übeltäter

Nachmittags haben er und Finja sich dann schlafen gelegt, weil sie vom frühen Aufstehen müde waren. Ich hab dann auf Maps ein paar neue Punkte für unsere weitere Tour durch das Inland raus gesucht. Eigentlich hatten wir noch vorgehabt, über die Schären rund um Stockholm zu fahren. Aber das heben wir uns für ein anderes Mal auf.

Wir wissen, dass unsere Freunde Uschi und Ludger sowohl Familie als auch Freunde in Schweden haben und so haben wir die beiden kontaktiert, nachdem wir bis Spätnachmittag den Arzt nicht erreicht haben. Die Freunde der beiden gaben dann Telefonnummern von Ärzten und Kliniken an uns weiter, die auch in Västeras sind und würden sich über einen Besuch unsererseits freuen. Also haben wir nach kurzer Überlegung beschlossen, nach Västeras zu fahren, die 2 zu besuchen und eine Klinik aufzusuchen. In dem Großstadtjungel Stockholm wollte ich nicht in die Klinik und womöglich keinen Parkplatz zu bekommen.

Unser Eisbär sieht wegen des Wetters der letzten Tage und den Straßen verheerend aus. Also beschlossen wir am nächsten Tag, den Bus zu waschen und einkaufen mussten wir auch noch. So sind wir etwas früher aufgestanden, weil wir ja auch noch die Strecke bis Västeras fahren mussten. Thomas, der Freund aus Västeros, rief Basti noch an und bat uns, bis 16 Uhr da zu sein. Er erwarte eine Landmaschine, um Arbeiten im Garten zu verrichten und wir dann keinen Platz zum parken hätten. Da es noch relativ früh war, konnten wir direkt los fahren.

Mehr interessante Informationen rund um Stockholm gibt es auf der offiziellen Seite von Schweden:

https://visitsweden.de/regionen/mittelschweden/stockholm/

Västeras – Klinik und sehr netter Besuch

Mit einem blitzblanken und reparierten Auto sind wir dann Richtung Västeras gefahren. Der Eisbär läuft wieder richtig gut, er zieht an und hält die Geschwindigkeit. Super, wir freuen uns riesig darüber, dass Basti das so gut hinbekommen hat und das es auch wirklich die Druckdose vom Turbolader war!

In Västeras angekommen war Thomas da und im Garten am arbeiten. Wir haben mit ihm geredet und er hat Basti seine kleine Pralinenfabrik gezeigt, die er sich letztes Jahr im Garten gebaut hat. Wir durften auch die neue Sorte Weißbier, die er gerade produziert, probieren. Er hat uns noch erklärt, wo die Klinik ist, damit ich wegen meinem Ohr dahin konnte. Da Elaine nicht da war, hat er uns für den nächsten Morgen zum Kaffee eingeladen. Und schon kam der kleine Bagger für den Garten. Also sind wir zur Klinik gefahren.

Krankenhaus Västeras
Am Krankenhaus Västeras

Da es sonnig und somit im Bus warm war und Finja wegen ihrer Problematik mit den Hinterläufen nicht so viel springen soll, sprich Sitz hoch und runter, konnte ich nur alleine in die Klinik gehen. Für mich echt eine Herausforderung, da ja alles auf englisch besprochen werden muss und ich hab so meine Probleme mit dem Sprechen. Und hinzu kommt natürlich die spezielle Beschreibung der Problematik. Da musste ich wohl durch.

Dank Translater auf dem Handy ging es dann auch relativ gut. Ich war erstmal in der Notaufnahme, wo man mir allerdings erklärte, wenn die Krankenschwester mich abgeholt hätte und weiß, um was es geht, sie den Arzt anrufen müsste. Da HNO selten als Notfall ins Krankenhaus käme, wäre keiner vor Ort und würde von zu Hause bei Bedarf kommen.

Nach 2h warten wurde ich von der Schwester ins Behandlungszimmer geholt und wir haben dann darüber gesprochen, was mir fehlen würde. Es war schon schwierig, das alles auf englisch erklären zu müssen. Zumal es nichts plötzliches ist, sondern ich einen andauernden Druck auf dem Ohr habe, welchen ich nicht weg bekomme. Also auch keine richtigen Schmerzen, nur ein unangenehmes Gefühl, was anhält. Sie sagte dann, dass sie die Bereitschaftsärztin anrufen würde, ihr den Sachverhalt erklärt und diese dann entscheiden würde, ob sie ins Krankenhaus käme.

Sie kam nicht, aber die Schwester meinte, wenn es sich ein Arzt anschauen soll, gibt es 2 Etagen höher so eine Art Notfallpraxis, wo ich hin könnte. Das habe ich dann auch getan und musste diesmal nicht so lange warten. Die Ärztin war auch total nett, hat sich das Ohr angesehen und gemeint, es wäre eine leichte Entzündung vorhanden. Sie meinte, ich sollte mir in der Apotheke Nasenspray mit Cortison besorgen, aber es könnte bis zu 1 Monat dauern, bis das Gefühl wieder weg wäre.

Nach 3 1/2h war ich wieder beim Bus. Müde, Kopf voll vom ganzen englisch sprechen und hungrig sind wir zu unserem Übernachtungsplatz in der Nähe von Västeras auf die Insel Björnö gefahren. Man hatte direkt vom Parkplatz aus einen schönen Blick auf den riesigen See und es gab auch eine Badestelle mit Feuerstelle. Nach dem Essen sind wir noch mal ans Wasser gelaufen, um vom Sonnenuntergang ein paar Bilder zu machen. Hier kamen wir sofort wieder in ein sehr nettes Gespräch mit einem jungen, schwedischen Paar. Wir haben übers Reisen und unsere weiteren Pläne gesprochen.

Sonnenuntergang in Björnö
Sonnenuntergang in Björnö

Nachdem wir eine Ruhige Nacht verbracht haben, sind wir nach Västeras zur Verabredung gefahren. Vorher mussten wir noch in einer Apotheke vorbei, da es am Abend vorher schon zu spät dafür war. Wir haben sehr nette 3 Stunden bei Thomas und Elaine verbracht. Wirklich sehr freundliche und nette Menschen, die uns ja nur über Uschi und Ludger kannten. Zum Schluss haben wir natürlich auch ein paar Pralinen mitgenommen. Die 2 haben uns noch Tipps gegeben, was man sich noch anschauen kann. Danach führte unser Weg in einen Nationalpark, der vor einigen Jahren zum großen teil abgebrannt ist.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Schweden.