Den Naturpark mit den tollen Wasserfällen haben wir leider nicht sehen können. Schade, denn die Internetbilder versprachen ein Highlight. Aber auch wenn die Temperaturen (für uns) sehr angenehm sind, ist doch Winterzeit und einige Attraktionen geschlossen. Der Tourismus ist wohl auch nicht so wie im Sommer, denn viele Hotels oder Appartementhäuser sind ebenfalls geschlossen. Für uns ein bisschen komisch, da die Außentemperatur T-Shirt-Wetter ist. Allerdings ist die Wassertemperatur nicht zum baden geeignet, nur für Hartgesottene. Wir waren noch nie im Süden und so fühlt sich das für uns ein wenig unwirklich an, im November im T-Shirt am Meer zu stehen. Und wenn wir die Hotelanlagen am Strand sehen, möchten wir dies auch nicht im Sommer erleben. Da wird alles super überfüllt sein.
Elx, la Marina – Flamingosicht auf dem Weg
Nach 2 Nächten in Cala d´Or sind wir weiter gefahren. Alicante haben wir, wie alle Großstädte, links liegen lassen und sind der Küste weiter gefolgt. Auf unserer Reise ist es uns wichtig, so viele Tiere wie möglich in freier Natur zu sehen, die typisch für die jeweiligen Länder sind. Und hier in Spanien erhoffen wir uns, Flamingo´s zu sehen. Da mal wieder duschen angesagt war, haben wir einen Stellplatz bei Elx in la Marina ausfindig gemacht.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an vielen Wasserfeldern vorbei, die rechts und links von der Straße lagen. Da sie zum Teil sehr wenig Wasser führten und weißlich aussahen, vermuteten wir, dass es Meersalzplantagen waren, was uns nach ein paar Kilometern durch die Salzgewinnungsanlage bestätigt wurde. Und hier sahen wir auch unsere ersten Flamingos. Basti wurde direkt nervös, da er sie ja fotografieren will. Allerdings ist er gefahren und konnte nicht aus dem Auto raus fotografieren. Also ging es weiter zum Stellplatz.
Da unsere Gasflaschen aufgefüllt werden und noch etwas eingekauft werden muss, fahren wir eh am nächsten Tag nochmal die Strecke und so haben wir uns Stellen gemerkt, wo wir anhalten können, damit Basti Fotos machen kann. Am Stellplatz hatten wir dann Glück und es war noch eine Parzelle frei. Da Frischwasser benötigt wird, wurde das als erstes aufgefüllt. Das Wetter war super und so haben wir draußen gesessen. Dabei konnten wir unsere ersten Papageienschwärme beobachten, die über den Platz flogen. Es waren nur die kleinen grünen Papageien, aber wir hatten noch keine gesehen. Die Spanier selber beschweren sich darüber, da sie in Massen auftreten und sehr laut sind.
Die Sanitäranlage war sauber. Es gab 4 einzelne, von außen begehbare Duschen und es war eine Wohltat, ohne Zeitlimit duschen zu gehen. Abends sind wir dann mit Finja Richtung Strand gelaufen. Dort gab es Wohnblöcke, die einen Zugang direkt zum Strand hatten. Die Vermutung ist, dass es Feriendomizile von Einheimischen sind, da auch alle mit Jalousien und Schlössern verriegelt waren.
Die Nacht haben wir gut geschlafen und sind am Morgen auch recht früh, für uns, weg gekommen. Da unsere große Gasflasche komplett leer ist und es in Spanien nicht so einfach ist, deutsche Flaschen füllen zu lassen, sind wir ein Stück zurück nach Elx Santa Pola gefahren. Basti hatte dort eine Tankstelle ausfindig gemacht, die auch deutsche Flaschen befüllen.
Nach dem Auffüllen und Einkauf bin ich gefahren. Die Strecke war ja die gleiche wie Tags zuvor und Basti wollte ja Flamingos mit der Kamera einfangen. Also haben wir an 2 Stellen angehalten und er ist mit der Kamera zu den Salzplantagen gelaufen. Die Flamingos waren allerdings sehr weit entfernt und gute Fotos konnte er leider nicht machen.
Unsere Hoffnung liegt also auf eine weitere Sichtung, ansonsten müssen diese Bilder genügen. An den Flamingos selber konnte man sehr gut erkennen, dass sie sich aus dem Meersalzwasser ihre Nahrung picken. Sie waren nur rosa angehaucht und überwiegend weiß. Nach mehreren Versuchen, ein besseres Foto zu bekommen, sind wir dann weiter gefahren.
Halbinsel La Manga del mar Menor – einwöchiger, teilweise schmerzhafter Aufenthalt
Auf dem Weg weiter Richtung Süden machten wir in Dehesa de Campoamor Halt, um uns die Elefantenküste, Patas de Elefante, anzusehen. Sie wird so genannt, weil die Küste wie Elefantenfüße aussehen. Bevor wir zur Küste kamen, haben wir erstmal nach einem Parkplatz geschaut. Das Navi führt einen ja nicht immer gut zu diesen Aussichtspunkten und oft hat man das Problem einer Parkplatzsuche. Da uns das Navi in ein Wohn- bzw. Urlaubsgebiet geführt hat und der große Parkplatz geschlossen war, haben wir uns auf den Parkstreifen an der Straße gestellt. Eigentlich nicht so unser Ding, aber da der Hunger mittlerweile groß war, konnten wir beim Essen die Umgebung beobachten und uns danach entscheiden, ob wir zur Küste gehen.
Es war kaum was los, sowohl auf der Straße und dem Gehweg. Wahrscheinlich, wie sooft in der Küstenregion, eine Urlaubsgegend. Also sind wir zur Küste gelaufen. Es gab einen Weg oberhalb der Küste, von der man allerdings nicht so gut die „Elefantenfüße“ sehen konnte. So sind wir nach ein paar Metern zum Strand runter gegangen. War ja klar, es war Flut. Pech für uns, da man von der Küste selber leider nicht viel erkennen konnte. Bei Ebbe kann man am Strand entlang laufen und hat die Küste komplett vor Augen.
An einer Küstenecke vor uns sah es so aus, als wenn dahinter eine kleine Ausbuchtung wäre. Ich war natürlich neugierig und da das Wasser relativ ruhig ankam, wollte ich nachsehen. Als ich dann auf den kleinen Stein trat, um um die angebliche Ecke zu schauen, kam bei meinem Glück eine größere Welle. Basti hat sich nach meinem Aufschrei und meinem nassen Aussehen kaputt gelacht; aber auch ich musste lachen, war ich doch selber Schuld. Und natürlich gab es da keine Ausbuchtung, wie sollte es auch anders sein. Auf dem Rückweg zum Bus sind wir noch ein Stück weiter zum Badestrandzugang gelaufen. Hunde sind dort verboten, also ist Basti allein auf den Strand und hat noch ein paar Bilder gemacht.
Unser nächster Halt sollte eine schöne Brücke sein, die man auf der Halbinsel La Manga findet. Diese befindet sich fast am Ende der schmalen und langen Landzunge von La Manga, welche von der einen Seite vom offenen Meer und von der anderen Seite von der Bucht umgeben ist. Einfach nur toll. Auch hier wieder viel für Tourismus: Links wie rechts sah man Hotels, Appartementhäuser, Restaurants und kleine Geschäfte, wobei vieles natürlich geschlossen hatte. Selbst die Supermärkte waren zum Teil zu. Da es schon später war, haben wir direkt nach einem Schlafplatz geschaut und sind fast bis zum Ende gefahren. Hier gab es einen großen Parkplatz, der auch schon gut besucht war mit Wohnmobilen. Wir haben uns mit Meerblick super schön hingestellt und es genossen, die Wellen zu beobachten.
Es ist Anfang Dezember und wir stehen nun seit 2 Nächten hier. Schlafen kann man richtig gut mit dem Rauschen in den Ohren. Der Platz hier ist auch richtig voll mit Wohnmobilen und einige scheinen hier zu überwintern, so wie sie sich eingerichtet haben. Und wir werden wohl auch noch etwas länger hier stehen. Ich habe seit ein paar Tagen Zahnfleischschmerzen und es fühlt sich nach einer Entzündung an. Selbst eine entzündungshemmende Mundspülung bringt grade nicht viel Erleichterung und das Zahnfleisch ist auch geschwollen. Also haben wir einen Zahnarzt rausgesucht und haben Glück, dass es hier auf La Manga einen gibt. Da in Spanien mittags Siesta gehalten wird, auch im Winter, hatte ich am späten Nachmittag einen Termin bekommen. Auf dem Weg dorthin habe ich mir die englischen Wörter für z. B. Wurzelentzündung raus gesucht, damit ich erklären konnte, was mir fehlt.
Der Arzt war echt nett, aber ich habe mir einen abgebrochen, alles auf englisch zu erklären. Ich schien es aber gut gemacht zu haben, da er mich direkt geröntgt hat. Als er danach am PC saß, um sich die Bilder anzuschauen, fragte er, wo wir her kommen. Nachdem ich erklärt habe, dass wir aus Deutschland kommen, meinte er, dass wir dann auch auf Deutsch reden könnten. Super, und ich breche mir einen auf englisch ab!!!! Er erklärte mir, dass ich eine ganz tiefe Paradontosetasche habe und eine ordentliche Entzündung dort drin. Also sollte ich für 1 Woche Antibiose nehmen, dann wieder kommen und mich einer Paradontoseprophylaxe unterziehen. Danach müsse geschaut werden, ob es ausreicht oder noch ausgekratzt werden muss.
Zurück am Bus erklärte ich Basti, dass sich unser Aufenthalt auf La Manga um 1 Woche verlängert. Natürlich war es auch mal wieder kurz vor dem Wochenende und Montag scheint auch nicht alles offen zu haben. Da war es ganz gut, dass ich sofort zum Arzt bin und nicht noch gewartet habe. Die Woche, die wir nun noch hier sind, nutzen wir dann eben für die Homepage, fürs Ausschlafen und den Bus. Und die Brücke haben wir auch noch nicht gesehen. Das Blöde ist nur, dass ich das Antibiotika alle 8 Stunden einnehmen soll. Also morgens früh raus und Tablette einwerfen. Also wieder zurück zu dem großen Parkplatz und dort einrichten. Eigentlich auch ganz schön, mal eine Woche irgendwo zu stehen und die Eindrücke der letzten Wochen sacken lassen.
Durch das frühe Aufstehen wegen dem Antibiotika habe ich sogar einen Sonnenaufgang beobachten können. Das war wirklich sehr schön! Die Woche haben wir genossen, selbst Finja fand es toll, einfach zu liegen und zu schlafen. Der Bus wurde sauber gemacht, ausgeschlafen so gut es ging, viel gelaufen und Sonnenuntergänge beobachtet und etwas gegammelt. Die Brücke Puente de la Risa haben wir uns auch noch angesehen. Da wir auch mal duschen und waschen mussten sind wir 1 Nacht auf den Campingplatz von La Manga gefahren. Der war richtig groß, hatte auch viele Wochenendhäuser auf dem Platz. Wasser und Abwasser haben wir auch noch gemacht und dann sind wir nach einer Nacht wieder zurück auf unseren schönen Stellplatz gefahren. Auf dem Weg dorthin noch schnell einen Supermarkt angefahren.
Nach 1 Woche sind wir wieder zum Zahnarzt gefahren. Die Prophylaxe wurde gemacht und der Arzt sagte nach der Kontrolle, dass es gut wäre und nichts weiter gemacht werden müsse. Ich sollte lediglich noch die nächsten 4 Tage Antibiose nehmen und wenn dann nichts mehr ist, sei alles gut. Da es schon sehr spät war und wir beschlossen hatten, weiter zu fahren, sind wir auf einen neuen Platz gefahren. Der lag an der Bucht von La Manga. Hunger plagte uns und es war schon ziemlich dunkel, also haben wir am Anfang der Bucht gehalten. Die Nacht selber schliefen wir nicht so gut, da wir zum ersten Mal Probleme mit Mücken bekamen. Ständig wurden wir wach und haben die Viecher gejagt, hat uns aber nicht geholfen. Ich bin 6 mal gestochen worden und 3 mal davon im Gesicht. War nicht so lustig. Da wir nur 3 bis 4 Stunden geschlafen hatten, suchten wir uns noch einen Platz auf La Manga, um nicht so weit zu fahren.
Als wir dann wach wurden, sahen wir, dass weiter vorne mehrere Wohnmobile standen und wir noch weiter hätten fahren können. Aber ich hörte, dass auch dort die Leute die halbe Nacht wach waren wegen den Mücken. Nach einem kleinen Einkauf sind wir dann zu dem anderen Platz gefahren, ein Parkplatz am Leuchtturm Faro Carbo de Palos.
Der Parkplatz war leicht schräg, also mussten wir schauen, wie wir uns hinstellen. Da schon mehrere Wohnmobile dort standen, schien es kein Problem zu sein, dort zu übernachten. Man hatte einen super Ausblick beim laufen. Linksseitig vom Leuchtturm weg konnte man einen Promenadenweg Richtung La Manga laufen. Von der Promenade aus hatte man einen wundervollen Weitblick über die Halbinsel. Einfach nur schön. Und mit Sonnenuntergang noch besser. Zum Leuchtturm sind wir auch hoch gelaufen und haben den Blick genossen.
Da wir 2 Nächte dort gestanden haben, sind wir einiges gelaufen. Rechts vom Leuchtturm ging ein Küstenweg oben herum und auch hier gab es viel zu sehen. Die Nächte konnten wir durchschlafen, da es nur ein bisschen windig war und keine Mücken vorhanden. Tagsüber war auch einiges an Durchgangsverkehr, viele Leute zum Spazieren und Leuchtturm da waren.
Ansonsten arbeiteten wir noch, Homepage und Insta. Marco, den wir im Sommer auf den Lofoten kennen gelernt hatten, meldete sich über Insta und meinte, er wäre vor ein paar Tagen auch auf La Manga gewesen. Er sei auf einer Finca bei Cartagena und da Basti diese auf unserer Liste hatte, verabredeten wir uns für dort.
Wir wollten in Cartagena den Bus waschen, da Basti eine Waschanlage gefunden hatte, wo er auch oben dran kommt. Danach ging es dann zum Fußballstadion, wo wir eigentlich übernachten wollten, um uns am nächsten Tag die Stadt anzusehen. Am Stadion angekommen sind wir einmal drumherum gelaufen. Basti fühlte sich dort nicht wohl und wollte dort auch nicht übernachten. Nach kurzer Überlegung ging es also direkt zur Finca, die etwas oberhalb von Cartagena liegt.
Weitere Bilder findet ihr in der Fotogalerie Spanien.