Spanien Teil 3 – vom Ebrodelta bis Orpesa

Ordentlich Wellen bei Orpesa

Die Küstenstraße an der Costa Brava entlang war wirklich traumhaft. Das Wetter hatte gepasst mit Sonnenschein und blauem Himmel, sodass wir auch tolle Ausblicke auf das Meer hatten. Die Hoffnung, vielleicht Delphine zu sehen, wurde leider nicht erfüllt. Da wir aber am Anfang unserer Spanienreise sind, wird es bestimmt eine Gelegenheit geben. Die 2 Nächte in Salou waren auch toll. Nach langer Zeit direkt am Strand zu stehen und das Meer in den Ohren zu haben war genau das, was wir uns in Spanien erhofft hatten. Finja fand den Strand auch super und ist erstmal gerannt und hat getobt. In der Winterzeit dürfen Hunde auch an den Strand, im Sommer ist es verboten. Genauso wie angeln, aber an den 2 Abenden waren viele Angler unterwegs.

Ebrodelta – Hoffnung auf Flamingosicht

Reisfelder so weit das Auge reicht am Ebrodelta

Gegen Mittag fuhren wir Richtung Nationalpark Ebrodelta. Das Wetter war wieder sonnig, aber auch sehr windig. Wir wollen im Nationalpark ein bisschen laufen und hoffen, dabei Flamingos zu sehen. Auf dem Weg dorthin gab es unglaublich viele Reisfelder, was uns sehr verwundert hat, da uns nicht klar war, dass Spanien so viel Reis anbaut.

Spanische Lässigkeit

Auch im Delta gab es einige und die meisten waren natürlich voller Vögel, gab ja Futter. Leider gab es keine Haltemöglichkeit um Bilder davon zu machen. Ziemlich am Ende des Flusses Ebro, wo er in das Meer läuft, war ein großer Parkplatz und von dort gab es einige Rundwege. Hier war es nicht mehr ganz so windig und durch die Sonne wurde es dann so warm, dass Basti im T-Shirt lief.

Aussichtsturm am Ebrodelta

Wir sind dann einen Rundweg gelaufen; erst am Fluss entlang Richtung Meer. Auf dem Fluss waren einige Boote unterwegs und am Ufer saßen einige Angler. Am Weg entlang gab es mehrere Steinskulpturen mit „Löchern“, wo man auf das Delta schauen konnte.

Fahrradkreisverkehr am Ebrodelta

Am Anfang war dann ein Aussichtsturm, von dem man einen schönen Weitblick auf das Delta hatte. Witzig war allerdings, dass man direkt unterhalb des Turmes auf einen Fahrradkreisverkehr geschaut hat, der eigentlich deplatziert aussieht.

Die Berge am Ebrodelta

Der Rundweg war echt schön, waren eine dreiviertel Stunde unterwegs. Bei den Vogelbeobachtungsplätzen haben wir angehalten und nach Flamingos Ausschau gehalten. Leider hatten wir kein Glück damit, aber viele andere Vögel konnten wir sehen.

Vogel im Reisfeld

Auf dem Parkplatz konnten wir leider nicht über Nacht stehen bleiben, da er ja im Nationalpark war. Der erste Nachtplatz, den wir ausgesucht hatten, war leider nichts. Er war total überfüllt und es gab keine Möglichkeit, sich noch irgendwo dazu zu stellen. Zudem brauchen wir Frischwasser und bei der vorhandenen Anlage dort haben wir uns das nicht getraut. Also suchten wir uns einen neuen Platz und der war auch nicht so weit entfernt.

Melli und Fini am Ebrodelta

In Spanien gibt es total viele freie Stellplätze, die auch die komplette Ver- und Entsorgung anbieten. Meistens liegen sie in kleinen Orten im Inland und man kann dort bis zu 72 Stunden stehen bleiben. In l´Aldea haben wir so einen Platz angefahren. Er schien auch noch relativ neu zu sein und man hatte viel Platz. Die Ver- und Entsorgungsstation sah auch gut aus und so haben wir erstmal Frischwasser aufgefüllt. Der Platz lag am Rand von dem kleinen Ort und man konnte mit Finja auch schön laufen. Toll, dass eine Gemeinde so etwas frei zur Verfügung stellt. Die Nacht haben wir auch richtig gut geschlafen, allerdings wurden wir von Finja früh geweckt zum laufen.

Weitere Tipps zum Ebrodelta findet ihr hier.

Torreblanca – super voller Stellplatz

Da wir früh auf waren und auch früh fertig waren mit Kaffee trinken, sind wir zeitig los gefahren. Ich wollte noch Wäsche waschen und auf dem Weg an der Küste entlang haben wir dann einen Waschsalon gefunden, der direkt an der Straße lag und wir somit gut parken konnten. Die Maschinen waren auch alle frei, sodass ich gleich alles waschen und trocknen konnte. Gegen 14 Uhr konnten wir uns dann wieder auf den Weg machen. Wir wollten mal wieder duschen und so haben wir uns einen Stellplatz nicht weit entfernt ausgesucht.

Fremdes Land, also fährt man meistens mit Navi. Das kann einem dann auch mal auf die Nerven gehen, denn Spanien ist ein Land mit Kreisverkehren. Ständig heißt es, soundso viele Kilometer gerade aus, dann in den Kreisverkehr und die Ausfahrt nehmen. Unglaublich, so viele hintereinander, dass wir irgendwann lachen mussten, wenn der nächste kam. Und in Orten muss man dann auf die Zebrastreifen achten, die alle paar Meter auftauchen. Kann also echt anstrengend werden.

An dem Stellplatz angekommen waren wir echt überrascht. Der Platz war proppevoll und wir bekamen den letzten Notplatz, der vorhanden war, direkt am Seiteneingang des Küchenpersonals vom Restaurant. Aber die Dusche war uns wichtig und so blieben wir. Mal gut, dass wir so früh da waren, denn nach uns kamen immer wieder welche, die einen Platz suchten. Die Hälfte der Wohnmobile waren Deutsche und der Rest aus anderen Ländern, am wenigsten waren Spanier vorhanden.

Eigentlich wollte ich noch den Bus putzen, aber es fing an, zu regnen und dann kann ich die Türe nicht aufmachen zum fegen. Basti hat noch die Küchenzeile geputzt und ich habe dann Berichte geschrieben. Den Abend haben wir gemütlich ausklingen lassen, sind nur die Runden mit Finja gelaufen. Am nächsten Morgen hat uns Finja um 7 Uhr geweckt, weil sie ins Bett wollte. Zeitgleich hatten wir ein super heftiges Gewitter über uns, Donner und Blitz mit heftigem Starkregen. Nach anderthalb Stunden war der Regen vorbei und nochmal anderthalb Stunden später gab es strahlend blauen Himmel. Stark, wie schnell so was vorbei sein kann.

Wir haben uns dann gemütlich fertig gemacht und waren noch duschen. Einkauf liegt an und so sind wir dann weiter gefahren. Auf dem Weg an der Küste entlang sehen wir total viele Plantagen; Zitrusfrüchte und Olivenbäume. Für uns echt überraschend, wie groß die Plantagen sind und die Olivenbäume tragen auch Früchte. Das Land selber ist super trocken und auch Flüsse, die ausgeschildert sind, führen kaum bis kein Wasser. Das Wetter ist gerade richtig schön, um die 18 Grad warm und wir hoffen, dass das so bleibt.

Orpesa – Übernachtung bei Appartementhäusern

Freistellplatz in Orpesa

Wir sind tatsächlich nicht weit gefahren. In Orpesa haben wir dann einen großen Supermarkt gefunden und Basti ist erstmal einkaufen gewesen. Ich habe in der Zwischenzeit einen Stellplatz gesucht und wurde im Ort noch fündig. Es war ein kleiner Parkplatz am Ende einer kleinen Straße zwischen Appartementhäusern am Strand. Ohne die App Park4Night wären wir nie auf diesen Platz gekommen, da die Straße so unscheinbar wirkte und der Parkplatz auch nicht ausgeschildert war. Dieser ist so klein, dass nur 3-4 Autos Platz haben.

Hochhaus an Hochhaus am Strand von Orpesa

Die Häuser und Hotels waren ziemlich groß und hoch, aber wieder alles zu bzw. nur wenig ausgelastet. Winterzeit halt, da kommen wohl kaum Urlaubsgäste. Da das Wetter gerade so gut war, sind wir eine Runde an den Strand gegangen. Man merkt hier, dass im Winter die Zeit für andere Dinge genutzt wird, wie z.B. Sand am Strand aufschütten und glatt ziehen, Parkanlagen pflegen, Bauarbeiten erledigen usw. Das kann natürlich nicht in der Saison gemacht werden, wenn die Urlaubsgäste alle am Strand liegen wollen.

Gefärliche Brandung bei Orpesa

Auf solchen Übernachtungsplätzen ist Camping ja verboten, d.h. keine Stühle und Tische, keine Markise und kein Grill usw. Also lassen wir oft die Schiebetüre auf, damit durchgelüftet wird und wir trotzdem ein Gefühl haben, als wären wir halbwegs draußen. Und wenn ich rauchen gehe, sitze ich oft auf den Eingangsstufen. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn Leute vorbei kommen und zum quatschen anhalten.

Einsamer Strand in Orpesa

So auch hier. Eine 80 Jährige Deutsche hielt an, weil sie bis einem Jahr zuvor selbst noch viel mit dem Wohnmobil unterwegs war. Doch nun hat sie es verkauft und sich dafür eine kleine Wohnung direkt in dieser Straße gekauft, um hier zu überwintern. Sie sagte uns auch, dass wohl auf diesem Platz öfter Wohnmobile stehen. Wir haben bestimmt eine halbe Stunde miteinander geredet, bevor sie dann weiter ging. Ein weiteres Pärchen, auch Deutsche und Wohnmobilisten, kam vorbei und fragte uns, ob wir nicht Muffe hätten beim Freistehen. Sie könnten das nicht und würden immer einen Stellplatz anfahren.

Meer bei Orpesa

Abends sahen wir dann, wie leer die Hochhäuser tatsächlich waren. Insgesamt sahen wir nur bei 5 Wohnungen Licht und die Häuser waren nicht klein. Wir stellen immer mehr fest, dass wir im Sommer nicht hier sein wollen. Wir haben ja schon volle Stellplätze erlebt, wie ist es dann, wenn noch normale Urlauber dazu kommen? Eine Frage, die wir nicht selber beantworten wollen.

Strand von Orpesa

Da der nächste Tag total verregnet war, entschlossen wir uns kurzerhand, noch einen Tag dort zu bleiben. Wir haben den Bus sauber gemacht und ein bisschen an den Laptops gearbeitet. Zwischendurch einfach gemütlich Kaffee getrunken und gequatscht. Finja fand es dann nicht so witzig im Regen zu laufen, aber wir haben auch versucht, die Regenpausen zu nutzen. Außer Spaziergänger, und davon auch nicht viele, war an den 2 Tagen wenig los an dem Platz, also optimal für uns. Der Platz war trotz Wohngebiet echt schön.

Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Spanien.